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MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

Titel: MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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langer Zeit nicht mehr benutzten Schmiede. »Hier gibt es nichts Brauchbares mehr.«
    Marmaduke beachtete seinen Einwand nicht, sondern zog einen wackeligen dreibeinigen Schemel aus der Düsternis und stieß mit ihm die Tür auf. Die Werkstatt, in der einst geschäftiges Treiben geherrscht hatte, musste dringend gelüftet werden.
    Dunlaidirs Schmiede war nicht nur verlassen und vernachlässigt, sondern verströmte auch einen mehr als schlechten Geruch.
    Es roch nach feuchter Holzkohle und rostendem Eisen, nach Meerwasser und Schimmel.
    Und nach noch schlimmeren Dingen, die er gar nicht näher bestimmen wollte.
    Eine kräftige, nach Meersalz riechende Brise fegte an ihm vorbei zur Tür hinein und wirbelte derart viele Wolken von Staub und Asche von dem gestampften Lehmboden auf, dass sie beinahe erstickten.
    »Lasst uns hier verschwinden.« James rümpfte angewidert die Nase, und der Ansatz von Entschlossenheit, den er vor wenigen Momenten in der Halle noch hatte erkennen lassen, schien sich schon wieder verflüchtigt zu haben. Er verschränkte trotzig seine Arme. »Ich werde diese Schmiede nicht betreten.«
    Marmaduke warf ihm ein grimmiges Lächeln zu. »Würdet Ihr Euch geschlagen geben, bevor der Kampf auch nur begonnen hätte?«
    »Nur in Kämpfen, die von vornherein schon sinnlos wären«, erwiderte James so leise, dass es fast nicht zu verstehen war. »Wie ohne Hinken gehen zu wollen, oder allein gegen zwei Schwertfechter zugleich zu ...«
    »Zwei Schwertfechter?« Marmaduke sprach nur aus, was er inzwischen längst erraten hatte. »Warum habt Ihr Eure Geschichte geändert? Wieso behauptet Ihr jetzt, es sei nur ein Mann gewesen?«
    James presste die Lippen zusammen und wandte sich ab.
    Aus seinem Schweigen war seine Frustration herauszuhören, lauter und durchdringender noch als das Gekreisch der Möwen über ihnen.
    Marmaduke ging zu ihm und legte eine Hand auf seine Schulter. »Zusammen können wir mit diesen Schweinehunden fertig werden«, sagte er. »Aber nur dann, wenn Ihr mir auch vertraut.«
    Der jüngere Mann runzelte die Stirn, doch als er seinen Blick gen Himmel richtete und einen tiefen Seufzer ausstieß, wusste Marmaduke, dass er diese Runde gewonnen hatte. »Nun?«, fragte er noch einmal und nahm seine Hand von James' Schulter. »Warum habt Ihr in dieser Angelegenheit gelogen?«
    »Weil die anderen lachten, als ich die Wahrheit sagte, und mir unterstellten, ich hätte den Zwischenfall ausgeschmückt und nur deshalb behauptet, es seien zwei Männer gewesen, weil ich es nicht ertragen konnte zuzugeben, dass ich von einem einzigen Mann bezwungen worden war.«
    »Und deshalb habt Ihr sie glauben lassen, was sie wollten, damit sie Euch in Ruhe ließen?«
    James nickte.
    »Vielleicht ist es ja sogar besser so, und ich denke, wir werden ihnen erlauben, diesen Schwachsinn noch ein bisschen länger zu glauben«, sagte Marmaduke mit einem Blick auf die kreischenden Möwen, die hoch über der Schmiede ihre Kreise zogen.
    »Ihr glaubt mir?« Der erstaunte Blick in James' Augen sprach Bände.
    »Selbstverständlich«, sagte Marmaduke und legte fast wie zufällig eine Hand an seinen Schwertgriff. »Aber Gott und die Heiligen wissen, dass ich wünschte, ich täte es nicht«, fügte er hinzu, und ein harter Ton erschien plötzlich in seiner tiefen Stimme.
    Das Erstaunen wich aus James' Gesicht. »Verzeiht mir meine Verwirrung, Sir, aber wie könnt Ihr behaupten, Ihr würdet mir glauben, und mir dennoch raten, über den zweiten Eindringling zu schweigen?«
    »Falls er überhaupt ein Eindringling war. Der Mann könnte auch eingeladen worden sein, oder er hatte Hilfe auf dem Weg nach draußen«, erwiderte Marmaduke. »Oder beides.«
    »Das ist verrückt.« James schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht glauben.«
    Marmaduke zuckte mit den Schultern. »Die Burg ist mehrfach sehr gründlich durchsucht worden, aber offensichtlich hat dieser zweite Eindringling keinerlei Spuren hinterlassen. Männer aus Fleisch und Blut lösen sich nicht so einfach in Luft auf, mein Freund.«
    »Und Ihr glaubt, jemand aus der Burg war ihm bei seiner Flucht behilflich?«
    »Ich würde jede Wette darauf eingehen«, erwiderte Marmaduke. »Und deshalb halte ich es für klüger, niemandem außer vielleicht Lady Caterine zu sagen, dass wir unter Umständen einen Verräter innerhalb dieser Mauem haben.«
    James starrte ihn entgeistert an, aber Marmaduke wandte sich ab, bevor der junge Mann ihm noch weitere Fragen stellen konnte.
    Denn

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