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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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die fest geschlossenen Fenster an. Sie musste einen klaren Kopf behalten, wagte nichts zu tun, was ihren Gatten wecken könnte.
    Oder das beängstigende Bild zerstören.
    Schlimme Kunde kam zu jenen, die an Visionen wie den ihren etwas ändern wollten.
    Ein leises Rascheln veranlasste sie, einen furchtsamen Blick zum Bett zurück zu werfen. Zu ihrem Schreck sah sie, dass er sich bewegt und auf die Ellbogen aufgerichtet hatte.
    Während er sie mit seinem Blick gefangen hielt, versuchte er zu sprechen, doch sein Mund formte nur stumme Worte.
    Und er versuchte, sich zu ihr vorzubeugen.
    Warum ? Weil er zu ihr wollte ?
    Es schauderte sie bei der Vorstellung. Panische Angst erfasste sie und drohte sich in einem Aufschrei Luft zu machen. Zitternd schlug sie eine Hand vor ihren Mund.
    Dann sprach er.
    Konfuse Worte, die sie nicht verstand.
    Mit enormer Anstrengung rang er nach Atem und hielt die Luft dann an, als versuchte er, Kraft zu sammeln, bevor er den Atem in einem tiefen Seufzer wieder ausstieß.
    Die Worte, die von seinen Lippen kamen, ließen Linnets Blut gerinnen.
    »Gib mir mein Herz zurück!«
    Linnet fuhr zurück und stieß den Schrei aus, den sie nun nicht länger unterdrücken konnte.
    Ein markerschütternder Schrei, der durch die ganze Burg schallte und an dem fernsten Ufer des Loch vermutlich noch zu hören war.
    Ein schriller Schrei zerriss die nächtliche Stille und riss Duncan MacKenzie auf der Stelle aus dem süßen Vergessen seines tiefen Schlummers. Fluchend sprang er aus dem Bett, seine Hände griffen schon nach seinem Schwert.
    Heilige Maria Mutter Gottes, sie wurden angegriffen!
    »Bemannt die Zinnen!«, brüllte er. »Wir werden angegriffen!«
    Fieberhaft suchte er nach seiner Rüstung. Nichts war, wo es sein sollte. Allmächtiger, wo war sein Schwert? In seiner Hast stieß er mit den nackten Füßen gegen eine Truhe, die an der falschen Stelle stand, und ein glühend heißer Schmerz durchfuhr sein Bein:
    »Verdammt noch mal, wer hat mein Zimmer umgeräumt?«, fluchte er und hinkte zu seinem Schwert hinüber. Es lehnte an einer Wand neben der Tür, und sein Dolch und Gürtel lagen auf dem Boden in der Nähe.
    Als wären sie achtlos dorthin geworfen worden.
    Verwundert krauste er die Stirn. Er hätte seine Waffen nie so unordentlich weggelegt. Er pflegte sie abends immer auf sein ordentlich zusammengefaltetes Plaid zu legen.
    In Reichweite.
    Seine Verwirrung wuchs.
    Wo war sein Plaid?
    Irgendetwas ging hier nicht mit rechten Dingen zu, und wenn die Burgfrauen zu schreien aufhören würden und sein Kopf nicht so entsetzlich schmerzen würde, als wäre er in der Mitte gespalten, würde er der Sache vielleicht auch auf den Grund gehen.
    Doch vorher musste er die Sicherheit seines Clans gewährleisten.
    Unbekleidet, falls es nötig war.
    Er befestigte seinen Gürtel um seine nackten Hüften, steckte seinen Dolch unter das breite Lederband und schickte sich dann an, das Zimmer zu verlassen, begierig, sich in den Kampf zu stürzen.
    Aber die Tür ließ sich nicht öffnen.
    Sie war von außen abgeschlossen!
    Ein ungutes Gefühl beschlich ihn im selben Moment, als erneut ein schriller Schrei hinter ihm ertönte. Es waren also nicht die Burgfrauen, die er schreien gehört hatte - die Schreie kamen hier aus diesem Zimmer! Er packte sein Schwert und fuhr herum, um zu erstarren.
    Vor dem Kamin stand ein Gespenst!
    Ihre flammend rote Mähne hing aufgelöst um ihre Schultern, ihr Kinn war blutbefleckt, und sie starrte ihn aus leeren Augen an, die in einem Gesicht lagen, das fahl wie das einer Leiche war, und der schrille Schrei, den diese Erscheinung ausstieß, nahm ihm alle Kraft aus seinen Knochen.
    Und der Himmel stehe ihm bei, denn sie trug sein Plaid!
    »Komm nicht näher!«, schrie das Gespenst.
    Als fürchtete sie sich vor ihm, warf sie in einer verteidigenden Geste die Arme hoch und ließ dabei das Plaid fallen. Es sank zu Boden und bauschte sich um ihre Knöchel.
    Die Erkenntnis traf ihn mit der Kraft einer Sturmbö, die direkt aus der Hölle kam, und raubte ihm den Atem. Sein Herz setzte einen Schlag aus, sein Mund klappte ungläubig auf.
    Eilean Creag wurde nicht angegriffen, und auch kein Gespenst war durch ihre dicken Mauern eingedrungen.
    Das Gespenst war seine Frau!
    Und sie stand vor ihm in ihrem Zimmer, nicht in seinem.
    »Kann mir mal jemand sagen, was hier los ist?«, brüllte Dun-can, dessen Herz noch immer schmerzhaft hart gegen seine Rippen pochte. »Herrgott noch mal, Frau, Ihr habt Blut

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