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Maechtiger Samstag

Maechtiger Samstag

Titel: Maechtiger Samstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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gleichzeitig hüpfte sie nach rechts, um einem plötzlichen Wasserguss auszuweichen.
    »Wir helfen heute den Automaten einen Umzug zu machen. Jemand steigt von Ebene 60995 zu Ebene 61012 auf und quer durch zweiundvierzig Büros auf der diagonalen Kette. Wir werden die Vertikale zuerst erledigen und so schnell arbeiten, wie wir können – wir wollen den Nachbarn dieses Glückspilzes keine Zeit geben, Schwierigkeiten zu machen. Wir steigen also auf 60995 aus - Haben das alle verstanden? Suse und Helios?«
    »Ja«, sagte Arthur. Susi nickte.
    »Gut«, meinte Alyse. »Helios, komm rüber! Du springst mit mir auf das erste Glied, und Suse, du mit Vithan auf das zweite.«
    Arthur bahnte sich patschend seinen Weg an Alyses Seite. Sie nahm ihn energisch an die Hand und zog ihn zu der aufsteigenden Kette hin, dass er kaum nachkam.
    »Der Trick ist, nicht zu springen, denn dann würdest du wahrscheinlich fallen«, belehrte sie ihn. »Du gehst einfach dicht an die Kette ran und steigst auf das nächste Glied, sobald es hochkommt.«
    »Wie du meinst«, sagte Arthur.
    Es wäre halb so schlimm, wenn die Kette sich nur nicht so schnell bewegen würde!, dachte er. Das könnte mich ohne Weiteres ein Bein kosten …
    »Steig einfach mitten drauf!«, empfahl Alyse. Sie traten so dicht an die Kette, dass sie nur noch einen Schritt davon entfernt waren und mit dem Gesicht zur Gliedöffnung standen. Arthur konnte den starken Luftzug im Gesicht spüren, den die Bewegung der Kette verursachte. Wenn eines ihrer Glieder auch nur ein wenig aus der Senkrechten ausscherte, würde dies zu einem äußerst ungemütlichen Aufenthaltsort werden. Darüber hinaus sah es immer noch so aus, als bewegte sie sich zu schnell, als dass man einfach den Fuß daraufsetzen konnte.
    »Bereit?«, erkundigte sich Alyse.
    »Ja«, antwortete Arthur, und so war es auch – bis ein gewaltiger Wasserschwall auf ihm landete, so viel Wasser, dass der Schirm seiner Mütze wegknickte, er selbst nach hinten gedrückt wurde und fast in die Knie ging. Und mittendrin hörte er Teil Sechs des Vermächtnisses.
    Arthur! Du musst kommen und mich holen! Ich bin im –
    Mit einem Ruck zog Alyse ihn nach vorn. Arthur blieb keine andere Wahl, als einen großen Schritt zu machen, obwohl er mit seiner eingeknickten Mütze und dem ganzen Wasser in den Augen buchstäblich im Dunkeln tappte und keine Ahnung hatte, ob er neben ihr stand oder vielleicht ein bisschen vom Rand entfernt, sodass er das Kettenglied verfehlen und in das Gitter stürzen würde, um von dem nächsten mächtigen Stück der Monsterkette zu Brei zerquetscht zu werden.
    Einen winzigen Moment lang verharrte sein Bein schwebend in der Luft, dann sank sein Fuß herab …

KAPITEL DREIZEHN

    B
    latt kniff die Augen zusammen und blinzelte ein paarmal heftig: Arthur war verschwunden. Gerade eben war er noch da gewesen, und jetzt war er fort!
    Sie schaute sich um und machte ein finsteres Gesicht. Nicht nur war Arthur verschwunden, sondern außerdem schienen alle anderen erstarrt zu sein Die Armee wird ganz in der Nähe Atomwaffen einsetzen, fiel ihr plötzlich wieder ein . Um eine Minute nach Mitternacht. Wieso stehe ich dann mit offenem Mund herum und glotze wie ein hirnloser Goldfisch?
    »Arthur!«, rief sie noch einmal. Dann rannte sie durch die Station mit den regungslosen Schläfern. »Arthur!«
    Niemand antwortete ihr. Am Ende der Station hielt sie an und blickte um sich. Erst jetzt bemerkte sie, dass die erstarrten Leute von einem seltsamen roten Schein umgeben waren, einer schwachen Aura, die sie nur wahrnehmen konnte, wenn sie aus den Augenwinkeln hinsah. Der gleiche rote Schimmer umgab auch die Stationsuhr, deren Zeiger auf drei Minuten vor zwölf stehen geblieben waren.
    Oder nicht stehen geblieben waren. Während Blatt hinsah, verschwand der rote Schimmer; der Minutenzeiger sprang vor, und gleichzeitig kam Leben in die Station, denn die Schläfer setzten sich schlurfend in Bewegung. Blatt hörte jemanden in der Pforte etwas rufen. Es war nicht Arthur – die Stimme gehörte einer Frau. Wahrscheinlich Vess oder Martine.
    Zwei Minuten!, dachte Blatt panisch . Es ist nicht mehr genug Zeit, um etwas zu unternehmen! Wir werden alle sterben!
    Die Uhr blieb stehen. Die Schläfer wurden zu reglosen Statuen: Der Rote-Aura-Effekt setzte wieder ein.
    Aber Blatt konnte noch die Frauenstimme hören, und sie wurde immer lauter, bis Martine in die Station platzte.
    »Was ist hier los? Wo ist Lord Arthur?«
    »Ich weiß es nicht«,

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