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Machtlos

Machtlos

Titel: Machtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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interessante Artikel“ , merkte Victoria an.
    Lexia verstand gar nichts, aber sie setzte sich elfengleich auf die Couch. „Googeln? Wikipedia? Was ist das?“
    „Oh, entschuldige bitte“ , sendete Victoria. „Ich habe ganz vergessen, dass du ja keine Ahnung von Computern oder dem Internet hast. Wenn du willst, kann ich dir das zeigen. Dann bitten wir Hoggi gleich dazu – der interessiert sich einfach für ALLES!“
    „Ja, das mit den Computern würde ich gern lernen“ , antwortete Lexia und sah dann zurückhaltend in die Runde. Sie war noch nie in ihrem Leben mit so unverhohlener Neugier beäugt worden.
    Sabine sah Felix rügend an. „Sei nicht so garstig zu Lexia. Sie ist neu hier. Und über die Geschenke reden wir ohnehin erst, wenn Victoria und Jaromir nicht dabei sind.“
    Erstaunt erkannte Lexia, dass Sabine die Organisation der Truppe in die Hand genommen hatte und ihr neutral entgegentrat. Die Studentin war gewillt, sie in die Gruppe mit aufzunehmen, wenn sie es denn wollte.
    Lexia lächelte dankbar. „Also Geheimniskrämerei bei diesen Dingen ist bei uns in Russland auch Brauch.“
    Es klopfte und Jaromir rief: „Herein!“
    Albert betrat den Raum mit einer zweiten großen Platte. Victoria bezweifelte bei den Unmengen an Leckereien, dass der Butler Rezepte für die Hochzeit getestet hatte. Sie sah in seinem Geist, dass es ihm große Freude bereitete, die «gefräßigen Studenten» zu verwöhnen.
    J grinste von einem Ohr zum anderen. „Mensch Albert, Sie können ja Gedanken lesen! Wir sind am Verhungern!“
    Albert tauschte gekonnt die sperrigen Platten gegeneinander aus und bemerkte trocken: „Sie irren sich, Herr Meier. Die Kunst des Gedankenlesens überlasse ich gern anderen.“
    J nickte und witzelte weiter: „Na klar. Dann hat Victoria Sie sicher telepathisch darüber verständigt, dass wir Jungs ihr alles weggefuttert haben und mehr Essen beordert, was?“
    Albert verzog keine Miene. „Genau so war es, Herr Meier.“
    Schweigen.
    Lexia hielt entsetzt den Atem an. „Wir sind entdeckt! Das ist ja wohl die Höhe! Was bildet dieser Diener sich da ein? Auch wenn er ein noch so befähigter Koch ist, er darf ganz sicher nicht die Geheimnisse der Drachen ausplaudern! Warum bei den Nebeln unternimmt Jaromir nichts?“
    Felix begann zu grinsen und Sabine kicherte. Schließlich lachten alle lauthals. Falk konnte sich gar nicht wieder einkriegen.
    Alberts Miene blieb unbewegt. Er verbeugte sich leicht und verließ dann den Raum.
    Falk wischte sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel und bemerkte noch immer schniefend: „Ich wusste doch, dass Victoria ein Telepath ist. Das erklärt auch, warum sie weiß, was in den Klausuren drankommt. Sie saugt die Gedanken aus den Köpfen der Professoren! Mann Jaromir, pass bloß auf mit der Frau. Die ist gefährlich.“
    Jaromir blickte den Studenten mit einer verächtlich hochgezogenen Augenbraue an und sagte leise: „Glaub mir Falk, ich weiß, dass sie Gedanken lesen kann. Das und noch viel mehr.“
    Erneutes Schweigen.
    Falk sah seinen Professor an und für den Bruchteil einer Sekunde war er überzeugt, dass der gerade die Wahrheit gesagt hatte.
    Doch im nächsten Moment grinste Jaromir breit und die Studenten begannen vor Lachen zu wiehern.
    Lexia verstand das nicht. Sie sah, dass die Menschen die Thesen, die sie gerade selbst aufgestellt hatten, kein Stück glaubten.
    Sabine grinste und erklärte Lexia: „Unser guter Falk ist ein wenig… faul, was sein Studium betrifft. Er wünscht sich nichts sehnlicher, als seine ohnehin schon minimalistische Arbeit noch weiter einschränken zu können. Er lernt immer nur das, was er können muss, um eine Klausur zu bestehen. Darum will er immer genau wissen, was denn dran kommt.“
    Dann sah sie Falk tadelnd an und fuhr etwas lauter fort: „Dabei müsste der gute Falk einfach nur aufmerksam in den Vorlesungen zuhören und brav die Übungen machen. Dann wüsste er, dass man keine magischen Kräfte braucht, um zu wissen, was dran kommt und müsste auch nicht schum…“
    „… Victoria fragen“, vollendete Falk hektisch den Satz. Er deutete mit seinem Kopf auf Jaromir und sah Sabine vorwurfsvoll an.
    Jaromirs Grinsen wurde noch breiter. Dann sah er Falk betont interessiert an.
    Falk wollte aus der Nummer raus und tat das, was er in solchen Situationen immer tat: ablenken. Er entwand sich Jaromirs Blick und griff wahllos bei den neuen Häppchen zu. Mit vollem Mund nuschelte er kauend: „Also, dieser Albert ist wirklich

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