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Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals

Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals

Titel: Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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der Zeit für eine aggressivere Werbekampagne.
    Rachel unterdrückte ein Gähnen und sah auf ihre Armbanduhr. Elf Uhr. Sie hatte seit der Rückkehr von Jonsey ohne Unterbrechung gearbeitet und sollte jetzt wirklich Feierabend machen.
    Aus dem Nebenraum hörte sie mit einem Mal ein ungewohntes Geräusch. Ohne sich von ihrem Platz zu erheben, spähte sie hinaus in den nur schwach beleuchteten Keller und überlegte, ob Sam vielleicht das Licht gesehen hatte und auf dem Weg zu ihr war, um sie nach Hause zu schicken.
    Schließlich stand sie auf, reckte sich und verließ ihr Büro. „Sam?“
    In der gespenstischen Stille war das laute Klicken ihrer Stiefelabsätze auf dem Betonboden das einzige Geräusch. Sie war sicher, dass sie es sich nicht nur eingebildet hatte, durchschritt einen Bogengang und trat in den kleineren Keller ein. In mehreren Reihen waren gesäuberte 60-Gallonen-Fässer aufeinander gestapelt worden und warteten darauf, mit dem diesjährigen Merlot gefüllt zu werden, der noch immer fermentierte. Gleich neben dem nächsten Bogengang lag Hannahs glasverkleidetes Büro ebenfalls in völliger Dunkelheit da.
    „Sam?“ rief sie erneut. „Ryan?“
    Als sie das Licht einschaltete, hörte sie das Geräusch abermals, konnte es aber nicht einordnen. Ihr Magen verkrampfte sich, während sie daran dachte, dass sie in all den Jahren bei Spaulding Vineyards nie einen Grund gehabt hatte, sich zu fürchten. Von Joe Brock abgesehen, hatte es niemals einen Grund gegeben, dass die Polizei einschreiten musste.
    Dennoch war sie nervös genug, um nicht weiterzugehen. Sie würde die Polizei anrufen, damit die dem Geräusch nachgehen konnte. Vielleicht hatte sich nur ein Tier in den Keller verirrt und fand nun den Ausgang nicht mehr wieder, aber nach dem Furcht erregenden Vorfall auf dem Silverado Trail wollte sie kein Risiko eingehen.
    Sie wollte gerade in ihr Büro zurückkehren, als sie hinter sich das Poltern hörte – das unheilvolle, unverkennbare Geräusch von herabstürzenden Fässern.
    Instinktiv rannte Rachel los, während eine zweite Lage Fässer in Bewegung geriet. Sie rannte, so schnell sie konnte, und hielt ihren Blick fest auf den zweiten Bogengang gleich hinter Hannahs Büro gerichtet. Sie atmete schnell und kurz, während sie verzweifelt versuchte, sich vor den Fässern in Sicherheit zu bringen.
    Sie stürmte um die Ecke und presste sich gegen die Wand, während eine Lawine aus Weinfässern auf Hannahs Büro zuraste und die Glasscheibe mit einem ohrenbetäubenden Geräusch zerbarst.
    Rachel hielt die Augen geschlossen und bewegte sich nicht, sondern drückte sich mit dem Rücken so fest gegen die raue Steinwand, wie es nur ging.
    Dann endlich war auch das letzte Fass zur Ruhe gekommen, und im Keller herrschte wieder völlige Ruhe. Rachel sank langsam zu Boden. Ihr Körper war schweißgebadet, ihre Lungen schmerzten bei jedem Atemzug, und sie benötigte einige Zeit, ehe sie sich sicher genug fühlte, um wieder aufzustehen.
    Unter dem Steinbogen stehend, begutachtete sie den Schaden. Es sah aus wie nach einem Erdbeben. Mehr als zwei Dutzend Fässer lagen zerschmettert und ineinander verkeilt vor ihr, eines hatte die Glasscheibe vor Hannahs Büro durchschlagen und den Computer auf dem Schreibtisch in tausend Stücke zerlegt, ehe es an der Wand zerschellt war.
    Sie sah sich die Katastrophe noch einmal an und zwang sich, tief durchzuatmen. Im Keller herrschte wieder Totenstille, dennoch war sie sicher, dass irgendjemand dort gewesen war.
    Während ihr Herzschlag allmählich auf ein ruhiges Niveau zurückkehrte, begann sich ein Furcht erregender Gedanke bei ihr einzuschleichen: Hatte da gerade jemand versucht, sie umzubringen?
    Sam und Tina kamen sofort nach Rachels Anruf zu ihr geeilt. In dem Augenblick, in dem sie eintrafen, hatte Sam bereits die Situation begutachtet.
    „Allmächtiger!“ Mit schnellen Schritten gelangte er zu Rachel, fasste sie an den Schultern und betrachtete sie von oben bis unten: „Bist du verletzt?“
    „Tante Rachel!“ Courtney kam in ihrem rosa gestreiften Schlafanzug in Rachels ausgestreckte Arme geeilt. „Mom und ich haben einen entsetzlichen Lärm gehört ...“
    „Mir gehts gut, Liebling.“
    Hinter Courtney kam Annie in einem schwarzen Seidennegligé zu ihnen und sah entsetzt auf das Durcheinander um sie herum. „Mein Gott, was ist passiert?“
    Rachel hielt noch immer Courtney im Arm, ihre Angst war einer Übelkeit gewichen. „Ich weiß nicht. Ich war in meinem Büro und

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