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Machine Gun Preacher -: Die wahre Geschichte eines Predigers, der bis zum Äußersten geht, um Kinder zu retten. (German Edition)

Machine Gun Preacher -: Die wahre Geschichte eines Predigers, der bis zum Äußersten geht, um Kinder zu retten. (German Edition)

Titel: Machine Gun Preacher -: Die wahre Geschichte eines Predigers, der bis zum Äußersten geht, um Kinder zu retten. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Childers
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alles aufmerksam: die Gemeinde, die engagiert bei der Sache war, den Gastevangelisten, der predigte, was das Zeug hielt. Während ich zuhörte, erinnerte ich mich an die Prophezeiungen, dass ich einmal Prediger sein sollte. In den vergangenen Jahren hatte ich zwar ein recht anständiges Leben geführt, aber Christ war ich nicht.
    Der Gastevangelist in jener Woche war ein weißer Südafrikaner englischer Herkunft, ein großer, beeindruckender Mann. An dem Abend rief er zur Entscheidung auf. Ich spürte, dass Gott zu mir sprach, aber ich wusste nicht, was ich tun sollte, darum tat ich gar nichts. Der Prediger kam zur hintersten Reihe, wo ich saß, und blickte mich an.
    „Was ist los mit Ihnen, Mann?“, fragte er.
    Was für eine Frage ist das denn? , dachte ich. Aber ich konnte nicht leugnen, dass eine mächtige Kraft, etwas, das nicht aus mir kam, in diesem Augenblick an mir arbeitete.
    Ich war nicht bereit, darüber zu reden. „Was meinen Sie?“, fragte ich.
    „Die Kraft Gottes ist über Ihnen und sehen Sie sich an – Sie sitzen einfach da und weisen sie ab!“
    Er hatte ja recht. Trotzdem hatte ich Angst vor den Konsequenzen einer solchen Hingabe. Niemand sollte von meinen Gefühlen wissen, aber dieser Mann schien in mich hineinschauen zu können. Ich wusste genau, was los war, konnte es nur nicht zugeben: Ich stand mir selbst im Weg. Ich wollte mich Christus nicht ergeben. Doch an jenem Abend dort in der letzten Reihe tat ich es schließlich. Ich schenkte Gott mein Herz, blieb allerdings auf meinem Platz sitzen und erzählte niemandem davon.
    Am folgenden Abend begleitete ich Lynn wieder, und als zur Entscheidung aufgerufen wurde, marschierte ich mit hoch erhobenen Händen nach vorn.
    Gefühl oder Gott?
    Bei solchen Erlebnissen neigt man dazu, Emotionen mit der Macht Gottes zu verwechseln. Emotionen können sehr übermächtig sein und einem sehr zusetzen. Aber reine Emotionen haben nicht wirklich die Macht, ein Herz zu verändern. Manchmal ist jemand während eines Gottesdienstes sichtlich gerührt, und man sagt: „Oh, sieh nur, der Geist Gottes ist auf dieser Person. Sie hat ihr Herz gerade Gott anvertraut!“ Dabei war alles rein emotional.
    Meine Erfahrung an jenem Abend war mehr als ein Gefühl. Eine emotionale Veränderung ist oberflächlicher Natur, doch eine vom Heiligen Geist herbeigeführte Veränderung reicht ganz tief in die Seele hinein. Es gibt keinen Zweifel, kein Zögern, kein Zurück.
    Während ich dort vor dem Altar stand, übersprudelnd vor Dankbarkeit und Freude, kam der Prediger zu mir und prophezeite mir, dass ich nach Afrika gehen würde, und zwar während einer Zeit des Krieges, und dass ich mit ihm dorthin fahren würde! Wie verrückt war das denn? Ich war noch nie auch nur in die Nähe von Afrika gekommen und hatte auch kein Interesse, in dieses Land zu reisen. Seine wilde Behauptung machte mich wütend. Am liebsten hätte ich dem Kerl gleich hier vor dem Altar meine Faust ins Gesicht gerammt.
    Nach dem Gottesdienst stürmte ich zur Tür hinaus. Vor der Kirche blieb ich stehen und rauchte erst mal eine Zigarette. Ich wartete auf den Pastor. Die Gottesdienstbesucher liefen an mir vorbei, und endlich trat auch er durch die Tür. Nach typischer Sam-Childers-Manier baute ich mich vor ihm auf und sagte ihm meine Meinung.
    „Eins will ich Ihnen sagen“, wütete ich. „Erzählen Sie mir nicht, ich würde nach Afrika gehen!“ Ich war außer mir vor Zorn. „Den Scheiß können Sie sich gleich aus dem Kopf schlagen.“ Allerdings benutzte ich einen kräftigeren Ausdruck als Scheiß . „Diese Leute haben sich selbst in diesen Mist hineinmanövriert; sollen sie doch sehen, wie sie da wieder rauskommen.“
    Er hörte mir gelassen zu und schüttelte den Kopf. Nachdem mein Zorn verraucht war, sagte er nur: „Wir werden sehen.“
    Die erste Reise
    Sechs Jahre später fuhr ich mit ihm nach Afrika, um Dächer zu decken. In einem Kriegsgebiet. Diese erste Reise im Jahr 1998 – die Reise, bei der ich am Rand des Minenfeldes auf den Leichnam des unbekannten Kindes stieß – verschaffte mir wie gesagt einen Einblick in das Leben in dem Land. Ständig bauten Soldaten der sudanesischen Regierung inoffizielle Straßensperren auf. Vier oder fünf von ihnen in Uniform und mit AK-47ern bewaffnet stoppten Lastwagen und kleine Konvois, um Material zu stehlen oder einen „Wegezoll“ zu fordern, bevor sie die Reisenden weiterfahren ließen. Mein Pastor saß eines Abends am Steuer. Eigentlich sollten wir

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