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Madame Bovary: Roman. Herausgegeben und übersetzt von Elisabeth Edl (German Edition)

Madame Bovary: Roman. Herausgegeben und übersetzt von Elisabeth Edl (German Edition)

Titel: Madame Bovary: Roman. Herausgegeben und übersetzt von Elisabeth Edl (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gustave Flaubert
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Leiden verleugnen.« ( Wörterbuch der Gemeinplätze )
    Bon-Secours: Die Kirche Notre-Dame-de-Bon-Secours in Guingamp (Côtes d’Armor) hat ihre Ursprünge im 11. Jahrhundert und entwickelte sich bereits im 14./15. Jahrhundert zu einem berühmten Marien-Wallfahrtsort. Flaubert und Maxime Du Camp haben sie am 6. Juli 1847 auf ihrer Reise durch die Touraine und die Bretagne besichtigt, kurz nach einem sogenannten »Pardon«, dem großen jährlichen Kirchenfest (siehe Par les champs et par les grèves , Éd. Conard, S.  273– 274).
    Strabismus: Chirurgische Eingriffe bei Schielen, Chloroform als Betäubungsmittel und die Zertrümmerung von Blasensteinen waren neue Methoden und dementsprechend umstritten.
    HEILIGES AMT : »heiliges amt Die Kunst ist ein heiliges Amt. / Die Medizin ebenfalls. / Der Journalismus, / Das Notariat – und überhaupt alle Berufe.« ( Wörterbuch der Gemeinplätze )
    – sogar verklagen: Ein Sanitätsbeamter durfte nur kleine chirurgische Eingriffe vornehmen, eine Klumpfußoperation mit Durchtrennung der Achillessehne war ihm verboten; siehe Anm. zu S.  21.

Kapitel XII
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    sich zu lieben: Im Manuskript folgt hier eine vaudevillehafte Passage, in der es unter anderem heißt: »Rodolphe aß häufig bei ihnen zu Abend; Emma plazierte ihn neben sich; ihre Füße berührten einander unterm Tisch, & ohne ihn anzublicken, mit ruhiger Miene, machte sie Anspielungen auf ihre Liebe«; darum erinnert sich Charles auf S.  441 auch an »Rodolphes häufige Besuche«.
    Cold Cream: In der Éducation sentimentale wird ein gewisser Monsieur de Nonancourt beschrieben als: »ein alter Beau, mumifiziert in Cold Cream« (Dritter Teil, Kapitel II).
    seines Knüppels: In den Entwürfen heißt es noch: »das Klopfen des Beins, das auf die Pflastersteine schlug« oder »das harte Klopfen des Holzbeins auf dem Trottoir«.
    die beiden Hundert-Sou-Münzen: Lheureux gibt Emma zwei Fünf-Franc-Stücke zurück, denn sie hatte ihm 280 Franc (14 Napoléondor à 20 Franc) ausgehändigt, die Rechnung lautete auf 270.
    – Amor nel cor: »Was soll das heißen? ist es eine Herausforderung? eine Gegenoffensive, Spott? Ich werde daraus nicht klug, Amor nel cor! / In meinem Herzen, in diesem Herzen, das nicht voller Hingabe ist ›wie das der anderen Männer‹, Sie haben recht, es ist nicht wie das der anderen Männer, zu seinem Unglück und dem der anderen«, schreibt Flaubert an Louise Colet Ende Dezember 1846, nachdem sie ihm offenbar ein Siegel mit diesem Spruch geschenkt hatte. Die unmittelbar vorausgehenden Briefe zeigen, dass Flaubert sich gegen Colets Forderungen zur Wehr setzt. Nach dem Erscheinen von Madame Bovary veröffentlichte sie in Le Monde illustré vom 29. Januar 1859 eine harsche Replik in Form eines wohlgereimten Gedichts, das davon erzählt, wie eine Frau mit ihrem allerletzten Geld dem Mann, »den sie liebte wie einen Gott«, ein ebensolches Siegel kauft und schmählich bedankt wird: »Eh bien! dans un roman de commis voyageur / Qui comme un air malsain nous soulève le cœur, / Il a raillé ce don en une phrase plate, / Mais il garde pourtant le beau cachet d’agate.« (Nun! in einem Roman für Handlungsreisende, / von dem uns übel wird wie in schlechter Luft, / verspottet er dies Geschenk in einem platten Satz, / behält jedoch das schöne Siegel aus Achat.)
    etwas Biegsames und Verderbtes: In den Entwürfen heißt es, Rodolphe »nutzt seine lüsterne Erfahrenheit«, »behandelt sie wie eine Hure« und »Emma bekommt zweifelhafte Manieren«, »sie wird ordinär«. Eine frühe Skizze ist noch deutlicher: »fickt sie zu Tode. sie liebt ihn nur umso mehr« ( Plans et scénarios de Madame Bovary , Blatt 48).
    – Herzog von Clarence: George, Herzog von Clarence (1449– 1478), Bruder Edwards IV., wurde wegen Hochverrats im Tower von London hingerichtet (»Rosenkrieg«). Der französische Chronist Philippe de Commynes (ca. 1447– 1511) berichtet davon in seinen Mémoires (I,7), erwähnt jedoch nicht, dass der Herzog die Art seines Todes selbst gewählt habe. Diese Variante findet sich bei François Rabelais, den Flaubert bekanntlich sehr schätzte: »[…] nach dem Beispiel des englischen Lords der, seiner Sünden überwiesen, zum Tod nach seiner eigenen Wahl verdammt ward und in einem Faß Malvasier zu ersaufen beliebt’« ( Quart livre/Viertes Buch , 33. Kapitel, dt. von Gottlob Regis).
    eingelegte Essiggürkchen: Flaubert erlaubt sich hier ein kleines Wortspiel, denn im

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