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Machine Gun Preacher -: Die wahre Geschichte eines Predigers, der bis zum Äußersten geht, um Kinder zu retten. (German Edition)

Machine Gun Preacher -: Die wahre Geschichte eines Predigers, der bis zum Äußersten geht, um Kinder zu retten. (German Edition)

Titel: Machine Gun Preacher -: Die wahre Geschichte eines Predigers, der bis zum Äußersten geht, um Kinder zu retten. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Childers
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Abstand zwischen uns und die ABC Liquor Lounge zu bringen. Plötzlich tauchte vor uns ein Meer von blauen Lichtern auf. Doch dieses Mal waren es nicht nur zwei Polizeiwagen, sondern acht. Ein helles Flutlicht erfasste uns, und über uns hörte ich den Hubschrauber kreisen. Wir saßen in der Falle. Ich drückte die Flinte einem Kumpel in die Hand, der sie hinter dem Rücksitz versteckte.
    Die Polizisten umringten das Auto, zerrten uns heraus, legten uns Handschellen an und suchten in dem Wagen nach der Flinte. Sie konnten sie nicht finden. Später wurde sogar der Sitz herausgenommen, trotzdem fanden sie sie nicht. Jemand identifizierte mich. Ein Schusswaffendelikt wurde mit einer Gefängnisstrafe von mindestens fünf Jahren geahndet. Da ich erst siebzehn war, konnte die Strafe bei mir noch nicht so hoch ausfallen, darum nahm ich die Schuld auf mich. Wegen meines gefälschten Passes landete ich im Gefängnis. Nach etwa fünf Tagen holte mich George wieder heraus. Er hatte kein Geld, darum setzte er sein Motorrad – eine Panhead Harley, schwarz mit Chrom, Baujahr 1947 – als Pfand für die Kaution ein. Einige Wochen später wurden die Anklagen fallen gelassen (sehr zur Enttäuschung des Kautionsbürgen), und George bekam sein Motorrad zurück.
    Das war allerdings ein Irrtum, wie sich später herausstellte. Meine Freilassung hatte ich einem Schreibfehler zu verdanken. Die Anklage war zwar reduziert, aber nicht fallen gelassen worden. Ich kehrte nach Minnesota zurück, und als ich zur Gerichtsverhandlung nicht erschien, wurde ein Haftbefehl gegen mich ausgestellt. Doch er wurde nie vollstreckt.
    Ich verließ Florida, weil ich befürchtete, eines Tages doch noch im Gefängnis zu landen oder mein Leben zu verlieren, wenn ich bliebe. Aber auch in Minnesota ging es zu jener Zeit hoch her. Wie üblich wich ich einer Auseinandersetzung niemals aus, im Gegenteil, ich rannte ihr eher entgegen.
    An einem Tag im November brachte mich ein Freund spätabends von einer Party nach Hause. Auf einer verlassenen Landstraße nahmen wir einen Anhalter mit, der seinen Daumen vorgestreckt hatte. Ich dachte noch: Dieser Kerl hat echt Glück, dass ihn um diese Uhrzeit noch jemand mitnimmt. Er stieg hinten ein, und als wir losfuhren, sagte er: „Bringt mich nach Bena“, eine kleine Stadt in der Nähe. Ich saß auf dem Beifahrersitz und döste, doch ich hörte, wie mein Freund antwortete: „Ich fahre nicht nach Bena, sondern nur bis Cohasset.“
    Diese Information gefiel unserem Mitfahrer nicht besonders. Im Bruchteil einer Sekunde zog er ein Messer, rutschte auf seinem Sitz nach vorn und drückte meinem Freund die Klinge an den Hals. Ich war ziemlich benebelt, doch ich bemerkte die Bewegung aus den Augenwinkeln heraus.
    „Nein“, gab der Mitfahrer kurz zurück, „du bringst mich nach Bena.“
    So etwas konnte ich mir von diesem Typen natürlich nicht gefallen lassen. Unauffällig schob ich meinen Fuß über die Mittelkonsole, stellte ihn auf den Fuß meines Freundes und trat das Gaspedal fest durch. Der Wagen machte einen Satz, und wir brausten mit hoher Geschwindigkeit über die
schmale Landstraße. Mein Freund bemühte sich verzweifelt, den Fuß vom Gas zu nehmen, aber ich drückte es mit aller Kraft durch. Er und der Anhalter brüllten beide: „Stopp! Anhalten! Nimm deinen Fuß herunter!“ Ich schrie dem Typ auf dem Rücksitz zu: „Na los, nur zu. Stich ihn ab! Dann sterben wir heute Abend alle!“
    Der Anhalter wurde hysterisch. Er ließ das Messer sinken, und ich sprang auf den Rücksitz und fing an, ihn zu verprügeln. Ich packte sein Messer und entwand es ihm. Wir kämpften weiter miteinander, und schließlich stach ich mit seinem Messer zu. Mein Freund bog auf einen alten Feldweg ab. Während ich den Anhalter aus dem Wagen zerrte, versuchte er, meinen Fuß und fassen, und ich trat ihm noch ein paarmal ins Gesicht. Er rührte sich nicht mehr, und damals wusste ich nicht, ob ich ihn getötet hatte oder nicht. Ich stieg wieder in den Wagen ein, und mein Freund brauste davon. Der Rücksitz war voller Blut.
    Später fand ich heraus, dass dieser Anhalter überlebt hatte. Dieser Abend schien meinen Freund davon überzeugt zu haben, dass ich nicht der richtige Umgang für ihn war; seither habe ich ihn nie wiedergesehen.
    Mein Leben geriet aus den Fugen, bis zu dem Punkt, wo nicht einmal mehr ich selbst damit klarkam. Seit ich nach Florida zurückgekehrt war, wohnte ich zusammen mit einigen anderen in einem kleinen Haus mit einer

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