Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)
Arbeit von Profis gewesen sein muss.«
»Ein Anschlag?«, entfuhr es dem sichtlich überraschten Kanzler. »Ein Unfall ist ausgeschlossen, David?«
»Absolut. Der Satellit wurde förmlich pulverisiert. Da ist wirklich nichts Verwertbares übrig geblieben. Um solche Zerstörungen anzurichten, braucht man schon einen sehr effektiven Sprengsatz, und über etwas Vergleichbares verfügt nur das Militär.«
»Und beim Sprungtor?«, verlangte die Archontin zu wissen.
»Ebenfalls nichts. Unsere Spurensuchteams haben rein gar nichts gefunden, nicht einmal den kleinsten DNS-Abdruck. Da war jemand am Werk, der seinen Job wirklich versteht.«
»Scheiße!«, sagte sie unverblümt.
Persson-West nickte ihr zustimmend zu, und sobald er den angestrengt wirkenden Blick von Azzola bemerkte, fügte er hinzu: »Noch mehr schlechte Nachrichten?«
»Vielleicht. Ich weiß nicht, ob es damit in Verbindung steht, aber aufgrund der Kaltblütigkeit, mit der es durchgeführt wurde, steht es den Ereignissen um den Satelliten und das Sprungtor in nichts nach.«
»Was meinen Sie?«, fragte die Archontin.
»Auf Porrima III hat es eine furchtbare Explosion gegeben. Genauer gesagt im Golden-Age -Nachtklub, der sich im Newgate-Distrikt von Horizon City befindet.«
»Eine Explosion?«
»Genau. Der Korridor eines Nebengebäudes des Klubs wurde dabei völlig zerstört. Die Ursache konnte bisher nicht geklärt werden, aber wenn man diese Tat mit den beiden anderen Ereignissen in Zusammenhang bringt, könnte das so manches erklären.«
Die Archontin vergrub ihren Kopf in den Händen und rieb sich anschließend nachdenklich die Augen, wodurch die Situation aber auch nicht erträglicher wurde.
»Wie kommen Sie darauf, David, dass diese Tat auf Porrima III mit der Zerstörung des Satelliten und den Vorgängen um das Sprungtor in Verbindung steht?«, setzte der Kanzler das Gespräch fort.
»Zum einem, weil sie eine ähnlich hohe aggressive Ausprägung hat, zum anderen, weil so etwas in den letzten neunzig Jahren kein einziges Mal vorgekommen ist und nun plötzlich derart gehäuft auftritt.« Nach einer Pause ergänzte er: »Da zieht jemand eine ziemlich blutige Spur durch das Archonat.«
»Und wir wissen alle, wer dafür verantwortlich ist. Es kommt nur eine Partei dafür infrage – diese Arschlöcher von der Grenzallianz!«, schlussfolgerte der Admiral wütend.
»Dem kann ich nur zustimmen«, erklärte Azzola matt.
»Und das bedeutet?«, hakte der Kanzler nach, als wolle er es nicht verstehen.
»Invasion!«, sagte die Archontin mit aller Bestimmtheit, die aufzubringen sie in der Lage war, denn die Gesamtsituation konnte nicht mehr anders interpretiert werden.
»Jetzt ist es raus«, pflichtete der Admiral ihr bei, woraufhin der Kanzler niedergeschlagen die Augen schloss und mit hängenden Schultern in seinem Sessel zusammensackte.
Die Archontin atmete mehrmals tief durch und dachte über die nächsten Schritte nach, ohne dass ihr etwas Brauchbares einfallen wollte. »Wie geht es jetzt weiter?«
Der Admiral schaute sie entschlossen an. »Wir mobilisieren die Systemverteidigung. Ich habe mich bereits mit Commodore Dreyer verständigt und ihn vor Porrima II in Stellung gehen lassen.«
»So schnell?«, fragte sie erstaunt.
»Nenne es Intuition, Danielle, aber vor wenigen Tagen ist noch etwas geschehen.«
»Die schlechten Nachrichten wollen wohl gar nicht abreißen, wie?«, warf der Kanzler missmutig ein.
»Scheint so«, stimmte die Archontin seiner Einschätzung zu, nur um sich umgehend wieder dem Admiral zuzuwenden. »Was ist passiert?«
»Wir haben vor vier Tagen den Kontakt zu einem Handelsschiff verloren, das auf dem Weg zum Sprungtor war.«
»Verloren?«
»Ja. Es ist in der näheren Umgebung von Porrima V verschwunden. Ursache unbekannt. Ich habe Dreyer daher vorsorglich befohlen, mit seinen sieben Patrouillenschiffen auf Posten zu gehen. Wie richtig diese Entscheidung war, erkennt man ja an den Ausführungen von Mr. Azzola.«
»Eine umsichtige Maßnahme, Jan«, lobte sie seine Anstrengungen, schaute ihn aber dennoch fragend an. »Welches Schiff ist denn nun verschwunden?«
»Die Friendship von der Volksföderation von Kelashin. Sie war mit einer Ladung Q-50-Erz auf dem Weg zurück in ihre Heimat. Wir haben zwar ein allgemeines Notrufsignal empfangen, aber seitdem fehlt jede Spur von dem Schiff.«
»Was könnte passiert sein?«
»Das ist schwer zu sagen, aber unter Umständen befindet sich bereits ein feindliches Schiff in
Weitere Kostenlose Bücher