Maechtig, mutig und genial
Schwangerschaft an. Sie zog wenig später nach Miami und trat dem Vorstand einer Bank bei. Der Politik und der Öffentlichkeit hat sie den Rücken gekehrt.
Ausgewählte Literatur:
Magda Belén Hinojosa: »Women Political Candidates and the News Media. The Case of Irene Sáez«. Paper prepared for the 2001 meeting of the Latin American Studies Association, Washington DC 2001. Auf: http://lasa.international.pitt.edu/Lasa2001/HinojosaMagdaBelen.pdf , 14.5.2012. Auswertung der Berichterstattung der venezolanischen Tageszeitung
El Universal
über den Präsidentschaftswahlkampf 1998 unter Genderaspekten.
Eva Karnofsky: »Barbie for President«. In:
Süddeutsche Zeitung
, 26.2.1998.
Paula Urien Aldao: »Una bella en la lucha«. In:
La Nación
, 1.11.1998, S. 26–32. Auf: http://www.lanacion.com.ar/211973-venezuela-br-una-bella-en-la-lucha , 28.5.2012, Porträt über Irene Sáez.
Jens Glüsing: »Vom Papst gerufen«. In:
Spiegel
, Nr. 3/1998, S. 132–133. Bericht über Sáez’ Präsidentschaftswahlkampf. Auf: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-7809985.html , 14.5.2012.
II.
MUTIG
INÉS SUÁREZ
SPANIEN/CHILE, 1507–1580
Inés Suárez war die einzige Frau, die Pedro de Valdivia auf seinem Eroberungszug von Cuzco nach Süden begleitete und damit die erste Europäerin, die chilenischen Boden betrat. Es heißt, dass Valdivia und seine rund 100 Männer bei der Durchquerung der Atacama-Wüste verdurstet wären, wenn Inés nicht mit der Wünschelrute auf Wasser gestoßen wäre. Sie war danach Mitbegründerin von Santiago de Chile. Ihr stünde der Titel
conquistadora
, Erobererin, zu, aber in den Schriften aus jener Zeit sowie in den Geschichtsbüchern wird sie nur in Nebensätzen erwähnt.
Inés Suárez wurde wahrscheinlich im Jahr 1507 in der heutigen westspanischen Kleinstadt Plasencia geboren, die damals zum Königreich Kastilien und León gehörte, denn das Königreich Spanien war noch nicht vereint. Sie wuchs im Haus ihres Großvaters auf, der Kunsttischler war. Über ihren Vater ist nichts bekannt. Inés hatte eine ältere Schwester, Asunción, und vermutlich eine Adoptivschwester, Inés Echeverría, die auch die einzige Freundin der verschlossenen Inés war. Ihre Mutter bildete sie bereits als Kind zur Näherin aus, damit sie etwas zum Lebensunterhalt beitragen konnte.
Im Alter von 19 Jahren lernte sie Juan de Málaga kennen, einen Abenteurer und Frauenhelden, der sie einige Jahre später nur heiratete, weil Inés’ Großvater ihn dazu brachte. Ihr Mann schiffte sich 1527 oder 1528 nach Panama ein, und sie blieb als »Indienwitwe« zurück, als Frau, deren Mann auf derSuche nach Gold und Reichtum in das »Neue Indien« aufgebrochen war. Erst Jahre später erhielt sie eine Nachricht von ihm, aus dem heutigen Venezuela. Sie beantragte daraufhin die Erlaubnis, ebenfalls in die Neue Welt aufbrechen zu dürfen, um ihren Mann zu suchen. Da Frauen damals nicht allein reisen durften, nahm sie ihre Nichte Constanza mit. 1537 stachen die beiden Frauen von Cádiz aus in See. Ihre Suche brachte Inés schließlich nach Cuzco. Dort erfuhr sie, dass sich ihr Mann Francisco Pizarro angeschlossen hatte und im April 1538 bei der Schlacht von Las Salinas gegen Diego de Almagro gefallen war. Als Witwe eines spanischen Soldaten erhielt sie in Cuzco ein Stück Land sowie das Recht, Indigene zur Zwangsarbeit zu halten.
In Cuzco lernte sie noch im gleichen Jahr Pedro de Valdivia kennen, einen der Feldherren Pizarros. Inés wurde für mehr als zehn Jahre Valdivias Geliebte. Dessen kränkliche Ehefrau Marina Ortíz de Gaete war in Spanien zurückgeblieben.
Ende 1539 beschloss Valdivia mit zunächst nur elf Soldaten, zu denen dann aber im Laufe der Expedition noch weitere stießen, sowie einer Schar von Indios in den Süden des Kontinents aufzubrechen, in das heutige Chile. So beschreibt zumindest die chilenische Schriftstellerin Isabel Allende die Ereignisse. Beim ersten Mal war diese Expedition gescheitert, was Valdivias Ehrgeiz anstachelte. Inés Suárez begleitete Pedro de Valdivia, musste sich aber auf Geheiß Pizarros als Valdivias Hausangestellte ausgeben, damit die katholische Kirche keine moralischen Einwände dagegen erheben konnte, dass das Paar gemeinsam aufbrach.
In ihrem biographischen Roman über Inés Suárez, für den sie gründlich recherchiert hat, schreibt Isabel Allende Inés das Verdienst zu, aufgrund ihrer Fähigkeiten als Wünschelrutengängerin Valdivias Expedition davor bewahrt zu haben, erneut zu scheitern:
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