Machine Gun Preacher -: Die wahre Geschichte eines Predigers, der bis zum Äußersten geht, um Kinder zu retten. (German Edition)
dass ich schließlich zwei Bulldozer, zwei Bagger, einen Tieflöffelbagger, einen Kran und unzählige andere Maschinen besaß. Ich stellte einen Mann ein, der allein für die Wartung der Maschinen zuständig war, und einen anderen, der mir helfen sollte, sie zu bedienen. Clydes Lektionen hatte ich es zu verdanken, dass ich nun für meine Frau sorgen konnte. Er hatte mir Selbstvertrauen gegeben.
In meinem Büro eröffnete ich eine Pfandleihe, die so erfolgreich war, dass ich in die Immobilienbranche expandierte und einige alte Zechenhäuser aufkaufte. Ich konnte solche Häuser für weniger als dreitausend Dollar bekommen. Zugegeben, diese Gebäude brauchten viel Zuwendung, aber schließlich war ich ja Bauunternehmer und in der Lage, sie zu sanieren und mit Gewinn zu verkaufen. Mein Vater half mir dabei.
Das war eine hervorragende Geschäftsidee, die ich weiter ausbaute. Schließlich kaufte ich so viele alte Häuser auf, wie ich bekommen konnte, sanierte sie und vermietete sie an die Verkäufer für weniger als tausend Dollar. Damit war beiden Seiten gedient. Die Verkäufer konnten in ihren top-renovierten Häusern wohnen bleiben für eine erschwingliche monatliche Belastung, und ich hatte ein regelmäßiges monatliches Einkommen, für das ich keinen Finger zu rühren brauchte. Ich besaß etwa zwanzig solcher Häuser, als ich nach ein paar Jahren wieder ausstieg; der Aufwand war einfach zu groß. Ich hatte immer selbst mit Hand angelegt. Doch mittlerweile hatten wir so viele Aufträge, dass ich vieles an meine Mitarbeiter weitergeben musste, was ich früher selbst erledigt hatte. Aber ich hatte einfach keine Zeit mehr dazu. Und so stieg ich aus dem Immobiliengeschäft aus, das ein einträgliches Geschäft gewesen war.
Meine Firma lief zwar gut, das heißt aber nicht, dass auch alles andere gut war. Ich trank immer noch viel Alkohol und rauchte Pot, und ich prügelte mich auch noch oft – nicht weil ich in schwierige Situationen geriet oder weil ich für einen Schwächeren eintrat, sondern weil es mir Spaß machte, mich zu prügeln.
Lynn war im Herbst 1987 Christin geworden, und wie ich bereits sagte, ich war eifersüchtig auf Gott, weil ich für sie nicht mehr an erster Stelle stand und sie einen Teil ihrer Zeit für Gott reservierte, die sie sonst mit mir verbracht hätte. Manchmal gerieten wir deswegen in Streit. Ich tat ihr nie körperliche Gewalt an, aber neigte zum Jähzorn und machte ihr meinen Standpunkt nachdrücklich deutlich.
Zeit der Wunder
Das war etwa die Zeit, in der Gott die nächste Phase seines Projekts, mich zu verändern, einleitete. Lynn wünschte sich ein Baby, aber wir wurden einfach nicht schwanger. Wir hätten es gut gefunden, wenn Wayne einen kleinen Bruder oder eine kleine Schwester bekäme. Aber so leicht war es nicht. Etwas schien nicht in Ordnung zu sein, und wir konnten das Kind nicht auf die herkömmliche Art empfangen, darum beschlossen wir, es mit einer künstlichen Befruchtung zu versuchen. Um überhaupt Aussicht auf Erfolg zu haben, musste ich alle Drogen absetzen, durfte keinen Alkohol mehr trinken und musste sogar das Rauchen von Zigaretten aufgeben. Ich wünschte mir ebenfalls ein Baby und hielt es der Mühe wert, meine Lebensgewohnheiten so radikal zu verändern.
Als die Zeit verging und Lynn nicht schwanger wurde, wuchs ihre Traurigkeit und Frustration. Mittlerweile hatte ihr Glaube an Gott ein wenig auf mich abgefärbt, und ich fing an, ihn nachts zu bitten, er möge uns doch ein Kind schenken.
Eines Nachts, als ich oben in meinem Bett lag, traf ich ein Abkommen mit Gott. Ich sagte: „Gott, wenn du meine Frau schwanger werden lässt und uns ein Kind schenkst, werde ich nie wieder Drogen nehmen oder Alkohol trinken.“ Kurz darauf kam der wundervolle Tag, an dem der Arzt uns mitteilte, meine Frau sei schwanger. Mein Gebet war erhört worden, und ich hielt mein Versprechen. Seit jenem Tag habe ich nicht einmal mehr ein Bier getrunken, nur das Rauchen habe ich nicht sofort aufgegeben. Am 15. Mai 1989 kam unsere Tochter Paige zur Welt.
Drei Jahre später, im Sommer 1992, bekehrte ich mich während einer Evangelisationsveranstaltung in der Assembly of God Gemeinde zu Gott. Das war an dem Abend, an dem der Pastor prophezeite, ich würde mit ihm nach Afrika gehen. Auch wenn ich diese ganze Afrika-Geschichte damals noch für abwegig hielt, hatte ich doch das Gefühl, dass der Zeitpunkt für mich gekommen sei, Pastor zu werden. Gott rief mich in dieselbe kleine Stadt, in der
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