Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)
unter Feuer nahm, wodurch diese schließlich ausfielen, verlangsamte der Zerstörer seine Vorwärtsbewegung wieder.
»Kanal zu dem Zerstörer öffnen«, verlangte Matthew.
»Verbindung steht, Captain.«
»An den Kommandanten des Allianzschiffes. Ihr Antrieb ist zerstört, wodurch Sie keinerlei Fluchtmöglichkeiten mehr haben. Außerdem weist Ihr Schiff weitere schwere Beschädigungen auf. Unter diesen Umständen hat es keinen Sinn, das Gefecht fortzusetzen, sodass ich Sie dazu auffordere, ehrenhaft zu kapitulieren. Keaten, Ende.«
Auf eine Antwort wartete Matthew jedoch vergebens. Stattdessen nahm der Zerstörer den Kampf von Neuem auf.
»Das ist überhaupt nicht zu verstehen«, meinte Cunningham mit einem Kopfschütteln. »Sind die denn völlig lebensmüde?!«
»Hat ganz den Anschein«, musste er ihr zustimmen. »Beschuss wieder aufnehmen, Mr. Manor!«
Umgehend begannen die Geschütze der Ceres wieder zu feuern und den Beschuss der Damocles mit aller ihr zur Verfügung stehenden Härte zu erwidern.
Die an der Backbordachtersektion ohnehin schon arg mitgenommene Panzerung des Zerstörers brach unter dem heftigen Dauerfeuer rasch zusammen, und ganze Segmente der Verbundpanzerung lösten sich heraus. Damit war der Weg für die Laser in die inneren Bereiche des Schiffes frei.
Durch die sich bildenden Lecks strömte Sauerstoff aus, und auch die ersten Mitglieder der Besatzung wurden durch sie ins All hinausgezogen, wo ein eisiger Erstickungstod auf sie wartete. Die Glücklicheren unter ihnen wurden von den Energiewaffen des Kreuzers erfasst und augenblicklich verdampft.
Ungeachtet dessen erwiderte der Zerstörer das Feuer noch immer, wenn es auch mit fortschreitender Zeit beständig schwächer ausfiel. Die Laser der Ceres feuerten unterdessen laufend weiter, wobei sie die gesamte Backbordseite der Damocles auseinandernahmen, was am Ausgang dieses Kampfes längst nicht mehr die geringsten Zweifel ließ. Aber der Zerstörer gab einfach nicht auf.
Im Inneren des Schiffes tobten bereits unzählige Brände, und immer wieder fraßen sich die dunkelblauen Strahlen in den Rumpf hinein – es war ein furchtbares Inferno.
Schließlich durchstießen die Laser auch die Tanks mit dem hoch entzündlichen Helium-3-Reaktortreibstoff. Die darauf folgende Explosion zerriss den gesamten unteren Bereich des Zerstörers. Von dem Schiff blieb nur noch ein lebloser Torso übrig, um dem sich ein beständig anwachsendes Trümmerfeld bildete.
Die Waffen der Damocles erstarben mit der Explosion, da nur noch die Notstromaggregate funktionierten, und das Wrack verlor augenblicklich seine Stabilität, sodass es bald hilflos im All trieb. Das Gefecht war vorbei.
»SAR-Teams sollen sich bereit machen und mit der Bergung der Überlebenden beginnen, sobald wir längsseits des Wracks gegangen sind«, befahl Matthew umgehend, nachdem der Zerstörer seine Kapitulation übersandt hatte.
Aus seiner Sicht war der Kampf nicht so schwer gewesen, wie er zu Anfang erwartet hatte. Die Gefechtsschäden der Ceres waren in einem erfreulich überschaubaren Umfang geblieben. Für den Gegner hingegen galt dies nicht. Der Allianzzerstörer hatte den höchsten Preis zahlen müssen, den ein Kriegsschiff in einem verlorenen Gefecht erbringen musste.
»Sehr gute Arbeit, Mr. Manor. Das Feuer der Hauptgeschütze lag wirklich hervorragend.«
»Danke, Sir«, nahm der Angesprochene das Lob entgegen.
»Das Gleiche gilt auch für Sie und Ihre Piloten, Mr. Wolfe.«
Der CAG nickte kaum wahrnehmbar, denn mit seinen Gedanken war er bei denjenigen Piloten, die in den sieben Vampire-Jägern ums Leben gekommen waren.
Matthew schaute ihn mit einem verständnisvollen Blick an.
»Die Archonia kontaktiert uns«, meldete Nozomi Fujita.
»Auf den Hauptschirm legen, Ensign.«
Bald darauf erschienen die ernsten Gesichter von Danielle Taggart, Admiral Persson-West und Captain Sailer auf dem holografischen Schirm.
»Ich beglückwünsche Sie und Ihre Crew für den gerade erzielten Erfolg, Captain Keaten«, erklärte die Archontin.
»Ich danke Ihnen, Madame. In meinem Namen und in dem meiner Mannschaft.«
»Keine Ursache, Captain«, erwiderte sie und zeigte ein aufrichtiges Lächeln. »Wie werden wir jetzt weiter verfahren?«
»Ich denke, es ist das Beste, wenn wir uns auf der Ceres treffen und hier unser weiteres Vorgehen beraten. Außerdem bitte ich Sie, dass Sie uns die Sensorlogs der Archonia zur Verfügung stellen.«
»Das sollte kein Problem darstellen«, versicherte
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