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MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

Titel: MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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ebenso sehr ruiniert wie die meisterliche Fechtkunst meines Gegners«, sagte er und stieß frustriert den Atem aus. »Ich war so empört, dass ich die wichtigste Regel des Schwertfechtens ignorierte und mich von meinen Emotionen zur unvorsichtigen Nachlässigkeit verleiten ließ. Für diesen Fehler habe ich einen hohen Preis gezahlt.«
    »Das tut mir Leid.«
    Caterine betrachtete ihn in dem gedämpften Licht und sah nicht mehr den Engländer, sondern schlicht und einfach einen Mann.
    Einen Mann, der viel verloren hatte.
    »Was geschehen ist, ist nicht mehr rückgängig zu machen«, sagte er, und sein Ton verriet, dass er sich auf mehr als nur seine eigene Vergangenheit bezog, die unter keinem guten Stern gestanden hatte. »Und auch nicht alle schmerzlichen Erfahrungen sind nur schlecht, so lange wir aus ihnen lernen und über sie hinauswachsen. Die Lasten, die ich zu tragen hatte, haben einen weiseren und vorsichtigeren Mani) aus mir gemacht.«
    Er hielt inne und wartete einen Moment, als ein besonders lautes Geschrei aus dem Burgsaal aufstieg und dann langsam wieder abebbte. »Ich werde nicht zulassen, dass Ihr den gleichen hinterhältigen Machenschaften zum Opfer fallt, die Arabella das Leben gekostet haben.«
    »Deshalb wolltet Ihr hier oben mit mir sprechen? Um mich zu warnen, dass Ihr befürchtet, wir könnten einen Verräter in unserer Mitte haben?«
    »Ich befürchte es nicht, ich bin mir dessen sicher«, erklärte er. »James ist in der Tat von zwei Eindringlingen angegriffen worden, aber ich möchte Euch bitten, dieses Wissen vorerst noch für Euch zu behalten. Jemand in Eurem Haushalt muss dem zweiten Eindringling zur Flucht verholfen haben.«
    Dann trat er von ihr zurück, und das plötzliche Fehlen seiner Wärme, seiner Kraft ließ sie erschaudern.
    Die Hände hinter dem Rücken verschränkt, begann er in der winzigen Kammer auf und ab zu gehen. »Ich habe den Latrinenausgang verschlossen und diesen Zugang in die Burg somit wieder unbrauchbar gemacht, doch derartige Vorsichtsmaßnahmen werden nicht viel nützen, falls irgendjemand innerhalb Eurer Mauern Euren Feinden Tür und Tor öffnet.«
    »Was für Vorsichtsmaßnahmen würdet Ihr dann vorschlagen?«
    »Der Pater wird in ein paar Tagen das dritte Aufgebot für unsere Heirat verkünden, und er sagt, in einer Woche könnten wir getraut werden.« Er zögerte und blickte sie prüfend an. »Von heute Abend an werde ich bis zu diesem Tag in Eurem Vorraum schlafen.«
    »Aber ...«
    »Wir waren beide schon einmal verheiratet. Niemand wird Zweifel daran hegen, dass wir uns besser kennen lernen wollen, bevor Ihr meinen Ring tragt.«
    Caterines Blick fiel auf seinen Siegelring mit dem Rubin. Allein ihn anzusehen und um seine Bedeutung zu wissen, durchflutete sie mit einer pulsierenden Wärme tief in ihrem Innersten.
    »Ich möchte Euren Ring nicht tragen. Diese Ehe wird ausschließlich auf dem Papier bestehen«, sagte sie. »Sie wird eine reine Täuschung sein.«
    »Eine Täuschung kann nur dann gelingen, wenn die Leute daran glauben.«
    »Ihr könnt nicht in meinem Vorraum schlafen.«
    Er verschränkte seine Arme. »Nur bis wir unsere Gelübde ablegen.«
    Erleichterung, vermischt mit einem Anflug von Bedauern, durchströmte Caterine.
    Aber nicht für lange.
    Verblüfft riss sie die Augen auf. »Was wollt Ihr damit sagen, bis wir unsere Gelübde sprechen ?«
    »Genau das«, bejahte er mit einem Ausdruck vorgetäuschter Unschuld, den irgendein geheimer Teil von ihr ... ganz reizend fand.
    »Wenn wir verheiratet sind, werde ich selbstverständlich dort schlafen, wo alle guten Ehemänner zu schlafen pflegen«, klärte er sie auf. »Im Bett meiner Gemahlin.«
    ***
    In einem anderen Turmzimmer, am Ende eines anderen der gewundenen Gängen Dunlaidirs, saß James Keith in einem Lehnstuhl vor seinem Kaminfeuer und pflegte sein schmerzendes Bein und seine noch viel schlechtere Laune.
    Auf der gegenüberliegenden Seite des Raums ragte sein prächtiges Himmelbett auf, leer und kalt, ein stummer Zeuge seiner düsteren Gedanken und seiner Unfähigkeit, die Pracht des Betts mit etwas anderem zu füllen als seinem eigenen unbrauchbaren Ich und seinen noch viel törichteren Träumen.
    Mit einem tiefen Seufzer stand er auf und hinkte zu den Fenstern. Die hohen, mit kunstvollen Ziselierungen versehenen Fenster waren die prunkvollsten der ganzen Burg, denn sie passten sich nicht nur perfekt in die Krümmung der Zimmerwand ein, sondern boten eine wunderbare Aussicht auf die endlose

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