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Machtlos

Machtlos

Titel: Machtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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anschleichen.“
    Jaromir nickte. „Eine gute Idee! Und so viel reizvoller als Paragraph 98…“
    Hoggi legte prompt seinen Kopf schief und meinte: „Das kann man so aber nicht sagen, Jaromir. Besonders dieser Paragraph ist sehr interessant und so praxisnah, denn im 98. Paragraphen geht es schon im ersten Absatz um die juristische Sicht auf die interdisziplinäre Gleichstellung der...“ Abrupt hielt er inne und sah leicht betrübt in die Runde. „… aber das interessiert außer mir jetzt wohl niemanden hier.“
    Die vier schüttelten grinsend ihre Köpfe und Victoria tätschelte tröstend Hoggis Arm. „Morgen, alter Meister. Morgen sind Jaromir und ich dann wieder ganz Ohr.“
    Eine Stunde später sprangen die Gefährten mit Hoggi zu Jaromirs Lieblingsort in die Schweiz. Lenir und Kerstin vollführten diverse Flugkunststücke. Victoria war sprachlos. Was die zwei da am Himmel vollführten, war noch unglaublicher als gestern.
    Während Jaromir die Umgebung sicherte, konzentrierten sich Hoggi und Victoria darauf, was Kerstin tat.
    Schließlich kamen alle auf dem Hochplateau als Menschen zusammen. Hoggi sah reichlich kurios aus, in seinem grünen Tweedanzug mitten im Gebirge. Er passte da einfach nicht hin, und dann zerzauste der Wind auch noch seine Frisur.
    Aber ihn störte das äußerst wenig, denn er hatte etwas gesehen. Seine grünen Augen leuchteten, als er sprach: „Kerstin, schau mal hier. Wenn ihr fliegt, veränderst du die Gravitation. Du machst praktisch Lenir zu deiner Erde.“ Dann öffnete er seinen Geist und zeigte, was ihm aufgefallen war.
    Victoria blieb vor Erstaunen der Mund offen stehen. „Was für eine coole Idee. Das ist ja total logisch! Wenn man auf der Erde liegt, kann man nicht mehr fallen.“
    Kerstin nickte. Das, was der alte Weiße sagte, kam ihr merkwürdig zutreffend vor. Aber so richtig was damit anfangen, konnte sie nicht.
    „Leider kann ich dir nicht sagen, wie du das bewerkstelligst“, fuhr Hoggi grüblerisch fort.
    Victoria tippte sich nachdenklich an die Stirn und schloss ihre Augen. Sie konzentrierte sich noch einmal auf den letzten Flug der beiden und verband Hoggis Idee mit den Bildern.
    Plötzlich wusste sie, was Kerstin gemacht hatte.
    Sie öffnete ihre Augen. „Ich hab’s!“
    Kerstin sah sie neugierig an.
    Victoria öffnete ihren Geist und begann zu erklären. Sie war hochkonzentriert, während sie ihre Vermutungen darlegte, doch die vier sahen sie nur verständnislos an. Bei den Drachen wunderte Victoria das nicht weiter; die hatten einige ihrer Zauber nie nachvollziehen können. Aber Kerstin müsste eigentlich wissen, was sie meinte.
    Dann schlug sie sich mit der flachen Hand gegen die Stirn: „Bin ich blöd! Ich habe ganz vergessen, dass du ja keine Gedanken lesen kannst. Aber das haben wir gleich!“
    Sie schlüpfte kurzerhand in den Geist ihrer Freundin und zeigte ihr, was sie meinte.
    Kerstin starrte sie fassungslos an und Lenir begann zu knurren und die Luft um ihn herum flimmerte leicht.
    „Reiß dich zusammen, Lenir!“ , fauchte Jaromir und behielt seinen Freund scharf im Auge.
    Schließlich zeigte sich ein leichtes Lächeln auf Kerstins Gesicht, was nach wenigen Augenblicken zu einem breiten Grinsen wurde. „So einfach ist das?“
    Victoria nickte und zog sich wieder aus dem fremden Geist zurück. „Im Prinzip ja.“
    Kerstin dachte nach und meinte: „Also, wenn ich dich bei dem Gravitationszauber richtig verstanden habe, dann … müssten doch das hier die Gedankenvorhänge sein, oder?“
    Victoria nickte stumm.
    Lenir blickte Kerstin erstaunt an und rief dann begeistert: „Ja! Ganz genau, Schatz! Jetzt musst du sie nur noch zuziehen und schon kann keiner mehr deine Gedanken lesen! Du hast es, Baby!“
    Er küsste sie und wirbelte sie übermütig durch die Luft.
    Hoggi runzelte seine Stirn und fragte Jaromir verstohlen: „Sag mal, hast du etwa verstanden, wovon deine Gefährtin da soeben geredet hat? Bis zu einem gewissen Punkt konnte ich ihr ja folgen, aber dann…“
    Jaromir lachte und legte seinen Arm um Victoria Schultern. „Nein, Hoggi, ich habe keinen Schimmer, wie meine Süße das macht. Aber ich glaube, wir müssen nicht alles wissen.“
    Hoggi zog irritiert eine Augenbraue hoch. „Nicht?“
    Jaromir küsste Victorias Stirn. „Nein, mein Guter.“
    Victoria lächelte ihren Mentor entschuldigend an.
    Der Weiße sah die beiden enttäuscht an, aber dann grinste er plötzlich triumphierend. „Aber wir können es trotzdem

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