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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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schnell, wie sie gekommen waren, verschwanden Linnets Prophezeiungen wieder, aber Duncan hatte schon genug gehört.
    Plötzlich dämmerte es ihm.
    Und mit der Erkenntnis kehrte auch sein Verstand zurück.
    Verstand und eiserne Entschlossenheit.
    Er riss die Augen auf. Und verzog wütend das Gesicht. Wie er schon vermutet hatte, waren es die Hände des Engländers, die ihn auf dem Tisch festhielten. Die Hände seines besserwisserischen, einäugigen Schwagers.
    Er fixierte den Sassenach mit einem grimmigen Blick, der die meisten Männer in die Flucht geschlagen hätte, doch Sir Marmaduke hielt dem Blick gelassen stand, sein eines gesundes Auge so unbewegt wie Duncans zwei.
    »Lass mich sofort los«, stieß Duncan zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, um sich nicht anmerken zu lassen, was für eine Qual es ihm verursachte, seine Lippen zu bewegen. »Es geht mir gut.«
    Der Sassenach zog eine Braue hoch und sagte nichts.
    »Wirklich«, beharrte Duncan, und seine Wut verlieh ihm die Kraft, sich aus Marmadukes Griff loszureißen und sich aufzurichten.
    Übelkeit stieg in ihm auf bei dieser plötzlichen Bewegung. Unter Aufbietung seiner ganzen Willenskraft gelang es Duncan jedoch, den Schwindel, der ihn in ein Meer aus Dunkelheit und Schmerz zurückzuziehen drohte, zu bezwingen.
    »Siehst du nicht, dass ich wieder auf dem Damm bin?«, fauchte er, während er trotzig seine Finger beugte und mit seinen bloßen Zehen wackelte.
    »Ich sehe einen Mann in miserabler körperlicher Verfassung, der sich von seinem Zorn mitreißen lässt«, entgegnete der Engländer, seine Arme vor der Brust verschränkend. »Nichts anderes.«
    Duncan setzte eine finstere Miene auf und schwang erbost seine Beine von dem Tisch. Er gab sich die größte Mühe, nicht zusammenzufahren, als er sich aufrichtete und sich an den Tischrand lehnte.
    Jeder Muskel, jeder Knochen in seinem Körper schmerzte. Sein Kopf fühlte sich an, als würde er jeden Augenblick zerspringen, und die Halle schien sich um ihn zu drehen und unter seinen Füßen abzusacken.
    Aber um nichts in der Welt hätte er das zugegeben.
    Blinzelnd, um seine Sicht zu klären, ließ er den Blick über die Menge schweifen und suchte Murdo. Zu seiner Erleichterung hatte er ihn schnell gefunden. Der verfluchte Mistkerl stand noch immer am Fußende des langen Eichentischs.
    Und er besaß die Stirn, Duncan so breit anzulächeln, dass seine abstoßenden gelben Zähne sichtbar wurden. »Habt Ihr Schmerzen, Herr MacKenzie?«, erkundigte er sich scheinbar mitfühlend.
    »Nein, aber Ihr werdet welche haben«, knurrte Duncan. »Und zwar schon sehr bald.«
    Murdos Nasenflügel bebten. »Ihr begeht einen schweren Fehler. Mein Herr MacLeod ...«
    »Ist nicht Euer Herr«, fiel Duncan ihm ins Wort. »Ihr seid Kenneths Mann.«
    Die groben Züge des Fremden wurden hart, seine Hand glitt zwischen die Falten seiner schmutzstarrenden Tunika. Der Dolch, den er darin verborgen hatte, blitzte und schimmerte für den Bruchteil einer Sekunde, doch dann nahm Malcolm ihm die Waffe ab undpresste dem Mann die scharfe Klinge an die Kehle.
    Marmaduke stellte sich neben Malcolm, sein eigenes Schwert bereits gezogen und bereit, und mit einem mörderischen Ausdruck auf seinen entstellten Zügen.
    »Wenn Ihr mir etwas antut, wird Kenneth Eurer Frau die Kehle aufschlitzen ... nachdem er mit ihr fertig ist«, drohte Murdo. »Ihr werdet sie nicht mehr se ...«
    Duncan hieb mit der Faust auf den Tisch. »Ihr seid es, der nichts mehr sehen wird, wenn Ihr meine Fragen nicht beantwortet, und fragt lieber erst gar nicht, was geschehen wird, wenn Eure Antworten mir nicht gefallen.«
    »Von mir erfahrt Ihr nichts«, erklärte Murdo höhnisch.
    »Glaubt Ihr?« Auch Duncans Lippen verzogen sich hohnlächelnd.
    Dann löste er sich vom Tisch und ging auf Murdo zu. Jeder Schritt erschien ihm noch qualvoller als der letzte. Nur die Hitze seines Zorns befähigte ihn dazu, die kurze Entfernung zu überbrücken, ohne zu taumeln oder seinen Qualen Ausdruck zu verleihen.
    Dann, indem er sein Gesicht so nahe an Murdos brachte, dass der heiße, übel riechende Atem dieses Hurensohns sich mit seinem eigenen vermischte, fuhr Duncan ihn mit scharfer Stimme an: »Es hat gar nicht gebrannt auf John MacLeods Burg, nicht wahr?«
    Murdo presste die Lippen zusammen und starrte auf einen Punkt irgendwo hinter Duncans Schulter.
    »Das angebliche Feuer war nur eine List, um mich dazu zu bringen, meine Männer hinauszuschicken«, sagte Duncan. Sein Ton war

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