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Madame Bovary: Roman. Herausgegeben und übersetzt von Elisabeth Edl (German Edition)

Madame Bovary: Roman. Herausgegeben und übersetzt von Elisabeth Edl (German Edition)

Titel: Madame Bovary: Roman. Herausgegeben und übersetzt von Elisabeth Edl (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gustave Flaubert
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(Zweiter Teil, Kapitel VI und Dritter Teil, Kapitel III).
    Odaliske im Bad: Die Odalisken waren ein beliebtes Sujet der orientalisierenden Maler, durch Stiche und Drucke fanden sie große Verbreitung. In Léons Phantasie verschmelzen wohl mehrere Gemälde von Ingres wie La Baigneuse (1806), die Grande Odalisque (1814) und die Odalisque couchée (1819). In einer frühen Skizze findet sich auch der Hinweis »Odalisken von Court« ( Plans et scénarios de Madame Bovary , Blatt 24). Joseph Court (1797– 1865) aus Rouen hat mehrere Mitglieder der Familie Flaubert gemalt.
    – blassen Frau von Barcelona: In den Entwürfen wird dieser Frauentypus noch genauer beschrieben: »& sie glich obendrein der blassen Frau von Barcelona (weil es damals so Mode war) der blassen Frau mit den stummen Küssen, die schwarze Handschuhe trägt und seufzt auf den Balkonen«. Zu dieser Mode beigetragen hatte auch Alfred de Mussets Gedicht »L’Andalouse« ( Contes d’Espagne et d’Italie , 1829): »Avez-vous vu, dans Barcelone, / Une Andalouse au sein bruni? / Pâle comme un beau soir d’automne!« (Habt ihr sie gesehn, in Barcelona, / Eine Andalusierin mit gebräuntem Busen? / Blass wie ein schöner Abend im Herbst!«)
    in diesem Gleißen: Im Französischen heißt es hier: »et elle égarait ses yeux dans cet éblouissement«. Flaubert verwendet das Wort »éblouissement« auch anderswo im Sinn von äußerster sexueller Erregung, etwa in seinem Brief vom 13.  März 1850 aus Ägypten, in dem er Louis Bouilhet Eindrücke aus dem Hurenvirtel von Keneh schildert; zur Doppeldeutigkeit dieser Stelle siehe oben, S.  649f.
    – einen armen Teufel: »Mit der Bovary geht’s pianissimo «, schreibt Flaubert am 30. Mai 1855 an Louis Bouilhet. »Du könntest mir vielleicht sagen, was für eine Art Monstrum sich auf der Anhöhe von Bois-Guillaume herumtreibt. Soll mein Kerl Flechten im Gesicht haben, rote Augen, einen Buckel, keine Nase? soll er blöd sein oder humpeln? Ich bin völlig ratlos. Der alte Mistkerl Hugo mit seinen Krüppeln, die herumkriechen wie fette Nacktschnecken im Regen! Ärgerlich!« Im VI. Kapitel des II. Buches von Notre-Dame zu Paris heißt es: »Und je tiefer er [Gringoire] in die Straße vordrang, desto mehr wimmelte es um ihn herum von Krüppeln, Blinden, Lahmen, und Einarmige und Scheeläugige und Aussätzige mit ihren Wunden […] drängten ans Licht und wälzten sich im Dreck wie fette Nacktschnecken nach dem Regen.« Bouilhet verweist in seiner Antwort auf Le Voyage en diligence (1836– 1839) von Henry Monnier: eine Szene mit dem Titel »Le Relais« beschreibt, wie Lahme, Blinde, ein Schwachsinniger und Skrofulöse über eine Postkutsche herfallen. Darüber hinaus rät er Flaubert: »Du brauchst einen langen Lulatsch mit einem Geschwür unter der Nase, oder einen Burschen mit nacktem oder bluttriefendem Armstumpf.«
    Sonne und Blättern: Das Lied stammt aus der Sammlung L’Année des dames nationales, ou Histoire jour par jour d’une femme de France von Restif de la Bretonne (1734– 1806); Flaubert hat den gesamten Text der »Chanson d’Edmond« mit leichten Veränderungen auf ein Blatt seiner Entwürfe geschrieben.
    Kapitän zur See: Dieses Detail stammt aus den Mémoires de Madame Ludovica , siehe oben, S.  598.
    Emma verhedderte sich: So wie Flaubert selber, darum schrieb er am 27. Juni 1855 an Louis Bouilhet: »Apropos Geld, ich habe mich in Erklärungen über Wechsel, Diskont usw. verstrickt, die ich nicht ganz begreife. Ich arrangiere das alles in rhythmischen Dialogen, Barmherziger Gott!« Flaubert wandte sich in der Sache auch an den Pariser Notar Frédéric Fovard, mit einer Liste sehr präziser Fragen zu Wechselprotest, Zahlungsunfähigkeit und den damit verbundenen Formalitäten, sowie an den Anwalt Alfred Ninon in Rouen, einen früheren Schulkameraden.
    – Aufklärung zu erhalten: »Wenn ich diese Geld- und Verfahrenssache einmal hinter mir habe, also in etwa zwei Wochen, werde ich schnell zur Katastrophe kommen«, versichert Flaubert gegenüber Louis Bouilhet am 30. August 1855 optimistisch. Doch am 13. September stöhnt er: »Ich weiß nicht, was ich mit den Geldverlegenheiten der Bovary tun werde. Ich habe einen Dialog und Erklärungen, die mir unüberwindbar scheinen. Seit vierzehn Tagen bin ich keine Zeile weitergekommen.«
    Porträts aus der Zeit Ludwigs XIII.: In der Édition définitive steht »portraits de Louis XIII«, also »Porträts von Ludwig XIII.«, im Manuskript und allen

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