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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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Kinn. »Es ist mir ein Rätsel. Es sei denn... du hättest dich in sie verliebt?«
    »Liebe?«, höhnte Duncan. »Dergleichen ist nur gut für die Erzählungen der Troubadoure in langen, kalten Winternächten. Es ist Lust, was ich für Linnet fühle, und überhaupt nichts anderes.«
    »Glaubst du?«
    »Aye!«, fauchte Duncan, wütend über die Hitze, die unter dem durchdringenden Blick des Sassenachs in seine Wangen stieg. »Sie bringt mein Blut in Wallung.«
    »Und das ist alles?«
    »Heiliger Strohsack! Das genügt jawohl! Welcher Mann würde nicht schwach werden beim Anblick eines hübschen Mädchens, nackt und überaus verlockend auf seinem Bett?«
    Der englische Ritter trank ein paar kleine Schlucke von seinem Wein, während er Duncan prüfend über den Rand seines Zinnkelches anstarrte.
    Duncan wand sich unter der kritischen Betrachtung seines Freundes. Wie schaffte der Kerl es bloß, ihn immer wieder derart aus der Fassung zu bringen?
    Seinen Kelch so behutsam absetzend, wie er daraus getrunken hatte, fragte Marmaduke: »Und weckt sie nicht auch deine Gefühle ?«
    »Herrgott noch mal!« Duncan sprang auf. Für einen langen Moment starrte er schweigend zu der gewölbten Decke auf. Als er den Blick wieder auf Marmaduke richtete, trug der Schuft ein wissendes Grinsen im Gesicht. »Ich habe keine Gefühle, also wisch dieses Grinsen von deinem hässlichen Gesicht. Es ist ihr Körper, nach dem es mich verlangt. Solche Bedürfnisse sind normal bei einem Mann und haben nichts zu tun mit Liebe.«
    Marmadukes Lächeln verblasste. »Und das hast du ihr wohl auch gesagt?«
    Duncan zog es vor, sich einer Antwort zu enthalten. Mit einem tiefen, frustrierten Atemzug ließ er sich wieder in seinen Sessel fallen. Die zutreffenden Worte des Sassenachs hatte ihn so hart getroffen wie ein Schlag.
    Aye, die Wahrheit schmerzte.
    »So, das ist es also.«
    Obwohl es ihn ärgerte, es zuzugeben, suchte Duncan den Blick seines Freunds und nickte.
    »Möchtest du darüber reden?«, fragte Marmaduke, und Duncan hörte aufrichtige Besorgnis in seiner Stimme. »Vielleicht würden wir zusammen einen Weg finden, den Schaden, den du angerichtet hast, wenigstens einigermaßen wieder gutzumachen?«
    »Du bist ein Träumer, Schwager. Begreifst du nicht, was ich dir sage?« Die Stimme senkend, damit kein anderer ihn hörte, sagte Duncan: »Ich habe ihr ihre Jungfräulichkeit genommen und sie in die Freuden fleischlicher Begierde eingeführt, und dann, als sie mich aus diesen verdammten, verflixten Augen von ihr ansah - ganz weich und schmachtend - wurde ich von Panik ergriffen und sagte, ich wolle nichts anderes, als mich hin und wieder zwischen ihren Schenkeln zu entspannen.«
    »Bitte sag mir, dass du diese Worte nicht benutzt hast?«
    »Nicht exakt diese, aber ihre Gefühle habe ich trotzdem verletzt.« Duncan presste seine Fingerspitzen gegen seine Schläfen. Allein der Gedanke an die lieblose Art, mit der er sie behandelt hatte, verursachte ihm Kopfschmerzen. »Daraufhin kehrte sie mir den Rücken zu, Strongbow. Ich habe etwas in ihr getötet, verstehst du das?«
    »Dann bleibt dir keine andere Wahl, als die Lage zu bereinigen ... ihr klar zu machen, dass es dir nicht ernst gemeint war, was du sagtest. Zeig ihr, dass du etwas für sie empfindest.«
    »Aber das tue ich nicht«, widersprach Duncan und glaubte, das Gewicht der kalten, feuchten Luft zu fühlen, wie sie auf seine Brust drückte, sich um seinen Nacken schlang, als wolle sie ihn ersticken, und ihm den Atem raubte. »Ich will in der Tat nichts anderes von ihr, als mich hin und wieder bei ihr zu entspannen. Ich kann ihr nicht sagen, dass ich sie liebe, wenn dem nicht so ist. Es wäre eine Lüge, es zu tun.«
    Marmaduke sagte nichts.
    »Ich werde sie nicht belügen«, beharrte Duncan.
    »Nein, wahrscheinlich nicht«, räumte Marmaduke ein, und der Blick in seinem einen Auges war scharfsinnig und weise. »Aber es gibt andere Dinge, die genauso schändlich sind.«
    »Wie was zum Beispiel?«, fragte Duncan, obwohl er wusste, dass er die Antwort nicht gern hören würde.
    »Sich selbst zu belügen.«
    Nach diesen Worten stand der Engländer auf. Gemächlich trank er einen letzten Schluck von seinem Wein, wischte sich den Mund ab und schlenderte dann, ohne einen Blick zurückzuwerfen, aus der großen Halle.
    Duncan starrte ihm nach, mit dem Gefühl, gründlich gemaßregelt worden zu sein. Herrgott noch mal, dieser allwissende Griesgram hätte Priester werden können, so gut verstand er es,

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