Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
Vom Netzwerk:
brannten, half Duncan, seinen Weg durch den verdunkelten Saal zu finden. Vorsichtig ging er um seine schlummernden Männer hemm oder stieg über sie hinweg, und steuerte geradewegs auf den Tisch zu, wo Sir Marmaduke saß und in einen Weinkelch starrte.
    Ohne ein Wort der G ru ßes an den englischen Ritter zu verlieren, zog Duncan sich seinen Armsessel heran und setzte sich. Seinen Freund ganz bewusst links liegen lassend, brach er ein Stück Brot ab, aß es und spülte es mit einem tüchtigen Schluck schalen Weins hinab.
    »Auch dir einen guten Morgen«, sagte Sir Marmaduke und hob in einer spöttischen Begrüßung seinen Kelch. »Es war noch schlimmer, als ich dir vorausgesagt hatte, nicht wahr?«
    Duncan trank einen weiteren Schluck des schalen Weins, der vom Abend zuvor noch auf dem Tisch stand, und wischte sich dann den Mund mit einer Leinenserviette ab. »Das kann man wohl sagen.«
    »Möchtest du darüber sprechen?«
    »Nein.«
    Marmaduke strich mit dem Zeigefinger nachdenklich über den Rand seines reich verzierten Kelchs. »Soll ich mit ihr reden? Vielleicht kann ich dir helfen. Am Morgen eurer Hochzeit hat sie auch auf mich gehört.«
    Duncan knallte seinen Weinkelch auf den Tisch. »Durch deine Einmischungen habe ich schon genug gelitten, du verdammter Flegel«, sagte er grantig. »Es ist die abscheulichste Tat, die ich bislang begangen habe, und zu versuchen, sie wieder gutzumachen, würde im Augenblick höchstens noch mehr Verstimmungen bewirken.«
    »Verstimmungen, die du verursachst, denn es gibt wohl kaum einen Mann, der noch weniger zungenfertig ist als du. Aber du redest von abscheulichen Taten? Gegen deine sanfte Gattin?« Marmaduke schüttelte den Kopf. »Nein, das kann ich nicht glauben, Duncan.«
    »Ich verlange auch gar nicht von dir, dass du mir glaubst, denn ich werde nicht mit dir darüber reden.«
    »He, mal langsam.« Marmaduke schnalzte missbilligend mit seiner Zunge. »Du hast keinen Grund, so schroff zu mir zu sein.«
    »Ich habe jede Menge Gründe, schroff zu dir zu sein, und du solltest dem Himmel dankbar sein, dass ich deinen englischen Arsch nicht hinausschleife für ein Duell auf Leben oder Tod«, schnaubte Duncan. »Ob es regnet oder nicht, und nicht mit stumpfen Schwertern!«
    Marmadukes unverletzte Augenbraue ging in die Höhe. »Darf ich erfahren, was ich mir zu Schulden habe kommen lassen, um dich so gegen mich aufzubringen?«
    Duncan bemühte sich, seinen Zorn zu mäßigen. »Ich sagte doch schon, dass ich nicht darüber reden will.«
    »Gestern Abend warst du aber nicht so abgeneigt, die Sache mit mir zu besprechen«, gab Marmaduke zurück. »Aber ehrlich gesagt erwarte ich natürlich nicht, dass du meinen Rat befolgt hast.«
    »Dein Rat war nicht erforderlich, du alter Gauner. Die Sache hat nichts zu tun mit Cassandra und diesem verdammten Bild von ihr«, fauchte Duncan, während er sich ein weiteres Stück Brot abbrach. »Es ist viel ernster noch als das.«
    »Dann war sie also nicht besonders beunruhigt... nachdem sie das Porträt gesehen hatte?«
    »Na klar war sie beunruhigt!«, entgegnete Duncan hitzig, ohne sich darum zu kümmern, ob er die Männer weckte, die noch immer in den Binsen schliefen. »Sie war ganz schön gekränkt, kann ich nur sagen!«
    Marmaduke blickte ihn seltsam an mit seinem einen Auge. »Du redest dummes Zeug. Gerade eben hast du noch behauptet, das Gemälde hätte nichts zu tun mit deiner schlechten Laune, und nun erzählst du mir, sein Anblick hätte deine Frau sehr mitgenommen.« Er beugte sich über den Tisch und stützte sein Kinn auf seine Hand. »Würde es dir etwas ausmachen, dich ein bisschen klarer auszudrücken?«
    Auch Duncan beugte sich vor. »Zum Donnerwetter, Marmaduke, du würdest selbst einem Toten noch ein Geständnis entlocken! Wenn du es unbedingt wissen willst, alles, was du prophezeit hast, ist auch eingetreten. Wie es das ja immer tut.« Duncan hielt inne, um den Engländer mit einem vernichtenden Blick zu fixieren. »Meine Frau war in Tränen aufgelöst, aber es gelang mir, sie zu trösten.«
    Marmaduke lehnte sich zurück und verschränkte seine Arme. »Wirklich?«
    »Ja.«
    »Also hast du meinen Rat befolgt?«
    »Nein, das habe ich nicht«, entgegnete Duncan ungeduldig. »Ich habe meine eigenen Methoden benutzt.«
    »Und das funktionierte?« Marmaduke klang zweifelnd.
    »Zu gut.«
    »Zu gut?« Wieder zog Marmaduke seine eine heile Braue hoch. »Wie meinst du das, zu gut?«
    Diese ärgerliche Angewohnheit seines Schwagers,

Weitere Kostenlose Bücher