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Machtlos

Machtlos

Titel: Machtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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intuitiv. Victoria beherrscht auch ein paar Zauber, die ich nicht nachvollziehen kann. Es ist unfassbar.“ Dabei strahlte er wie ein kleines Kind, dem der Weihnachtsmann gerade das heißersehnte Parkhaus überreicht hatte. „Warum habe ich mich bloß nicht früher mit den Gefährten auseinandergesetzt? Es gibt so viel zu entdecken und so viel zu verstehen!“
    Dann legte er den Kopf schief und meinte nachdenklich: „Vielleicht könnte es helfen, wenn ich den Zauber miterlebe und nicht nur die Erinnerungen daran sehe…“
    Kerstin grinste. Jetzt, wo sie etwas zur Ruhe gekommen war, fühlte sie sich zwar erstaunlich erschöpft und müde, aber einen Flug auf Lenirs Rücken würde sie sich um nichts in der Welt entgehen lassen. „Also gegen eine weitere Flugpartie hätte ich nichts einzuwenden.“
    „Aber ich!“, antwortete Lenir bestimmt.
    Kerstin sah ihn verwundert an und Lenir erklärte: „Du hast deine astralen Kräfte erschöpft und das Zimtkaugummi hat sie ganz sicher nicht wieder richtig aufgefüllt. Du hast noch keine Möglichkeit mit der Umgebungsmagie zu zaubern und ich will nicht riskieren, dass du dich verausgabst und dann ohnmächtig von meinem Rücken kippst.“
    „Das könnte passieren?“, fragte Kerstin erstaunt.
    Lenir nickte ernst. „Das kann tödlich sein. Frag Victoria. Sie hat sich schon mehrfach so überanstrengt, dass sie zusammengebrochen ist.“
    „Ach“, gab die mit einem schiefen Grinsen zurück, „eigentlich nur, wenn ich angegriffen wurde.“ Dann wurde sie ernst. „Aber Lenir hat recht. Wenn du willst, fülle ich deine Kräfte wieder auf und dann sehen wir weiter.“
    Kerstin nickte. „Was muss ich tun?“
    „Nichts. Gib mir nur deine Hand.“
    Stirnrunzelnd hielt Kerstin sie Victoria hin.
    Die ergriff die Hand und versuchte, die Energieströme in Kerstins Körper zu erfassen. Diesen Zauber hatte sie bislang nur bei Drachen gemacht. Sie folgte den astralen Strömen und spürte sofort die Zartheit und Zerbrechlichkeit des menschlichen Körpers.
    Lenir beobachtete Victoria misstrauisch. Er hatte eindeutig Angst um seine Gefährtin.
    Victoria konzentrierte sich ganz auf Kerstin. Tatsächlich hatte sie ihre körpereigene astrale Energie ungefähr zur Hälfte verbraucht, dabei war der Flug nur kurz gewesen.
    Während Victoria die Depots vorsichtig mit Umgebungsenergie auffüllte, wandte sie sich direkt an Lenir. „Wenn der Segelflieger nicht gewesen wäre, hätte das auch anders ausgehen können. Du musst beim Fliegen gut auf sie aufpassen.“
    „Das habe ich vor“ , antwortete Lenir betroffen. Wenn er das vorher gewusst hätte, wäre er sicher nicht so leichtsinnig gewesen.
    Schließlich war Victoria fertig und lächelte. „So, das war’s schon.“
    Kerstin grinste selig. „Hat gar nich weh getaan – nur ein büschen gekribbelt.“ Sie drehte sich zu Lenir um und verlor das Gleichgewicht.
    Lenir fing sie geschickt auf und lächelte. „Das hatte ich befürchtet.“
    „Huii!“, freute sich Kerstin, „Ich glaube, isch hab ‘nen Schwibssss.“
    Lenir lachte. „Ja, das glaube ich auch.“
    „Aber“, Kerstin hob verwirrt ihren Zeigefinger, „isch hab doch gaa nix getrunken!“
    „Das ist die Nebenwirkung von Victorias Zauber. Wenn du eine Runde geschlafen hast, ist alles wieder im Lot“, erklärte Lenir lächelnd.
    „Och nööö! Isch wollde doch jetzt noch mit dia fliegen!“, lallte Kerstin beleidigt zurück.
    „Heute nicht mehr, mein Schatz“, antwortete Lenir und hob sie mühelos auf seine Arme.
    „Also mal ehrlich, dasss mit dem Umgebungsmagie-Gedingse mussu mir unbedingt zaigen, ja? Dann können wia baiden eeendlos fiegen!“
    Lenir nickte grinsend. „Das ist eine prima Idee, Kess.“
    Am nächsten Morgen war Kerstin wieder fit und ausgesprochen gut gelaunt. Der Flug am Vortag war Balsam für ihre Seele gewesen. Die vier Gefährten frühstückten gemeinsam und kaum hatte Albert die Brötchen gebracht, da gesellte sich Hoggi zu ihnen.
    „Ähm …, also… Ich hatte gedacht, wir könnten den Unterricht heute Morgen vielleicht ausfallen lassen“, druckste er unschuldig herum. Dann grinste er verschwörerisch. „Dafür forschen wir nach dem Geheimnis der Gefährten. Das hat ja wohl Priorität, oder nicht? Und wir müssen es Abrexar ja nicht gerade auf die Nase binden…“
    Victoria lachte und zwinkerte Hoggi zu. „Das sehe ich genau wie du! Also, was meint ihr? Machen wir einen Ausflug in die Berge? Da kann sich auch kein Segelflugzeug

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