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MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

Titel: MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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dem kleinen, von hohen Eiben umstandenen Friedhof zu. Dort hielt sie sich auf, verborgen in seiner schattigen grünen Stille und vor allen neugierigen Blicken durch die ausladenden Äste der uralten Bäume geschützt.
    Iain verschränkte die Arme. Er war sich ihrer Nähe derart stark bewusst, dass er sie förmlich körperlich spüren konnte. Sein Puls war wie ein beständiges Dröhnen in seinen Ohren, als er sich seine unbekannte Schönheit dort auf diesem Friedhof vorstellte, teilweise oder womöglich sogar ganz entkleidet, während sie sich mit dem Wasser, das er ihr aus dem heiligen Brunnen geholt hatte, das Blut und das Entsetzen von ihren wohlgeformten Gliedern wusch ...
    Ihre Präsenz stahl sich über den kleinen Kirchhof zu ihm hinüber und begann ihn von allen Seiten einzuhüllen und zu durchströmen. Sie entflammte seine Sinne, lähmte seinen Verstand und stellte eine unaufhörliche Herausforderung für ihn dar, und nicht nur für seine Männlichkeit, sondern auch für seinen Herzschlag.
    Für jeden seiner Schläge.
    Und jeden seiner Atemzüge.
    Sein Mund war mit einem Mal wie ausgedörrt, und deshalb kniff er sich in seinen Nasenrücken, schloss ganz fest die Augen und sehnte sich nach dem vertrauten Trost der Dunkelheit ... und wenn auch nur für einen Augenblick.
    Herrgott noch mal, er konnte das Mädchen sogar riechen. Ihr leichter Duft nach Erika umwehte ihn und betörte ihn mit dem meisterhaften Geschick einer Königin der Hellseherinnen.
    Die Augen noch immer fest geschlossen, ballte Iain die Fäuste, warf den dunklen Kopf zurück und erlebte die ganze Macht des Ruins der MacLeans. Seine außerordentliche Kraft überkam ihn jäh und heftig, durchtoste ihn wie etwas ungemein Lebendiges, sich Windendes, dessen elektrisierende Stärke ihn mehr schwächte als wenig anderes bisher in seinem Leben.
    Selbst die plätschernden Geräusche, die die eiligen Waschungen der schönen Fremden begleiteten, durchströmten seinen Kopf mit einer Flut von Bildern, die aufreizend genug waren, um dem stets peinlich korrekten MacFie einen schockierten Ausruf zu entlocken, hätte Iain es gewagt, ihm ihre Wollüstigkeit zu offenbaren.
    Seine dunklere Seite, seine so lang vernachlässigten Sinne, erfreuten sich an ihrem Bild, das vor seinem geistigen Auge auferstand, insbesondere an einem über alle Maßen köstlichen. Dieses zeigte glitzernde Wassertropfen auf dem seidenweichen roten Haar, das er, wie er keine Sekunde lang bezweifelte, zwischen ihren wohl geformten Schenkeln finden würde.
    Während er in Gedanken ihre Beine ein wenig spreizte, damit ein glitzernder Wassertropfen sich aus den kupferfarbenen Locken lösen und langsam über die zarte Haut der Innenseite ihres Schenkels rinnen konnte, durchzuckte ein beinahe schmerzhaftes Ziehen Iains Lenden, und seine sinnliche Erregung steigerte sich ins nahezu Unerträgliche.
    Herrgott noch mal! Am liebsten hätte er laut aufgeschrien, aber schon das erstickte Aufstöhnen, das sich ihm an Stelle eines Fluchs entrang, veranschaulichte seine Kapitulation vor der Legende seines Clans auf hinreichende Weise.
    Gavin, der offensichtlich glaubte, sein Schützling hätte sich verschluckt, klopfte ihm kräftig auf den Rücken. »Herr der Highlands?«, wiederholte er verwundert, während er Iains Rücken weiterhin mit der flachen Hand malträtierte.
    »Unsinn, purer Unsinn, solch ein Titel, und ich denke, du bist vollkommen verrückt geworden, falls du von irgendjemandem erwartest, dich so anzusprechen«, erklärte er dann, und diese Worte sowie seine zwar sicher gut gemeinte, aber doch etwas schmerzhafte Behandlung von Iains Rücken rissen diesen aus dem Nebel seiner sinnlichen Verzückung und brachen Gott sei Dank auch ihren Zauber.
    Iain funkelte ihn an. »Und ich denke, du hast Wachs in deinen Ohren«, gab er zurück, und seine Brust verkrampfte sich vor Verärgerung.
    »Ich sagte dir doch schon, dass nicht ich mich so betitelt habe, sondern sie«, versuchte er es noch einmal zu erklären und war froh, nicht einmal den Anflug eines Bebens in seiner Stimme vernehmen zu müssen. »Sie sagte, sie wolle mich damit für meine Tapferkeit und Ritterlichkeit auszeichnen.«
    MacFies rotbraune Augenbrauen fuhren in die Höhe, aber dann zogen sie sich genauso schnell zusammen. Versonnen kratzte er sich am Bart und schaute Iain an, als hätte er etwas sagen wollen, es sich dann aber anders überlegt und beschlossen, lieber doch den Mund zu halten.
    Iain erwiderte seinen prüfenden Blick mit

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