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MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

Titel: MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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Kämmerchen?« Zweifelnd blickte sie zu ihm auf.
    Marmaduke nickte.
    Die Behaglichkeit eines solch engen Raums gewann plötzlich noch einen ganz anderen Reiz als nur die bloße Tatsache, dass sie dort vor unerwünschten Lauschern geschützt waren.
    »Und - werdet Ihr es tun?«, fragte er und bot ihr seinen Arm.
    Für die Dauer eines Herzschlags zögerte sie, dann legte sie ihre Hand auf seinen Arm. »Aye, Sir, das werde ich«, versprach sie dann mit einem leisen Beben in ihrer Stimme.
    Ihre widerspruchslose Bereitschaft, dieser Aufgabe nachzukommen, erfüllte Marmaduke mit Wärme.
    »Dann lasst uns gehen, Mylady«, sagte er.
    Als sie den dunklen Gang hinunterschritten, sprach Marmaduke im Stillen ein weiteres kurzes Dankgebet für diesen kleinen Sieg.
    Er hatte die Schlacht noch nicht gewonnen, aber mit ein bisschen unerwarteter Hilfe hatte er doch immerhin bereits erfolgreich die nötige Vorarbeit geleistet, um das Herz seiner zukünftigen Gemahlin zu erobern.
    ***
    Sir Marmaduke Strongbow durchquerte Caterines Allerheiligstes mit der ganzen gebieterischen Überheblichkeit des Burgherrn, aber auch mit dem für ihn so typischen Selbstvertrauen, das ihre Weiblichkeit ansprach und sie mit seiner verführerischen Macht betörte.
    Ohne auch nur einen Blick auf das prachtvolle Himmelbett zu werfen, dessen Decken bereits für die kommende Nacht zurückgeschlagen waren, betrat er das winzige Vorzimmer des Schlafgemachs.
    »Hinter der Truhe und dem Wandbehang?«, fragte er und zog belustigt die Augenbrauen hoch, als sein Blick auf das Versteck des Durchgangs zu der geheimen Kammer fiel.
    Caterine nickte.
    Worte waren überflüssig.
    Die Wände des Vorraums waren kahl, bis auf eine kleine Auswahl von Umhängen, die an Haken hingen, ein paar flackernde Fackeln und zwei sehr schmale Fenster, durch die nichts anderes zu sehen war als finstere Nacht.
    Caterines Herz schlug bis zum Hals, und ihr Puls klang ihr lauter den Ohren als der draußen heulende Wind, als sie beobachtete, wie Marmaduke die große eisenbeschlagene Truhe aus dem Weg schob, den schweren flämischen Wandbehang herunternahm und eine kleine, mit einem Bogen versehene Tür in der Mauer freilegte.
    Ihre rostigen Scharniere kreischten protestierend, als er sie öffnete, und eine Wolke abgestandener Luft drang in den kleinen Vorraum, deren muffiger Geruch eine deutliche Herausforderung für jeden bedeutete, ^er wagemutig genug war, die dunkle Schwelle zu überschreiten und die dahinter liegende Wendeltreppe hinabzusteigen.
    »Können wir nicht hier reden?« Caterine stellte Rhonas Heilsalbe auf die Truhe und rieb sich fröstelnd die Arme, da feuchte Kälte durch die ungeschützten Fensterschlitze hereinströmte.
    Lieber erfrieren, als an altem Staub und Schimmel zu ersticken.
    Statt ihr zu antworten, nahm Marmaduke eine der Harzfackeln aus ihrer Halterung an der Wand und hielt sie hoch, um auf die abgetretenen Steinstufen zu deuten, die kreisförmig in der Finsternis nach oben führten. »Es tut mir Leid, dass wir so vorsichtig sein und so viel Unbequemlichkeit auf uns nehmen müssen«, sagte er, und sein Blick ließ ihr gar keine andere Wahl, als ihm zu folgen.
    Denn hier stand ein Mann, dessen gebieterische Gegenwart eine derartige Macht ausstrahlte, dass selbst eine Steinskulptur in seinem Bann erweicht worden wäre.
    Eine weibliche Steinskulptur.
    Caterine raffte ihre Röcke und stieg hinter ihm die Wendeltreppe hinauf. Er hatte die Fackel bereits in einen eisernen Halter in der Wand gesteckt, als Caterine den Lugaus des Gutsherrn betrat, und ihr flackerndes Licht warf wild tanzende Schatten über sie und verlieh dem winzigen Kämmerchen eine etwas unwirkliche Atmosphäre.
    Kaum mehr als eine Öffnung in der dicken Mauer, verfügte dieser Gutsherrn-Lugaus über zwei Spione. Einer bot einen ziemlich guten Ausblick auf den großen Burgsaal, indes der andere einen direkten Blick zur Musikantengalerie freigab.
    Die Enge des Raums ließ den Engländer noch größer und seine breiten Schultern noch viel breiter erscheinen, und das schwache Licht tilgte seine Narbe und beschattete sein blindes Auge, sodass nur noch die stolzen, maskulinen Linien eines edlen, auffallend gut geschnittenen Gesichts zu sehen waren.
    Eines Gesichts, das er ihr zweifellos hatte zeigen wollen, was er bei Tageslicht oder in dem großen, von Dutzenden von brennenden Fackeln erhellten Burgsaal jedoch nie so richtig hatte tun können.
    Aber er zeigte es ihr jetzt, und was sie sah, war ein Gesicht,

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