MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe
der Üppigkeit seiner männlichen Attribute blieb.
Endlich fand Caterine ihre Stimme wieder ... und sog gleich darauf scharf den Atem ein.
Er lächelte.
Ein langsames, träges, schwaches Lächeln von solch außerordentlicher Wirksamkeit, dass das Staunen darüber bis in den geheimsten Winkel ihrer Seele drang, aus dem ihr Seufzer aufgestiegen war.
Der Winkel, in dem sie ihre Träume verbarg.
Er hingegen verbarg nichts.
Und nichts vermochte die Wellen gespannter Erwartung aufzuhalten, die sie immer heftiger durchströmten, je länger sie ihn anstarrte.
»Bei allen Heiligen«, sagte sie schließlich, als ihre Kehle schon fast unerträglich trocken war.
»Sie hatten damit nichts zu tun, das kann ich Euch versichern«, entgegnete er, und ein Anflug von Bitterkeit verzerrte seine schöne Stimme.
Und durchtrennte das rätselhafte Band, das seine ach so verführerische Galanterie aus ihren lang schlummernden Sehnsüchten gewoben hatte.
Hoffnungen und Träume, die so tief begraben waren, dass sie vergessen hatte, sie überhaupt jemals gehegt zu haben.
Er legte eine Hand an sein Gesicht und strich mit seinen langen Fingern über die Narbe an seinem linken Wangenknochen. »Meine teure Lady Caterine, die braven Heiligen wandten mir den Rücken zu an dem Tag, als ich so entstellt wurde, aber heute wachen sie über mich, das kann ich Euch versichern.«
Sie wandte den Blick ab und spürte, wie eine heiße Röte in ihre Wangen stieg.
»Und so wie sie mich behüten, werde ich auch Euch behüten.« Er strich mit den Fingerknöcheln über ihre Wange. »Eure Person, Euer Zuhause und Euer Feingefühl.«
»Mein Feingefühl?«
Er nickte. »Die Badezeremonie ist ein sehr beliebter Brauch bei kultivierten Männern, aber ich bin kein alter, hinfälliger Mann, der nicht mehr in der Lage ist, sich selbst um seine persönlichen Bedürfnisse zu kümmern.«
Ich bin alles andere als alt und hinfällig, beteuerte sein Herz und forderte Gehör von ihr.
»Und ich bin auch nicht verwundet«, fügte er rau hinzu, überaus verlockt von der sinnlichen Verheißung ihrer Lippen. »Ich kann mich selber baden.«
»Es tut mir Leid.« Sie besaß immerhin den Anstand zu erröten, und ihre spürbare Verunsicherung ließen ihre blauen Augen noch dunkler als gewöhnlich leuchten.
So dunkelblau, dass er Caterine auf der Stelle freigab, um in ihren saphirblauen Tiefen nicht zu ertrinken.
Sie berührte seinen Arm, und der bloße Kontakt ließ seinen Atem stocken. »Es macht Euch also wirklich nichts aus?«
»Und wenn es das täte?«
Sie zögerte nur einen winzigen Moment. »Dann würde ich Euch die Gefälligkeit erweisen.«
»Aber nicht freiwillig.«
»Doch, freiwillig «, erwiderte sie zu seiner Überraschung. »Aber nicht bereitwillig.«
Ein Anflug von Verbitterung durchzuckte ihn bei ihrer unverblümten Erwiderung. »Dann werden wir warten.«
»Warten?« Sie blinzelte verwirrt. »Worauf?«
Marmaduke gestattete sich ein schiefes Lächeln. »Bis Ihr mir bei meinem Bad behilflich seid, wie es Euer Wunsch ist.«
»Mein Wunsch?«
»Das sagte ich.« Er strich ihr ein paar feine blonde Strähnen aus der Stirn. »Euer Wunsch und Euer Begehr.«
Sie zog die Augenbrauen hoch, doch bevor sie auch nur ein Wort sagen konnte, begab er sich zu der einzigen noch freien Wanne. Ohne großes Aufhebens, oder zumindest doch ganz ohne Scham, löste er die Schnur, die seine Strumpfhose zusammenhielt, und streifte sie sich bis zu seinen Knöcheln ab.
Eine ungestüme, jähe Hitze wallte in ihm auf. Ein drängendes Verlangen, das ihn veranlasste, einen Augenblick länger stehen zu bleiben, als es schicklich war. Einen winzigen Moment nur, aber lange genug, um Caterine den einen Teil seines Körpers sehen zu lassen, der, wie er wusste, makellos und sehr beachtlich war.
Erst dann schob er mit dem Fuß die abgelegte Strumpfhose beiseite und ließ sich in dem großen hölzernen Badezuber nieder.
Heißes Wasser umspülte ihn von allen Seiten, als er sich auf den flachen Badestuhl setzte; das duftend warme Wasser plätscherte um seine Schultern und spendete ihm den Trost, den er eigentlich lieber in Lady Caterines zärtlicher Umarmung gesucht hätte.
Aber erst dann, wenn es ihr Wunsch und ihr Begehr war. Alles andere war schlicht unannehmbar. Er lehnte den Kopf an den mit
Leintüchern bedeckten Rand des Waschzubers und stieß einen tiefen, befreienden Seufzer aus.
Er war ein geduldiger Mann.
Er würde sie schon noch dazu bringen, ihn zu begehren.
Ihn zu
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