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Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition)

Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition)

Titel: Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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gehalten, sie in der sicheren Umgebung der Galerie gewusst, wo sich schon bald viele Menschen aufhalten würden und überall Kameras auf sie gerichtet wären. Doch das war nicht möglich. Ein schwangeres Mädchen war irgendwo da draußen unterwegs. Und ein Scharfschütze, der es auf Dani abgesehen hatte.
    »Gib mir fünfzehn Minuten«, sagte er und ging zu einem Foto, dessen Passepartout Russ noch fertiggestellt hatte. »Erinnerst du dich an diese Aufnahme mit der schlampigen Rahmung?«
    »Ja, du wolltest die Passepartouts neu schneiden.«
    »Das habe ich gestern auch getan, aber dann musste ich das Foto erst noch einmal aufhängen, weil wir die Reihenfolge und Lichtverhältnisse checken wollten. Ich mache es schnell fertig, das dauert nicht lange.«
    Sie trugen den Rahmen ins Gästeapartment, wo Mitch ihn neben den neu geschnittenen Passepartouts vorsichtig öffnete. Dani fuhr mit der Fingerspitze über die Kartonlagen.
    »Vorsicht, hinterlass bloß keine Abdrücke«, warnte Mitch.
    »Behandelt man so die Frau, die dich zu dieser Ausstellung inspiriert hat?«, schnaubte Dani.
    Mitch beugte sich vor und küsste sie. »Finger weg.«
    Er hob das erste Passepartout aus dem Rahmen und drehte es um. In einer Ecke war ein Schnitt zu sehen, der mehrere Millimeter in den Karton hineinragte. »Das ist so untypisch für Russell«, sagte Mitch. »Er muss sich bereits große Sorgen wegen der Stiftung gemacht haben, als er an dieser Arbeit saß. Oder er hat sich Unterstützung geholt, jemand, den ich leider feuern werde.«
    Er holte das zweite Passepartout heraus, das fast genauso schlimm aussah, dann das dritte und letzte – und erstarrte, als er die Rückseite des Fotos sah.
    »Mein Gott!«, rief er aus, und im nächsten Augenblick wurde ihm alles klar.
    Verdammt, Mitch, diese Ausstellung ist besonders wichtig. Was auch geschehen mag, versprich mir, dass du sie machst. »Er wusste es«, sagte Mitch. »Verdammt noch mal, Russell wusste, dass ich das Foto in diesem Zustand nicht aufhängen würde.«
    »Wieso?«
    Mitch zog ein Stück Papier von der Rückseite des Fotos ab.
    »Was ist das?«, fragte Dani, und Mitch hörte die Angst in ihrer Stimme.
    »Keine Haare«, beruhigte Mitch sie, der ihre Gedanken erraten hatte. »Nur dieses Stück Papier.« Er entfaltete es und hielt es so, dass auch Dani lesen konnte, was darauf stand: Säugling, männlich. Geb. am 12. Februar 2008. Mutter: Rose McNamara, 16. Und ein Foto. Es zeigte dasselbe Kind aus der OCIN-Akte, das angeblich aus der Ukraine adoptiert worden war.
    Mitch taumelte einen Schritt zurück. »›Was auch geschehen mag, versprich mir, dass du die Ausstellung machst‹, hat Russ zu mir gesagt. Ich musste es ihm versprechen, weil er sicher war, dass ich den Rahmen auseinandernehmen würde.« Was auch geschehen mag  … Mitch blickte Dani an. »Er wusste, dass er in Gefahr schwebte.«
    »Was steht da noch?«, fragte Dani. Mitch sah auf das Papier in seinen Händen. »SIEHE«, stand da in Großbuchstaben. Mitch konnte sich keinen Reim darauf machen. »Siehe? Was?«
    »Siebenundzwanzig-dreiundneunzig A-H«, las Dani vor. »Was hat das zu bedeuten?«
    »Die Sortierung der Fotos. Lieber Himmel, Dani, er hat mir Fotos hinterlassen.« Mitch ging mit klopfendem Herzen zum Computer. »Siebenundzwanzig …«
    »… dreiundneunzig, A-H«, ergänzte Dani. Mitch hatte auf den Server zugegriffen und scrollte in fieberhafter Eile durch die Dateien, die systematisch geordnet waren.
    »Hier.«
    Er öffnete einen Ordner, und auf dem Bildschirm erschienen Hunderte von Miniatur-Fotos. Er klickte mit angehaltenem Atem auf A, und die Miniaturen reduzierten sich auf ein Dutzend. Überwiegend Porträts. Er starrte darauf, konnte aber nicht auf Anhieb erkennen, um wen es sich handelte.
    »Weiter«, sagte Dani.
    Fast fürchtete Mitch sich vor dem, was Russell herausgefunden hatte. Mit angehaltenem Atem klickte er auf eine Miniatur.
    Und dann erschien das Foto.
    »O nein!«, rief Dani aus.

45
    B rad Harper.« Dani hatte Tifton in der Leitung.
    »Himmel, Dani, lass es gut sein. Ich habe dir doch gesagt, dass wir nichts gegen ihn in der Hand haben.«
    »Haben wir doch. « Sie konnte förmlich sehen, wie bei Tifton die Antennen hochgingen. »Mitch hat gerade eine Nachricht gefunden, die Russell ihm hinterlassen hat. Sie beweist, dass Rosies Baby von den Kinneys adoptiert wurde. Und wir haben Fotos.«
    »Welche Fotos?«
    »Von Brad Harper und Stephen Housley.«
    »Zusammen?«
    »Ja. Sie treffen sich

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