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macht weiter

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Titel: macht weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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bestimmt war. Jetzt ist Jarroud König und Mustapha Befehlshaber des gesamten Lametta-Clubs.«
    »Das hat er nicht erwähnt«, meinte Carstairs nachdenklich. »Eine Frage noch, Bishop. Wenn jemand - und ich war es nicht, das versichere ich Ihnen... wenn jemand aus Montreux ein Telegramm abschickt, und als Absender - William Carstairs, Legal Building, Baltimore, einsetzt...«
    »Dann kann es nur Mrs. Pollifax gewesen sein«, unterbrach Bishop. »Ist sie schon ins Wespennest geraten, Sir?«
     
    »Unsinn, Bishop, sie ist doch erst zwei Tage dort«, erwiderte Carstairs gereizt.
    »Drei Tage sind es jetzt, Sir.« Bishops Genauigkeit trieb Carstairs manchmal zur Weißglut. »In Europa ist es bereits Sonntagabend. Soll ich ins Büro kommen?«
    »Nein, aber halten Sie sich zur Verfügung. Ich rufe Schönbeck in Genf an und melde mich dann wieder bei Ihnen.«
    Er legte auf und verlangte eine Verbindung mit Schönbeck. Inzwischen nahm er sich die Akte Z 1020 vor. Das Telefon läutete. »Schönbeck?« fragte er scharf.
    Doch Schönbeck war nicht da. Eine kühle, unpersönliche Stimme stellte sich als Schönbecks Assistent vor. Schönbeck selbst war angeblich vor mehreren Stunden abgereist.
    »Wo kann ich ihn erreichen? Hier ist Carstairs, Washington. Es geht um die Sache Montbrison.«
    »Ach ja, gewiß«, sagte der Assistent mit gepflegter Stimme. »Wegen dieser Sache mußte er heute am frühen Nachmittag zu einer Unterredung mit Gervard. Leider ist er noch nicht zurück.«
    »Wie spät ist es drüben?«
»Neun Uhr abends, Sir.«
»Und er ist noch nicht wieder da?«
»Nein, Monsieur.«
    »Dann ist also etwas passiert? Hören Sie, wir haben ebenfalls jemand in Montbrison sitzen, und ich hatte eben einen höchst merkwürdigen Anruf...«
    »Nein, nein, Monsieur, es hat nichts mit Ihrer Mrs. Pollifax zu tun«, beschwichtigte die Stimme. »Unser Agent ist zur Zeit unauffindbar. Wir ziehen Erkundigungen ein.«
    »Marcel unauffindbar?« rief Carstairs. »Wann haben Sie zuletzt von ihm gehört? Und was hatte er vor?«
»Seine letzte Meldung kam gestern, Samstag, um fünf Uhr, wie gewöhnlich, Monsieur. Und was er vorhatte...«
    Nach kurzem Zögern sagte die Stimme honigsüß: »Vor allem hatte er ernste Zweifel an Ihrer Agentin, Sir.«
    »Darf ich fragen, warum?« erwiderte Carstairs nicht minder süß.
»Aber gewiß, Monsieur. Weil sie sich völlig von einem kleinen Jungen ablenken läßt, der im Sanatorium wohnt. Nach Marcels Ansicht sind die mütterlichen Instinkte mit ihr durchgegangen...«
»Bestellen Sie Schönbeck, daß Mrs. Pollifax sich von allem und jedem ablenken läßt, ohne daß ihr Auftrag darunter leidet. Letzten Endes führen ihre berüchtigten Ablenkungen immer ans Ziel«, sagte Carstairs schroff. »Wann soll Marcel sich wieder melden?«
»Er hätte heute früh anrufen sollen, Monsieur, ehe er den Dienst im Sanatorium begann.«
»Das war ja vor beinahe fünfzehn Stunden?«
    »Ja, Monsieur. Natürlich haben wir uns diskret erkundigt. Er ist gestern abend nicht in sein Privatzimmer zurückgekehrt.« »Hat man meine Agentin davon unterrichtet?«
    Die Stimme war von vorbildlicher Höflichkeit. »Wir haben versucht, sie telefonisch zu erreichen. Leider aber hat Ihre Agentin eben eine kleine Spazierfahrt mit Freunden unternommen.«
    »Mit Freunden?«
     
    »Leider weiß ich nichts Näheres, Monsieur, aber Monsieur Schönbeck wird Sie gleich bei seiner Rückkehr anrufen.«
    »Worum ich dringend gebeten haben möchte.« Carstairs legte auf und fluchte ausgiebig. Das tat er auch noch, als Bishop anrief.
    Bishop sagte zartfühlend: »Sie sind aufgebracht?«
»Da haben Sie verdammt recht. Ich habe eben mit Pollyanna in Schönbecks Büro gesprochen, und der sagt mir, daß Marcel sich zwar seit mehr als vierzehn Stunden nicht gemeldet hat, aber sonst alles in schönster Ordnung ist.«
»Klingt mir nicht so. Tja, also meine Blondine ist zwar eine Wucht, aber doch nicht so atemberaubend wie Mrs. Pollifax. Rufen Sie mich an, wenn Sie etwas erfahren.«
»Ja«, seufzte Carstairs und legte auf. Er beschloß, Mrs. Pollifax anzurufen, um zu erfahren, ob bei ihr alles in Ordnung sei, und warum sie in seinem Namen telegrafie rt hatte.
Die Verbindung mit dem Sanatorium Montbrison kam rasch zustande, aber Mrs. Pollifax war nicht auf ihrem Zimmer. Carstairs fragte den Portier, wer am Nachmittag Dienst gehabt hatte, schrieb sich den Namen und die Telefonnummer des Chefportiers auf, bedankte sich und legte auf.
Dann diktierte er ein

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