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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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entschlafen sind, und mit einem heiligen Brunnen gesegnet. Du hast hier nichts zu befürchten, Robbie.«
    Der Junge sah nicht überzeugt aus, aber er ließ sich von ihr weiterziehen. Trotzdem schaute er mit großen Augen auf jeden Steinhaufen, den sie passierten. »Bist du sicher?«
    »Wenn ich es nicht wäre, hätte ich dich nicht mit hierher gebracht.« Linnet blieb stehen, um dem Jungen über das dunkle Haar zu streichen. »Es ist viel gefährlicher auf der Straße, wo die anderen uns erwarten, als hier bei unseren Vorfahren.«
    Aber nicht viel später, als sie sich bückte, um noch etwas mehr von dem gelb blühenden Kreuzkraut am Ufer eines munter dahinplätschemden Bachs zu pflücken, war sie sich da nicht mehr ganz so sicher. Sie versteifte sich, ein Frösteln lief über ihre Haut, trotz des warmen Tages und des süßen Dufts der wilden Blumen, die in verschwenderischer Fülle in dem hohen Gras wuchsen.
    Etwas .. .jemand ... beobachtete sie im Schutz der Bäume, und wer immer es auch sein mochte, kam aus dem Reich der Lebenden und nicht aus der Schattenwelt der Toten.
    Und sie waren ihnen nicht freundlich gesonnen.
    Obwohl der geheiligte Boden, auf dem sie standen, still und täuschend friedlich im nachmittäglichen Dunst lag, begann Linnets Puls zu rasen, und sie bereute jetzt, ohne einen anderen Schutz als Robbies altem Hund zu den Grabsteinen gekommen zu sein.
    Das Tier schien ihr Unbehagen zu teilen, denn es gab seine Erforschung der Gräber auf, um rasch zu ihnen zurückzukehren. Mauger knurrte leise, und das raue Fell zwischen seinen Schultern sträubte sich, als er, sich dicht an ihrer Seite haltend, mit misstrauischen Blicken den Rand des Walds absuchte.
    Ein Schweißtropfen rann durch die Mulde zwischen Linnets Brüsten. Sie verwünschte sich jetzt dafür, Fergus’ Angebot, sie zu begleiten, abgelehnt zu haben. Egoistischerweise hatte sie Robbie ganz für sich haben wollen und sich darauf gefreut, an einem solch ungewöhnlichen, ganz besonderen Ort mit ihm allein zu sein.
    Und nun hatte sie sie beide in Gefahr gebracht.
    Sich aufrichtend, warf sie eine Hand voll Kreuzkraut in den Beutel, den Robbie für sie offen hielt. In der Hoffnung, dass der Junge es nicht bemerkte, ließ sie ihren Blick suchend über den Rand der Lichtung gleiten, sah aber nichts außer den glänzenden, rötlich braunen Stämmen der alten Eiben und das sie alle überragende Dach belaubter Aste.
    Aber sie musste, dass sich jemand dort verbarg.
    Jemand, der ihnen Böses wollte.
    »Gib mir deine Hand, Robbie«, sagte Linnet, so ruhig sie konnte. »Es wird Zeit, dass wir zurückgehen.«
    »Aber der Beutel ist noch gar nicht voll.«
    »Wir haben genug für die Salbe, die ich zubereiten will.« Sie nahm ihn fest an der Hand. »Weißt du, es ist besser, immer nur so viel zu nehmen, wie man braucht, und jetzt ist sowieso nicht die beste Zeit zum Kräutersammeln. Der frühe Morgen ist viel besser.«
    Sie plauderte munter weiter, während sie die Lichtung überquerten. Vielleicht würde Robbie so ihre Nervosität nicht spüren ... oder die seines Hundes. Sie hoffte auch, dass er nicht bemerkt hatte, dass sie ihren neuen Dolch aus dem Lederbeutel, der an ihrer Schürze hing, genommen hatte. Seine gut geschärfte Klinge war erheblich besser als die ihres alten Dolchs und würde ihr gute Dienste leisten, falls sie sich dazu gezwungen sehen sollte, ihn zu benutzen.
    Beim Gedanken an eine derartige Möglichkeit umklammerte Linnet Robbies Hand noch fester, und im Stillen dankte sie dem Schmied von Dundonnell für sein Geschenk ... und seinen Weitblick.
    Dann bemerkte sie Duncan. Er stand in den grünen Schatten, wo der Fußweg in den Wald hineinführte. Sie war so erleichtert, ihn zu sehen, dass ihre Knie unter ihr nachzugeben drohten. Das schnelle Pochen ihres Herzens nahm eine neue Bedeutung an, denn nie war ihr Mann ihr attraktiver erschienen.
    Ohne das schwarze Kettenhemd und den gewohnten finsteren Gesichtsausdruck, aber das Plaid in den MacKenzie-Farben stolz über seiner nackten Schulter, raubte sein Anblick ihr den Atem. Und das Erstaunlichste war, er lächelte sogar!
    »Dem Himmel sei Dank!« Sie lief zu ihm und zog Robbie an der Hand hinter sich her. Mauger bellte wild, aber Linnet war blind und taub für alles außer diesem umwerfend gut aussehenden Mann vor ihr.
    All die widersprüchlichen Gefühle, die er in ihr auslöste, verschwanden angesichts der schieren Panik, die sie wenige Momente zuvor noch beherrscht hatte. Nichts anderes

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