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Machtlos

Machtlos

Titel: Machtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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hörte ein leises Geräusch hinter sich. Tujana hatte den Raum verlassen und stellte im Flur das Gepäck ab. Die Gefährtin konnte ein leises Lächeln in ihrem Gesicht sehen. Die Dienerin hatte offenbar Victorias Bilder gesehen und mit Sicherheit die Emotionen gespürt, die den Raum während des Zaubers gefüllt hatten.
    Während Tujana die Tür hinter sich schloss, ließ die Grüne den Blick noch einmal kurz durch die Eingangshalle schweifen. Ihre Gedanken füllten sich mit ihrer eigenen Vision, die Nestwärme versprach: ein offener, lichtdurchfluteter Raum – nicht konstruiert, sondern auf merkwürdige Weise natürlich gewachsen. Schlicht und doch auserlesen und ganz sicher offiziell genug für einen Eingangsbereich. Der Raum war edel auf dezente Weise. Indirekte magische Lichter setzten warme Akzente und die Materialien waren natürlich, aber Victoria teilweise unbekannt.
    Dann war die Tür zu und Tujanas Gedanken entfernten sich.
    Victoria erstarrte.
    Tujanas Vision war fremdartig aber irgendwie auch sehr vertraut. Victoria hatte das Gefühl, dorthinein zu gehören.
    Jaromir blickte sie nachdenklich von der Seite an. „Da hast du recht. Und mir geht es wie dir. Der Entwurf passt perfekt zu uns beiden. Hast du das Bild von Tujana?“
    „Ja, es ging ihr eben beim Rausgehen durch den Kopf… Wie kann das sein? Ist sie Designerin?“ , wunderte sich Victoria.
    „Nein“ , gab ihr Gefährte zurück, „eine solche Aufgabe stünde einer Grünen nicht zu… Aber die Grünen sind besonders gut auf dem Gebiet der Emotionen. Für sie sind Gefühle etwas Greifbares, mit dem sie arbeiten können. Darum finden sich unter ihnen auch die besten Heiler. Sie erspüren im wahrsten Sinne des Wortes, was einem fehlt.“
    „Also, das hat sie gerade bewiesen! Das ist ja noch besser als Gedankenlesen…“
    Jaromir grinste. „In mancher Hinsicht ja.“
    „Zeige die Vision Nodexter“ , drängte Victoria ihren Gefährten. „Wenn ICH das tue, weiß er sofort, dass das nicht von mir sein kann – die Idee hat zu viele fremde Elemente.“
    Jaromir und Victoria wandten sich wieder zu Nodexter um, der ihr abgeschirmtes Zwiegespräch neugierig beobachtet hatte. Er staunte über die innige Verbundenheit zwischen Drache und Mensch, die für ihn auch ohne den Gesprächsinhalt zu erkennen war. „Bei der Sphäre – was für eine Inspiration!“ , stellte Nodexter andächtig fest. In den letzten Momenten hatte er seine exzentrische Art fast vollständig abgelegt.
    „Wir hätten da noch einen Vorschlag“, meinte Jaromir beiläufig und sendete Tujanas Vision an den Künstler.
    Der stutzte überrascht und blickte die beiden mit seinen wachen Augen prüfend an. „Der «Vorschlag» ist beeindruckend und eher ein stimmiges Konzept denn ein Vorschlag. Ich würde allerdings empfehlen, ein paar Dinge zu verändern, schließlich hat mir Abrexar eingeschärft, dass diese Räumlichkeiten menschlich erscheinen müssen.“
    Dann grinste er breit unter dem luftigen Gespinst, tippte an seine Brust und fuhr fort: „Auch wenn man es kaum glauben kann, ich selbst war vor ein paar Jahrhunderten ebenfalls Torwächter. Also weiß ich, was es bedeutet, mit der menschlichen Kultur zu verschmelzen. Was haltet ihr davon?“
    Er öffnete wieder seinen Geist und murmelte: „So könnte es gehen. Ja, doch… das gefällt mir…“
    Tujanas Vision hatte er weitgehend unverändert gelassen und lediglich die für Drachen typischen Elemente gegen menschliche ausgetauscht.
    Victoria lächelte. „Großartig.“
    Nodexter sah sie neugierig an. „Ist das deine Idee?“
    Sie grinste schief und antwortete ausweichend: „Eher eine Gemeinschaftsarbeit von Drache und Mensch. Wir müssen bei solchen Sachen echt besser aufpassen“ , ermahnte sie sich selbst. „Ich hasse es, mich mit fremden Federn zu schmücken.“
    „Ich auch“ , pflichtete Jaromir ihr bei.
    „Habt ihr zufällig noch weitere Ideen?“, fragte der Künstler hoffnungsvoll.
    Jaromir und Victoria schüttelten bedauernd die Köpfe.
    Nodexter blickte von Jaromir zu Victoria: „Ich habe in meinem Leben schon viel gesehen, aber ihr Gefährten seid wirklich etwas Besonderes. Ich bin froh, dass Abrexar diesen Auftrag an mich gegeben hat!“
    Er verbeugte sich respektvoll und erklärte dann: „Ich werde noch ein wenig an dem Entwurf feilen und daraufhin das Gesamtkonzept für Haus Brookstedt festlegen. Sobald es steht, lege ich es euch vor.“
    Er atmete tief ein und stellte in der nächsten Sekunde wieder sein

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