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Machine Gun Preacher -: Die wahre Geschichte eines Predigers, der bis zum Äußersten geht, um Kinder zu retten. (German Edition)

Machine Gun Preacher -: Die wahre Geschichte eines Predigers, der bis zum Äußersten geht, um Kinder zu retten. (German Edition)

Titel: Machine Gun Preacher -: Die wahre Geschichte eines Predigers, der bis zum Äußersten geht, um Kinder zu retten. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Childers
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Obwohl keine anderen Weißen in der Gegend wohnten, zog ich in einen Wohnwagen im Garten der Olivers. Sie luden George und mich zu ihren Weihnachtsfeiern und zu anderen Familienfesten ein, als gehörten wir zur Familie. Für mich waren sie wie zweite Eltern. Sie waren die ersten Menschen, die mir ein Gefühl von Respekt vor mir selbst vermittelten, und die Ersten, die mir vorlebten, dass das, was im Leben zählt, nichts mit deiner Hautfarbe zu tun hat, sondern alles mit dem Mitgefühl und der Hingabe deines Herzens. Ich wünschte, ich könnte jeden, Amerikaner wie Afrikaner, der sich seine Einstellung zu einem Menschen von seiner Rasse oder seiner Abstammung diktieren lässt, mit den Olivers bekannt machen.

    Die Bikerjahre und Lynn
    Im Laufe der Jahre war ich zu einem Biker geworden und an meiner Lederkleidung, der Brieftaschenkette, dem Bart und den Tattoos zu erkennen. Mithilfe von Toilettenpapier, Asche und einer Nadel stach ich mir meine Tattoos selbst. Im Gefängnis wird das so gemacht. Ich liebte es, auf dem Motorrad unterwegs zu sein, mich mit anderen Motorradfahrern zu treffen und über Motorräder zu reden. Wie in jeder Gruppe, die gemeinsame Interessen hat, werden in der Welt der Motorradfahrer Ausflüge, Treffen, Rennen und andere Events organisiert, Gelegenheiten der Begegnung, wo sie sich austauschen können. Eines der besten Biker-Events im Land fand ganz in unserer Nähe statt.
    Die Bike Week in Daytona Beach war für meine Kumpels und mich einer der Höhepunkte des Jahres. Was damals in den 1930-ern als ein Motorradrennen am Strand begann, hatte sich zu einem zehntägigen Event ausgeweitet, zu dem Motorradfahrer aus den Vereinigten Staaten und anderen Ländern angereist kamen. Hunderttausende Motorradfahrer, die sich amüsieren wollten, verstopften Daytonas von Palmen gesäumte Straßen. In jeder Richtung waren Reihen um Reihen Motorräder geparkt, überladen mit Chrom und den unglaublichsten Bildern verziert: Flammen, Schädel, Mädchen, jedes Design, das sich auf den Lack aufsprühen oder aufmalen ließ. Viele Motorräder waren mit Heckflossen, Beiwagen, Dächern und allem Möglichen aufgemotzt, was sich ein Designer nur ausdenken und zusammenschweißen konnte.
    Natürlich mangelt es dort, wo Motorräder und Motorradfahrer zu finden sind, nicht an den dazugehörigen Motorradmiezen. Zu Tausenden waren sie nach Daytona gekommen, in einer Aufmachung, die ihre Vorzüge bestens zur Geltung brachte – eines der beliebtesten Kleidungsstücke waren Beinschützer zu einem Bikini. Drogen und Alkohol beherrschten die Szene. Im März 1981 genau der richtige Ort für den jungen Sam Childers.
    Ich war in einem Van auf der I-4 in Richtung Florida dorthin unterwegs, als uns ein Bekannter auf seiner Maschine überholte und uns signalisierte, dass er Drogen kaufen wollte. Um den Handel abzuschließen fuhren wir auf einen Rastplatz mit einigen Picknicktischen und Bäumen. Er und das Mädchen in seiner Begleitung stiegen von ihrer Maschine ab und kamen in den Van. Damals nahm ich keine besondere Notiz von ihr. Wie üblich probierten wir zusammen die Drogen, damit sich der Bekannte davon überzeugen konnte, dass die Ware einwandfrei war. Während der Bike Week traf ich die beiden noch ein paarmal, dachte mir aber nicht viel dabei.
    Einige Wochen später wurde ich bei einem Drogendeal als Schütze angeheuert. Meine Aufgabe war es, mit einer Pistole am Übergabeort zu erscheinen und meine Waffe beim ersten Anzeichen von Schwierigkeiten auch zu benutzen. Ich kam mit einer 9 Millimeter Pistole in die Bar und hatte noch eine 12 Kaliber Flinte in meinem Rucksack, für alle Fälle. Dieses Lokal hieß Fox Hole und unterschied sich in nichts von den unzähligen Strip-Bars in Florida. Die bunten Blinklichter an der Werbetafel für Bier durchzuckten die Dunkelheit und fielen durch abgestandenen Zigarettenrauch hindurch auf die Tische mit den Bierflecken vom Abend zuvor, die gut verteilt im Raum vor den zerschlissenen Plastikbänken standen.
    Ich ließ mich an einem Tisch nieder, an dem ich die Transaktion gut im Auge behalten konnte. Eine Kellnerin kam an meinen Tisch. Ich wollte mich von ihr nicht ablenken lassen und winkte ab, aber sie sagte: „Erkennst du mich denn nicht? Ich erinnere mich noch genau an dich.“
    Das war das Mädchen, das mit meinem Kumpel zusammen auf dem Weg zum Biker-Treffen einige Wochen zuvor Drogen bei uns gekauft hatte. Ihr Name war Lynn.
    „Ich kann jetzt nicht reden“, sagte ich. „Ich bin

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