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Mädchen im Schnee

Mädchen im Schnee

Titel: Mädchen im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Schulman
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Mädchens weist aber noch andere Verletzungen auf: Blutergüsse an den Oberarmen und starke Rötungen an beiden Handgelenken. Sie muss um Neujahr herum ermordet worden sein. Entweder an Silvester oder am ersten Januar.«
    Der Polizeichef schwieg.
    »Können wir davon ausgehen, dass sie auf dem Hof vor dem Keller gestorben ist?«, fragte Christer Berglund.
    »Ja. Die Techniker sagen, die Blutmenge würde darauf hinweisen; das ist also die These, mit der wir arbeiten.«
    »Bei den überregionalen Ermittlungen ist nichts dabei, was man weiterverfolgen könnte, um die Identität des Mädchens festzustellen«, warf Petra ein. »Ich wollte jetzt mal bei Interpol nachsehen.«
    Munther nickte.
    »Haben diejenigen, die in der Nähe des Hofes wohnen, denn nichts Ungewöhnliches bemerkt?«
    »Nein, nichts«, sagte Christer. »Wir haben in einem Umkreis von zehn Kilometern fast mit allen gesprochen. Es sind nur noch ein paar übrig, die wir heute aufsuchen wollen.«
    »Okay«, sagte Munther. »Bratt, wie läuft es mit Anderberg? Zumindest wird jetzt nach allen Regeln der Kunst nach ihm gefahndet.«
    Urban sah in seinen Aufzeichnungen nach.
    »Die Lebensgefährtin hat ausgesagt, sie habe nichts von ihm gehört, und sie wirkt, ehrlich gesagt, auch nicht sonderlich traurig darüber. Sie hat auch keinerlei Ideen, wo er sein könnte.« Er sah zu Munther herüber. »Komisch ist nur, dass sie behauptet, sie habe niemals eine Mail von Hedda erhalten. Sie selbst vermutet, dass Fredrik vielleicht in ihre Mailbox gegangen ist und die Mails gelöscht hat.«
    Munther runzelte die Stirn.
    »Hat sie denn kein Passwort?«
    »Anscheinend hat Fredrik ihr dabei geholfen, die Mail ein zurichten, und sie hat sich bisher nicht die Mühe gemacht, das Passwort zu ändern, das er ihr gegeben hat.«
    »Tja, bei dem Typen weiß man nicht.«
    »Ich habe dann noch Anderbergs Kontoauszüge bei der Swedbank durchgeschaut«, fuhr Urban fort und klopfte auf zwei Ausdrucke, die vor ihm auf dem Tisch lagen. »An dem Abend, als er verschwunden ist, hat er auf der Köpmangatan fünfhundert Kronen abgehoben, aber seither hat er weder mit der Karte etwas gekauft noch an einem Automaten Geld geholt.«
    »Gut, gut. Behalte das weiter im Auge«, sagte Munther. »Ja, wenn sonst niemand etwas auf dem Herzen hat, dann schließen wir die Sitzung jetzt ab und treffen uns heute Nachmittag noch einmal zum Informationsaustausch.«
    Urban Bratt hob wie ein Schuljunge die Hand und sagte:
    »Doch, ich habe noch eine andere Sache, die ich gern besprechen möchte.«
    »Was denn?«
    »Das mit den Lecks im Präsidium. Wie ihr wahrscheinlich gesehen habt, war heute im Värmlandsbladet ein ausführlicher Artikel, in dem steht, dass das Mädchen erschossen worden ist. Ich finde es besorgniserregend, dass eine solche Information nach außen dringen kann, vor allem, wenn wir selbst diese Information noch nicht einmal bestätigt bekommen haben.«
    Munther nickte.
    »Also, wie sollen wir gute Ermittlungsarbeit leisten, wenn eine so wichtige Information verbreitet wird?«, fuhr Urban fort und sah über den Tisch zu Christer.
    »Beschuldigst du mich etwa, das weitergetragen zu haben?«, fragte Christer.
    »Ich beschuldige niemanden, aber ich habe zumindest keine Journalistenfreundinnen, die hier im Haus ein und aus gehen.«
    »Jetzt hör aber mal auf. Es stimmt, Magdalena Hansson und ich kennen uns seit Urzeiten, aber genau deshalb verhalte ich mich besonders professionell, wenn ich von ihr befragt werde. Ich lasse nichts, definitiv nichts, nach außen dringen.« Christer hatte einen roten Hals bekommen und hackte, während er sprach, mit seinem Stift auf den Block ein. »Das ist wirklich eine Frechheit!«
    Urban blickte schweigend zum Polizeichef.
    »Nun ja, Christer, nimm es mal nicht persönlich«, sagte Munther.
    »Natürlich nehme ich es persönlich, wenn er hier suggeriert, ausgerechnet ich hätte Informationen rausgegeben. Was ich nicht getan habe.«
    Munther ließ den Blick über die Runde schweifen.
    »Wie auch immer, Bratt hat recht. Wir müssen nach draußen Stillschweigen bewahren. Und das gilt natürlich für alle.« Dann drückte er die Handflächen auf die Tischplatte und erhob sich. »So weit. Wir sehen uns heute Nachmittag.«
    Christer Berglund verließ den Konferenztisch und ging, ohne mit jemandem zu sprechen, in sein Büro. Er bebte vor Wut. Urbans Spielchen war so mies und kindisch. Natürlich waren sie nicht immer einer Meinung, aber die Kollegen ganz dreist glauben zu

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