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Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition)

Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition)

Titel: Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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bevorstehende Fahrt nach Virginia in bequeme Kleidung und stieg auf den Dachboden, um ein paar Dinge herunterzuholen: ihre Kamera, Handschuhe, die Pistole. Die Flasche mit Salpetersäure. Die Schere ihrer Mutter. Das Ganze stopfte sie in ihre Handtasche von Louis Vuitton. Vielleicht brauchte sie die Sachen nicht sofort, aber immerhin hatte Nika Love in den letzten Tagen erste Anzeichen von Wehen gezeigt. Je nachdem, wo sie sich jetzt aufhielt und für wie viel Aufregung Fulton gesorgt hatte, konnte es schon bald bei ihr losgehen – dann eben ohne Dr. Housleys Hilfe. Also war es am besten, gut vorbereitet zu sein.
    Marshall hatte heute, wie jeden Freitag, keine Sprechstunde in der Praxis und war zu Hause. Mia beschloss, ihm zu erzählen, dass sie sich ein neues Kleid für die Vorpremierenfeier kaufen wollte. Er würde nichts dagegen haben, schließlich gefielen ihm ihre Auftritte in der Öffentlichkeit.
    Sie legte ein Paar schlichte Ohrringe an, wählte einen Hut, der farblich zu ihrem Mantel passte, und war auf dem Weg zur Treppe, als sie hörte, wie Marshall unten die Haustür öffnete.
    »Dr. Marshall Kettering?«, fragte eine fremde Stimme. Mias Nerven zuckten. Sie schlich vorsichtig zum Geländer. »Ich bin Detective Hal Flint, und das hier sind Detective Bill Rodgers und Sergeant Dani Cole. Wir möchten uns mit Ihnen über Sarah Rittenhouse unterhalten.«

46
    D ani erstarrte. Marshall Kettering? Sie starrte den Arzt an, der ihnen die Tür geöffnet hatte, und seine Frau, die gerade hinter ihm die Treppe herunterkam. Eine auffallend schöne Frau. Tifton hatte sie als »heißen Feger« bezeichnet.
    »Hallo Sergeant Cole«, begrüßte sie Dr. Kettering. »Was für eine Überraschung.«
    Flint zog die Augenbrauen hoch. »Sie sind sich bereits begegnet?«
    »Ja«, erwiderte Dani. »Erst vor kurzem.«
    So viel zum Thema, dass Sarah Rittenhouse nichts mit den illegalen Adoptionen zu tun hat …
    »Sie sind also der Arzt, für den Sarah Rittenhouse gearbeitet hat?«, fragte Dani, aber eigentlich war das keine Frage.
    Marshall Kettering nickte. »Ja. Bitte, kommen Sie doch herein. Ich bin noch so geschockt, dass ich gar nicht weiß, was ich tun soll. Ich fand es seltsam, dass sie mir eine Nachricht auf dem Computer hinterlassen hat, aber der Gedanke, dass sie tot ist … das ist für mich völlig abwegig.«
    Mia Kettering trat einen Schritt vor und hakte sich bei ihrem Mann ein. Eine besitzergreifende Geste, die Dani schon häufig bei Frauen gesehen hatte, die zu extremer Eifersucht neigten. »Sarah war schon seit neun Jahren in Marshalls Praxis tätig«, sagte sie. »Wir können einfach nicht glauben, dass jemand sie töten wollte.«
    »Ja«, erwiderte Dani, »zurzeit geschehen viele ungewöhnliche Dinge.«

    Zwanzig Minuten später saßen sie noch immer im Wohnzimmer und waren keinen Deut schlauer. Marshall Kettering wirkte ernsthaft fassungslos, dass jemand Sarah Rittenhouse etwas antun wollte und sich später ihren Wagen genommen hatte, um Dani in eine Falle zu locken. Es gab seiner Meinung nach nichts in Sarahs Leben, über das man hätte stolpern können.
    Und doch log er.
    Dani beobachtete ihn, während Flint und Rodgers die Fragen stellten. Er war gut, doch gelegentlich huschten seine Augen pfeilschnell nach links, und er hatte eine Hand in der Tasche vergraben und rieb offenbar die Finger aneinander. Marshall Kettering, Präsident des Stiftungsrats, hatte etwas zu verbergen.
    Dani hörte zu, bis klar war, dass es nichts Neues mehr zu erfahren gab. Dann entschuldigte sie sich und ließ Rodgers und Flint bei Kettering zurück, die noch ein wenig weiterbohren würden.
    »Ich bringe Sie zur Tür«, sagte Mia und begleitete Dani in den Flur. Dabei hielt sie ihre Handtasche so eng an den Körper gepresst, als fürchtete sie, Dani könne sie ihr entreißen.
    »Dann sehen wir uns vermutlich heute Abend bei der Ausstellung?«, fragte sie, was nichts anderes heißen sollte als: Da Sie mit Mitch schlafen, werden Sie heute Abend an seinem Arm dort auftauchen, nicht wahr?
    »Möglich«, erwiderte Dani. »Es sei denn, mir gelingt der Durchbruch und ich löse den Fall.«
    Mia erblasste. Also wusste sie, dass ihr Ehemann log.
    »Nun, nicht, dass ich Sie dort nicht gern sehen würde«, sagte Mia, »aber ich hoffe, dass Ihnen besagter Durchbruch gelingt. Diese Mädchen wurden hier in Lancaster ermordet – das ist beängstigend. Dazu die Sache mit Sarah, und nun wurden auch noch Sie bedroht … Ich frage mich, in

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