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Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition)

Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition)

Titel: Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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bis Dani außer Hörweite war. Dann flüsterte er: »Hey, ist mit Dani alles in Ordnung?«
    Tifton sah ihn überrascht an. »Dani?«
    Zur Hölle mit ihrer Privatsphäre. »Wir kennen uns schon länger. Sie humpelt und sieht aus, als hätte sie seit zwei Tagen nicht geschlafen.«
    »Der Fall nimmt sie mit. Rosie war so etwas wie eine verlorene Seele, und Nails hat ein weiches Herz für Mädchen wie sie.«
    »Sie kannte sie?«
    »Sie hat Rosie einmal geholfen, als sie in der Klemme steckte. Dieser Fall ist ihr erster seit dem Tod ihres Vaters. Es ist nicht gerade leicht für sie.«
    O Mann. »Ihr Vater ist tot?«
    Tifton verschränkte die Arme vor der Brust. »Sie kennen sich also schon länger, was?«
    Mitch runzelte die Stirn. Ja, das taten sie. Aber das hieß noch lange nicht, dass er besonders viel über ihr Privatleben wusste. Und die Wahrheit schon gar nicht. Er hatte lediglich mitbekommen, dass es die mustergültige Familie, von der sie in seinen Armen gesprochen hatte, nicht gab. Aber auch das hatte er nur zufällig herausgefunden, als er eines Abends unangekündigt bei ihr zu Hause aufgetaucht war. Und mit angesehen hatte, wie Polizisten ihren Vater abführten, während Dani versuchte, sich und ihren kleinen Bruder vor Arties Zornesattacken zu schützen. In dieser Nacht hatte Mitch zugelassen, dass sie ihn von sich stieß. Lass mich los, ich will dich nicht hier haben …
    »Wir waren noch jung«, sagte Mitch. »Ich weiß, dass ihr Dad ihr jede Menge Scherereien machte.«
    Tifton zuckte leicht mit den Schultern. »Im Moment hat sie es nicht gerade einfach«, wiederholte er unverbindlich. Alles Weitere würde er von ihr selbst erfahren müssen. »Vergessen Sie das gefälligst nicht.«
    Mitch zog eine Augenbraue hoch. »Haben Sie beide etwas laufen?«
    »Nein. Ich glaube, ihr Dad hat sie für die Männerwelt verkorkst.« Er betrachtete Mitch eingehend. »Ich möchte nicht miterleben, wie ein weiterer Mann sie schlecht behandelt.«
    Mitch begann, Gefallen an Tifton zu finden. Dann fragte er: »›Nails‹ – wofür steht das eigentlich? Benutzt sie manchmal roten Nagellack oder so etwas?«
    Tifton schnaubte. »Nicht wie in Fingernägel. Sondern so hart wie Nägel. Härter kann eine Frau kaum sein.«
    Mitch dachte an den Tag zuvor, als sie sich heimlich am Fluss übergeben hatte. Vielleicht war sie nicht ganz so hart im Nehmen, wie alle dachten. Und auch nicht ganz so tough, wie sie ihm einmal hatte einreden wollen.
    Dani erschien und blickte die beiden Männer missmutig an. »Seid ihr jetzt fertig mit eurem Plauderstündchen? Dahinten wartet ein Berg von Akten auf uns.«
    »Wir kommen schon«, antwortete Tifton und entfernte sich von Mitch, hielt jedoch dessen Blick noch einen Pulsschlag lang gefangen. Mitch nickte – er hatte verstanden. Die Nachricht lautete: Finger weg von Dani.
    Ein guter Rat. Den er leider nicht annehmen würde.

16
    D ani lief allmählich die Zeit davon, daher wollte sie das Material rasch durchgehen. Zwar war sie offiziell von den Ermittlungen ausgeschlossen, aber den Zugang zu Russell Sanders’ Akten wollte sie ausnutzen, solange Tifton noch nichts von ihrem neuen Status wusste.
    Er würde stinksauer sein.
    Während die Männer dabei waren, sich gegenseitig zu beschnüffeln, hatte sie die Gelegenheit genutzt und sich in Mitchs Apartment umgesehen. Am Ende des Flurs befand sich ein Schlafzimmer von beeindruckender Größe – die Bettdecken waren unberührt –, und das Bad zu ihrer Rechten war ungefähr so groß wie ihr Garten. Links ging das Arbeitszimmer ab, in dem ein heilloses Durcheinander herrschte: Überall lagen Akten und Ordner herum, sogar auf einem Kameragerüst, das im Zimmer stand, stapelten sich die Unterlagen. Eine Wand sah aus, als hätte jemand mit einem stumpfen Gegenstand darauf eingeschlagen. Oder als sei der Schläger sehr wütend gewesen. Mitch hatte Glück gehabt, dass er sich nicht sämtliche Knochen seiner Hand gebrochen hatte.
    Tifton, der nun mit Mitch und Dani im Zimmer stand, fuhr mit einem Finger über die Dellen in der Wand. »Meine Güte!«, sagte er und wandte sich Mitch zu. »Haben Sie sich danach wenigstens besser gefühlt?«
    Mitch schnaubte, was Tifton ein leises Lachen entlockte. Lieber Himmel, die beiden schienen sich wirklich prächtig zu verstehen.
    Tiftons Handy klingelte, woraufhin er in den Flur hinaustrat und die Tür hinter sich schloss. Mitch richtete den Blick seiner klaren blauen Augen auf Dani, und in diesem Moment schien der Raum

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