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Machtlos

Machtlos

Titel: Machtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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zustimmend.
    „Was soll das bedeuten?“ , fragte Tarin verwirrt.
    „Wir werden gehen“ , antworteten Carlex und Luise schlicht.
    „Ich verstehe nicht“ , sagte Tarin. „Ihr wollt schon gehen?“ Eine unbestimmte Angst kroch in ihren Geist.
    Alle Gefährten in der Halle nickten und Carlex und Luise sendeten: „Wir müssen gehen. Tarin, wir haben herausgefunden, dass WIR die Tore geschwächt haben. WIR sind der Grund dafür, dass die Dämonen unsere Welt überfallen haben.“
    „Was? Ich verstehe nicht... Das ist… Aber es gibt doch schon seit Jahrtausenden Gefährten!“ , widersprach Tarin schließlich. „Wenn das stimmen würde, dann hätte die dunkle Brut uns doch schon viel früher überfallen.“
    Carlex und Luise lächelten nachsichtig und antworteten sanft: „Liebe Tarin, vor Jahrtausenden gab es keine Tore. Doch dann fanden einige Magier den Weg, wie auch sie ohne Drachen durch die Nebel reisen konnten und rissen die Tore in die Weltenmembran. Daran können wir nichts mehr ändern. Wir können nur dafür sorgen, dass sie für immer verschlossen bleiben.“
    „Aber die Tore SIND doch verschlossen“ , entgegnete die Königin hilflos. „Und sie werden gut bewacht von den Schwarzen.“
    „Und doch wird die Versiegelung mit jeder Sekunde schwächer, die wir Gefährten in dieser Welt bleiben.“
    „Das kann ich nicht glauben!“ , gab Tarin entschieden zurück.
    „Du musst es glauben“ , antworteten Carlex und Luise traurig, „denn es ist die Wahrheit. Ist dir nie aufgefallen, dass die Dämonen erst eingefallen sind, als die Zahl von uns Gefährten stark angestiegen ist? Während des Krieges fanden sich so viele Gefährten wie nie zuvor und immer mehr dunkle Wesen griffen nach uns.“ Die beiden sahen die Königin ernst an. „Wir Gefährten locken die Dämonen in unsere Welt. Nur wenn wir verschwinden, werdet ihr sicher sein. Tarin, wir haben nicht so verzweifelt gekämpft, um den Krieg erneut zu beginnen. Das würde niemand auf dieser Welt überleben. Wir haben keine Wahl – wir müssen gehen!“
    „Aber, … aber“ , stammelte Tarin nun hoffnungslos, „euer Opfer ist sinnlos. Selbst wenn es stimmt, was ihr sagt, so werden sich doch immer wieder neue Gefährtenpaare bilden!“
    Carlex und Luise nickten. „Das müsst ihr Goldenen verhindern! Ihr seid die Hüterinnen von Recht, Wissen und Weisheit. Ihr werdet dafür sorgen, dass sich alle Drachen von den Menschen zurückziehen. Ihr tilgt die Erinnerung der Menschen an die Drachen so lange, bis sie glauben, wir seien Fabelwesen. Ihr löscht die Erinnerungen der Drachen an uns Gefährten und verbrennt jedes Dokument, in dem von uns die Rede ist. Ihr verbietet den Kontakt zu den Menschen. Ihr werdet nicht zulassen, dass sich jemals wieder Drache und Mensch zusammentun.“
    „Aber wir können doch nicht…“ , hob Tarin verzweifelt an.
    Doch die Gefährten unterbrachen sie hart: „Ihr MÜSST! Tut ihr all dies nicht, dann weiht ihr diese Welt dem Untergang!“
    Die Königin der Goldenen wollte nicht aufgeben. „Aber was macht euch so sicher, dass es tatsächlich so ist?“
    „Wir wissen all diese Dinge schon seit Jahren. Glaube uns, Tarin, wir haben das gründlich erforscht und nach Alternativen gesucht – es gibt keine. Es ist die bittere Wahrheit und nur wir können das Problem lösen, indem wir diese Welt für immer verlassen.“
    Victoria war steif vor Entsetzen. Abrexar hatte Unrecht gehabt. Die Gefährten waren doch für die Situation an den Toren verantwortlich.
    „Aber wo wollt ihr denn hin?“ , fragte Tarin niedergeschlagen.
    „Wir reisen durch die Nebel in eine andere Welt…“ , antworteten Carlex und Luise unbestimmt.
    Tarin kannte keine andere Welt, außer vielleicht die der Dämonen. „Wo soll die sein?“
    „Stell keine Fragen, auf die du die Antwort nicht hören willst“ , gaben die Gefährten mit einem traurigen Lächeln zurück. „Es soll keine Heldenverehrung geben. Sie würde die Jungen nur zum Nacheifern anstacheln und gerade das muss vermieden werden. Es darf nie wieder Gefährten geben, sonst locken sie die Dämonen erneut zu euch. Darum gehen wir, ohne Spuren zu hinterlassen. Alles, was von uns bleibt, ist ein ungeklärtes Rätsel und das wird schnell verblassen.“
    Tarin nickte wie betäubt. Sie fühlte sich innerlich tot, als sie ihr Glas erhob und kraftlos sendete: „Auf euch, Gefährten! Die vergessenen Retter unserer Welt… Lebt wohl.“ Trauer füllte ihr Herz.
    Feierlich erhoben nun auch die

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