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MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

Titel: MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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aufgewühlten Emotionen zu verbergen, indem sie sich der endlosen Weite der See und des Himmels zuwandte, die sich hinter den hohen Fenstern ihres Schlafgemachs erstreckten.
    Die vertraute Aussicht beruhigte sie, und die kalte Luft, die durch die offenen Fenster hereinströmte, kühlte ihre heißen Wangen.
    »Ob ich ihn mag oder nicht, der Stein des Gutsherrn und seine Legende sind nicht glaubwürdiger als die Geschichten eines Barden«, sagte sie, den Blick noch immer auf die windgepeitschte See gerichtet. »Sir Marmaduke Strongbow ist und bleibt ein Engländer.«
    Und ich bin nicht Frau genug, mich von den Sehnsüchten meines Herzens leiten zu lassen ... dazu stehen mir die Gespenster zu vieler anderer E ngländer in Weg.
    Caterine straffte die Schultern und wandte sich wieder ihrer Freundin zu. »Ob es nun Unfug ist oder nicht, die Tradition erfordert, dass der Wert eines neuen Gutsherrn von dem Stein erkannt werden muss, bevor er weint.« Sie suchte Rhonas Blick. »Und selbst wenn es stimmen würde, was die Legende sagt, glaubst du allen Ernstes, dass der Stein James als neuen Herrn begrüßen würde - mit ihm unter unserem Dach?«
    Sie winkte ab, als Rhona protestieren wollte. »Ich halte nichts von diesem Unfug, aber du glaubst daran. Wie kannst du also von dem Stein erwarten, James als Dunlaidirs neuen Herrn zu ehren, wenn ein solch tapferer und kühner ...«
    »Du beginnst ihn also doch zu mögen.«
    »Ich bin nicht...« Caterine unterbrach sich, da sie sah, wie Rhona ihre Mundwinkel zu einem viel sagenden Lächeln verzog. Mit vor der Brust verschränkten Armen erwiderte Caterine den amüsierten Blick ihrer Freundin mit unbewegter Miene.
    »Du magst ihn.«
    »Er ... imponiert mir«, gab Caterine zu. Aber mehr wollte sie zu diesem Thema nicht sagen, und so nahm sie Rhona am Arm und steuerte sie über den binsenbestreuten Boden zur Tür und aus dem Zimmer. Erst als sie die Tür hinter sich zugezogen und verriegelt hatte, ließ sie den Atem aus, den sie ganz unwillkürlich angehalten hatte.
    Auf der anderen Seite des Raums winkten die hölzerne Schale und ihr mit einem Tuch bedeckter Inhalt, aber im Augenblick hätte sie die H and eher in einen Korb voller Giftschlangen gesteckt, als einen Blick unter den harmlos aussehenden Stoff zu werfen.
    Denn sollte der Stein des Gutsherrn nach all diesen Jahren ausgerechnet diesen Augenblick erwählen, um sein Wunder zu vollbringen, könnten seine Tränen, die Sir Marmaduke Strongbow als Dunlaidirs neuen Herrn ankündigten, sich als größerer Schock erweisen, als sie im Moment verkraften konnte.
    Denn Rhona kannte sie sehr gut.
    Sie mochte ihn tatsächlich.
    Und dieses Wissen beunruhigte sie fast ebenso sehr wie ihre Gründe dafür, ihn nicht mögen zu wollen.
    ***
    »An einem Seil?« Ungläubig starrte James den dicken, mit Knoten versehenen Strick an, der über Dunlaidirs zur Seeseite hinausgehende Mauer hing. »Nicht einmal eine Horde Feuer speiender Drachen könnte mich dazu bewegen, an einem Seil diese Felswand hinunterzuklettern. Sie ist glatt wie ein Spiegel und hat nicht einen einzigen Vorsprung, an dem man sich Halt finden könnte.«
    Sir Ross hielt gerade lange genug inne, ein zweites Seil mit Knoten zu versehen, um James belustigt anzusehen. »Ihr wollt mir doch sicher nicht erzählen, dass Ihr die Latrinenschütte vorziehen würdet?«
    Die anderen Männer lachten. Selbst der sonst eher mürrische Sir John stimmte in das Gelächter ein. »Es wäre auf jeden Fall eine schnelle Abfahrt«, stimmte er mit einem Blick über die Mauer zu. »Darauf gebe ich Euch mein Wort.«
    James schwieg und presste ärgerlich die Lippen zusammen.
    »Aye, das wäre eine schnelle Abfahrt... wenn auch etwas stinkig«, warf ein anderer der MacKenzie-Männer, Sir Alec, lautstark ein, aber der gutmütige Glanz in seinen Augen war für alle außer James ein Zeichen, dass seine Worte nur als harmloser Scherz gemeint waren.
    »Das reicht.« Marmaduke bedachte sie alle mit einem kameradschaftlichen, aber unverkennbar warnenden Blick zum Schweigen.
    »Es war nicht bös gemeint, junger Herr.« Alec knuffte James freundschaftlich in den Arm. »Wir sind nur alle noch ein bisschen aufgekratzt von heute Morgen.«
    »Und der Tag ist noch nicht zu, Ende. Eure Witzeleien werden die Latrinenschütte nicht verschließen.« Marmaduke blickte auf die dunklen Gewitterwolken, die sich am Horizont auftürmten, bevor er sich Ross zuwandte. »Bist du endlich mit dem zweiten Tau fertig?«
    »Aye«, bestätigte

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