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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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Verdacht aussprach. »Ist es wegen Kenneth?«
    Unwillkürlich glitt Duncans Hand nach dem Griff des Breitschwertes, das von seinem Gürtel hing. »Aye, so sieht es aus. Ich erhielt eine Nachricht von meinem Freund und Verbündeten, John MacLeod, dass Kenneth die Clanangehörigen bedrängt, die in den Randgebieten der MacKenzie-Ländereien leben. MacLeod ist ein guter Mann und würde keine falschen Gerüchte verbreiten. Er hätte nie eine Warnung geschickt, wenn die Gefahr nicht ernst wäre. Ich werde alsbald mit einer Patrouille aufbrechen.«
    Linnet schluckte ihr Unbehagen, als er ihre Befürchtungen bestätigte, und nickte nur. Er sollte nicht auch noch ihre Sorgen mitnehmen, wenn er die Burg verließ. Sie bemühte sich, so gefasst zu klingen, wie es ihr möglich war, und sagte: »Gott sei mit Euch, Mylord.«
    Etwas Undefinierbares flackerte in seinen Augen auf, und für einen Moment berührte er ihr Gesicht und strich mit dem Handrücken über ihre Wange. »Es wäre mir lieber, wenn Er hier bliebe, um über Euch zu wachen.«
    Ein wohliges Prickeln durchflutete sie angesichts seiner unerwarteten Sanftheit, doch der Ernst seiner bevorstehenden Reise gestattete ihr nicht den Luxus, über die Bedeutung dieser schlichten, aber liebevollen Geste nachzudenken. Stattdessen hob sie den Saum ihrer Tunika an, um Duncan den scharfen Dolch zu zeigen, den Dundonnells Schmied ihr zum Abschied geschenkt hatte. Wie es ihre Gewohnheit war, trug sie die Waffe in ihrem Stiefelschaft.
    Trotzig schob sie das Kinn vor und erwiderte ruhig Duncans Blick. »Ich fürchte deinen Halbbruder nicht«, erklärte sie, während sie ihren Rocksaum wieder fallen Keß. »Und ich werde auch nicht zögern, meine Klinge zu gebrauchen, falls es nötig ist.«
    Er packte sie an den Oberarmen, und obwohl seine Finger wie Eisenschellen waren, fest und stark, empfand sie sie als unglaublich beruhigend, denn ihre Wärme durchdrang ihre Ärmel und vertrieb die Kälte, die bei Kenneths Erwähnung Besitz von ihr ergriffen hatte.
    »Mögen die Heiligen verhindern, dass du diesem Bastard je wieder so nahe kommst«, schwor er.
    »Außerdem verstehe ich hervorragend mit Pfeil und Bogen umzugehen«, fügte sie beruhigend hinzu, obwohl sie innerlich zutiefst besorgt war über die Spannung, die ihn offenbar beherrschte. Sie schien von seinen Händen auf sie überzuspringen und in ihr Blut zu schießen, eine lebendige, elektrisierende Empfindung, wild und ungebärdig wie der Himmel in den Klauen eines unheilvollen Sommersturms.
    Noch immer um einen leichten Ton bemüht, in der Hoffnung, wenigstens seine Befürchtungen um sie zerstreuen zu können, prahlte sie: »Keiner meiner Brüder kann es darin mit mir aufnehmen.«
    »Ist das wa h r?« Ihr tapferer Versuch wurde belohnt mit einem Ausdruck der Belustigung in seinen Augen und dem Anflug eines Lächelns. Es war zwar kein richtiges Lächeln, und so flüchtig, dass sie es sich vielleicht nur eingebildet hatte, doch für einen winzigen Augenblick lang hatte dieses Beinahe-Lächeln sein gut aussehendes Gesicht berührt und so hell gestrahlt, dass es sie beinahe geblendet hatte.
    Auf jeden F all hatte es ihr liebebedürftiges Herz noch schneller schlagen lassen.
    »Ich schwöre es beim Grabe meiner Mutter«, sagte sie, von diesem kaum wahrnehmbaren Lächeln ermutigt, und in der Hoffnung, ihn von der Wahrheit ihrer Behauptungen zu überzeugen.
    Doch kaum hatten die Worte ihre Lippen verlassen, war seine Miene wieder wie versteinert. Abrupt ließ er sie los und sagte: »Und wenn du dem Teufel den Schwanz abschießen kannst, du wirst innerhalb dieser Mauern bleiben. Ich will nicht, dass du die Burg verlässt und dich in Schwierigkeiten bringst. Ich habe einem meiner Männer befohlen, vor deiner Tür zu wachen, und ich halte es für das Beste, wenn ich dich jetzt gleich dorthin begleite.«
    »Hier im Garten bin ich doch wohl kaum gefährdet?«
    Statt zu antworten, blieb Duncan still, und seine Lippen wurden schmal und verzogen sich zu einem Ausdruck des Missfallens ... oder der Missbilligung.
    Es war der gleiche verschlossene Gesichtsausdruck, den sie jedes Mal an ihm bemerkte, wenn er sie zu dem kleinen Kräutergarten gehen sah. Die sprudelnde Freude, die seine Gegenwart stets in ihr weckte, verlosch; seine düstere Stimmung erstickte sie so schnell, wie zwei Finger eine brennende Kerzen-flamme löschen konnten.
    »Es gefällt mir hier, Sir«, sagte sie und richtete sich noch etwas gerader auf und straffte ihre Schultern. »Mich

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