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Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition)

Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition)

Titel: Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Kacvinsky
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bequeme Jeans, die bunten Flip-Flops und eine Welt ohne Wände, die sich frei in alle Richtungen ausdehnte, wie es sich gehörte. Ich nahm die Klänge der Großstadt in mich auf, das Seufzen und Rattern der Bahnen, und betrachtete Plastikblätter, die wie Mobiles an den Bäumen hingen. Die Luft roch nach Staub und Asphalt, das Gras kämpfte sich durch Ritzen im Gehweg, als wolle es sein natürliches Territorium zurückerobern. Ein älteres Paar ging vor uns her. Der Mann hatte die Hand auf die Schulter seiner Frau gelegt und beugte sich herab, um besser zu hören, was sie sagte. Diese kleine Geste drückte so viel Nähe aus.
    Ich zeigte auf einen anderen Passanten, der langsam und mit gebeugten Schultern dahinschritt, als würden seine Gedanken ihn fast erdrücken. Er holte sein Phone aus der Tasche, zögerte und steckte es zurück. Dann nahm er es wieder heraus. Seine Füße schlurften über den Asphalt. Ich fragte mich, warum er zögerte und wen er anrufen wollte. Am liebsten hätte ich ihm gesagt: Nun, mach schon. Das Leben ist kurz. Denk nicht lange darüber nach, ruf einfach an!
    Wir hielten bei Justins Wohnung, um unser Gepäck zu holen, und gingen um das Gebäude herum zur Garage. Als er das Tor aufschob, sah ich darin einen roten Sportwagen stehen.
    »Natürlich willst du lieber Geschwindigkeitsrekorde brechen, als die Bahn benutzen«, stellte ich fest.
    »Natürlich bist du im Moment eine Ausbrecherin auf der Flucht, also können wir das nicht«, konterte er.
    Ich stöhnte, als er mich daran erinnerte. Anscheinend war das mein Schicksal. »Glaubst du, ich werde jemals ein normales Leben führen?«, fragte ich.
    »Nein«, antwortete er flapsig und hielt mir die Beifahrertür auf. »Dafür müsstest du ein braves Mädchen werden. Kaum denkbar. Und langweilig.«
    Er setzte sich neben mich in den Wagen und lächelte in meine Richtung. Ich lächelte in seine, unsere Blicke blieben aneinander hängen und wir küssten uns schon wieder. Erst nach ein paar Minuten holten wir Luft.
    »Versuch zu raten, wann das erste Mal war, dass ich dich fast geküsst hätte«, sagte er.
    Ich dachte darüber nach. »Bei meinem Verführungstanz zu Noahs Discoauftritt?«, fragte ich.
    »Nein – na ja, doch, aber es gab schon eine frühere Gelegenheit.«
    »Ehrlich?«
    »In der Nacht, als wir zur Küste gefahren sind und ich dir ein Abfangmanöver vorgeführt habe.«
    »Das war eine tolle Nacht«, sagte ich.
    Er nickte. »Damals hätte ich dich fast geküsst. Zuerst als du in dem Unterschlupf auf dem Bett gehockt hast, und dann im Auto, bevor ich dich bei deinen Eltern abgesetzt habe.«
    »Da hast du angefangen, mich zu mögen?«, fragte ich.
    »… und dich für diese Gefühle zu verfluchen«, gab er zu.
    Wir rollten eine steile Zufahrt herunter und hielten an der gewundenen Straße. Er ließ einen kleinen Bildschirm im Armaturenbrett hochklappen, um zu schauen, welche Anrufe auf ihn warteten. Ich war ein bisschen eifersüchtig auf die ganzen Leute, die an ihm zerrten und seine Aufmerksamkeit wollten. Wie hielt er es nur durch, ständig für alle da zu sein? Während ich den Sicherheitsgurt anlegte, warf ich selbst einen Blick auf den Bildschirm.
    »Sollten wir nicht lieber in L.A. bleiben? Hier könnten wir in Ruhe unsere Pläne für nächste Woche schmieden«, sagte ich.
    »Nein, ich muss dringend mit meinem Vater sprechen«, sagte er, »und außerdem fühle ich mich besser, wenn zwischen dir und dem Center möglichst viele Meilen liegen.« Er warf mir einen Blick zu. »Willst du ernsthaft hier bleiben?«
    »Ganz bestimmt nicht. Aber ich will dir auch nicht weiter zur Last fallen«, sagte ich und lehnte den Kopf an die Nackenstütze.
    »Anscheinend hast du etwas Entscheidendes noch nicht verstanden«, sagte er, während wir in die Hauptstraße einbogen. »Du wirst nie eine Last für mich sein. In meinem Leben gibt es nichts Wichtigeres als dich. Deshalb bin ich hier. Für mich ist es eine Ehre, mit dir zusammen zu sein, und keine Belastung. Also hör auf, dir so etwas einzureden. Okay?«
    Der Ausdruck eine Ehre hallte in mir nach, ich nippte an meinem Kaffee und nickte beiläufig, um mir nichts anmerken zu lassen. Ein schöneres Kompliment hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht bekommen.
    Auf unserem Weg nach Eden folgten wir der Küstenlinie und benutzten denselben Highway, den ich vor sechs Monaten in umgekehrter Richtung gefahren war. Manchmal dreht sich das Leben wirklich im Kreis. Manchmal endet man da, wo man angefangen

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