Machen Sie Ihren Kopf fit für die Zukunft
können ihn stimulieren, indem wir uns in den emotionalen
Zustand der Vorfreude versetzen. Optimistische Menschen sehen in Veränderungen eher Herausforderungen und Chancen für Verbesserungen
oder haben die pragmatische Einstellung: Man wächst mit seinen Aufgaben. Sie sind gespannt darauf, welche neuen Ideen, Überzeugungen
und Gefühle noch in ihnen stecken: »Hätte ich gar nicht gedacht, dass es so schön und gleichzeitig so anstrengend ist, Vater
zu sein!«
Praxis-Tipp So unterstützen Sie die Bildung des neuen Musters
Definieren Sie ein für Sie attraktives Ziel: Wie sieht mein Wunschszenario angesichts der neuen Situation aus? Wie hätte ich
es am liebsten? Wie möchte ich mich fühlen? Was möchte ich erleben? Wie hängt dieses Ziel mit meiner großen Lebensvision (siehe
Seite 187) zusammen? Wie kann ich mich diesem Ziel annähern? Welche meiner Fähigkeiten oder Erfahrungen kann ich nutzen? Wie
wird sich das anfühlen? Traue ich es mir zu?
|179| Erzeugen Sie ein möglichst erstrebenswertes Szenario. Nutzen Sie alle Erfahrungen und Informationen, die Sie bereits in Netzwerken
abgespeichert haben, und knüpfen Sie daraus das neue Muster. Je größer die Vorfreude, desto besser gelingt Ihnen der nächste
Schritt.
Planung und Umsetzung
Jetzt gilt es, eine ganze Kette von einzelnen Schritten zu formulieren, die gemeinsam das neue Muster bilden. Sie betreffen
das Denken, die emotionale Reaktion und das Handeln. Legen Sie den Zeitrahmen fest, innerhalb dessen Sie das neue Muster zur
Gewohnheit machen wollen.
Praxis-Tipp So unterstützen Sie die Planung und die Umsetzung des neuen Musters
Datum, Ort, Zeit, die neue Einstellung und das neue Verhalten werden am besten schriftlich festgehalten. Eine Tabelle, in
deren Kopfzeile eine Kurzfassung der Zielvision formuliert ist, ist ein gutes Hilfsmittel, bis das Neue so weit gefestigt
ist, dass es nicht jedes Mal die bewusste Energiezufuhr des Darandenkens benötigt, sondern automatisiert und damit energiesparend
abläuft. Legen Sie in der Tabelle möglichst genau (Termine!) fest, wann Sie was tun, um sich das neue Muster anzutrainieren.
Scheuen Sie sich nicht, die Schritte so klein zu halten, dass sie mit Leichtigkeit umgesetzt werden. Rom wurde auch nicht
an einem Tag erbaut. Planen Sie Kontrolltermine und kleine Belohnungen ein. Zum Beispiel: Wenn ich es in den nächsten zwei
Wochen geschafft habe, am Frühstücksbuffet Obst und Joghurt statt Rührei mit Speck zu nehmen, gönne ich mir eine neue CD.
Diese Schritte des Umlernens gelingen jüngeren Gehirnen leichter als älteren. Sie verfügen über weniger feste Verschaltungen
und knüpfen deshalb leichter neue Muster. Ihr Manko ist die geringere Vorerfahrung. Sie sehen den Veränderungsbedarf manchmal
gar nicht ein, weil sie nicht abschätzen können, was mittelfristig geschieht, wenn sie |180| nicht bald anders handeln. Die fehlende Erfahrung macht sie aber auch unsicherer und zugleich risikofreudiger. Das Risiko,
ein unpassendes Ziel zu konstruieren, ist folglich größer. Ein älterer Mensch, der umlernen möchte, muss bereit für ein Wagnis
sein. Er gibt seine bisherige Sicht der Welt oder der eigenen Person in Teilen auf und gefährdet damit seine Identität. Das
erklärt den Widerstand, der oft Neuem entgegengebracht wird. Darüber hinaus dauert das Umlernen ein wenig länger, da erst
bestehende feste Muster gelöst werden müssen, bevor sich neue etablieren können. Die Gefahr, wieder ins alte Fahrwasser zu
geraten, ist größer. Doch wenn die Bereitschaft zum Umlernen gegeben ist, profitiert der Ältere von seinem größeren Erfahrungshintergrund,
in dem auch neue Inhalte eingebettet und fixiert werden können. Flexibilität ist also in jedem Lebensalter möglich.
So fördern Sie Ihre Veränderungsfähigkeit
Für jeden persönlich bedeutet Veränderung immer ein Wechselbad der Gefühle. Mal traut man sich wohlgemut alles zu, mal ist
man kleinlaut und verzagt. Besonders groß ist das emotionale Durcheinander in der Phase des Übergangs. Das Alte ist instabil
und das Neue noch nicht zur Gewohnheit geworden. Man befindet sich in einer Art Niemandsland.
Doch auf diese Phase kann man sich vorbereiten. So wie man vor einer großen Reise mit seinem Auto in die Werkstatt fährt und
Wartung und Pflege auf den optimalen Stand bringt, kann jeder in Zeiten, in denen seine Flexibilität gefragt ist, besonders
auf seine Gesundheit und sein Stressmanagement
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