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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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flüsterte das Gute-Nacht-Gebet, das sie mit ihrer Mutter auf­gesagt hatte, als sie klein war. Immer wieder. Es war das einzige Gebet, das sie kannte.
     
    Müde bin ich, geh zur Ruh,
    schließe beide Äuglein zu.
    Vater, lass die Augen dein
    über meinem Bette sein.
     
    Minuten vergingen, vielleicht Stunden. Zögernd nahm Lainey die Daumen aus den Ohren und lauschte dem durchdringenden Klang der Stille.
    Der Schrei hatte endlich aufgehört.
    Katy war fort.

 

6o
     
    «Es ist ein ganzer Ring von Perversen», sagte Ciro zu Bobby, als er aus dem Wagen stieg. «Larry nimmt sich gerade einen von ihnen vor. Holländischer Geschäftsmann. Tut plötzlich so, als würde er kein Englisch verstehen. Auf einem Video, das er von sich gedreht hat, haben wir ihn eben noch eine Menge interessan­ter Fachbegriffe sagen hören», erklärte Ciro und hob die Hand. «Verdammt, ich zittere immer noch.»
    Überall waren Beamte des Sheriffs von Palm Beach und des Lake Worth Police Department. Mindestens ein Dutzend Strei­fenwagen standen auf dem Parkplatz, der im Schein der roten und blauen Lichter flackerte. «Wo habt ihr ihn gefunden?», fragte Bobby, als die beiden das Gebäude betraten und durch den schwin­delerregenden Irrgarten der Kisten nach hinten gingen. Selbst bei eingeschalteten Neonröhren waren die Werwölfe, Vampire, Sen­senmänner und alten Nikolause, die in jedem der Gänge lauerten, ziemlich unheimlich.
    «Dahinten. Wir sind dem Licht gefolgt, das unter der Tür durchschien. Stellt sich raus, dass da ein ganzer Flur mit perversen Spielzimmern ist. Hinter der ersten Tür haben wir LaManna ge­funden, splitternackt mit einer Peitsche in der Hand, wie er sich gerade an einer kreischenden Fünfzehnjährigen vergehen wollte. Die Kleine sieht allerdings nicht aus wie fünfzehn. Lorelei Bialis. Hat uns erzählt, sie wäre achtzehn, aber als wir die ersten paar Namen, die sie uns genannt hat, durchhatten, hat sie aufgegeben.
    Sie arbeitet für so einen miesen Hostessenservice namens Tender Love.»
    Sie passierten das Durchgangsbüro. «Hier sollte eigentlich der Türsteher von Tender Love sitzen», fuhr Ciro fort, «aber der war auf dem Klo, was ganz hinten am anderen Ende ist, als wir kamen. Deswegen hat er uns auch nicht über die Videoüber­wachung gesehen.»
    «Und die anderen?», fragte Bobby.
    «Wir haben vier Mädchen und drei Perverse gefunden, in den drei Zimmern hier», sagte er und zeigte auf die drei offenen Türen im Gang. «Einer der Typen hat ausgepackt. Alle Mäd­chen sind unter achtzehn. Die Männer sind von Mitte dreißig bis zum Opa, ein Bankmanager in den Sechzigern. Bei zwei der Mädchen haben wir Namen und Alter noch nicht gecheckt - sie machen den Mund nicht auf. Die dritte hat ausgepackt, Theresa Carbona, fünfzehnjährige Ausreißerin aus Dallas. Ist über ihren Freund bei Tender Love gelandet, einen 38-jährigen Mechaniker aus "Waco. Das hier ist ein Ring von minderjährigen Prostituierten, Bobby. Du rufst an, bestellst, was du haben willst, und geliefert wird jeden Freitag und Samstag nach Mitternacht. Die Räume hier hinten sind nach deinen persönlichen kranken Vorlieben ausgestattet: Ketten und Peitschen; Videos und Fernse­her; Schultische und Tafeln. Und die Mädchen tun es, soweit wir bisher sehen, freiwillig.»
    Bobby blieb stehen und sah ihn an. «Keine Fünfzehnjährige tut so eine Scheiße freiwillig, ganz gleich, wie hartgesotten sie sein mag. Nimm ein anderes Wort.»
    «Tut mir leid. Aber es sind Prostituierte, Bobby. Ich meinte nur, dass sie nicht unter Drogen gesetzt oder mit Gewalt hier festgehalten wurden. Sie erscheinen beim Hostessenservice zu ihrer Schicht, und der Firmentransporter bringt sie hierher. Die Kunden parken weiter weg, um einander und den Videokameras aus dem Weg zu gehen. Das Unternehmen läuft schon eine gan­ze Weile - Monate, vielleicht sogar Jahre. Bevor du reingelassen wirst, nehmen sie dich unter die Lupe. Würde mich nicht über­raschen, wenn das FBI schon an der Sache dran ist.»
    «Lew Wilson vom Büro in Miami ist unterwegs», bemerkte Bobby, während er einen Blick in einen der Räume am Ende des Flurs warf. «Er sagt, er hat Leute hier oben, die mit dir und Larry zusammenarbeiten sollen. Müssten innerhalb der nächsten Stunde da sein. Vielleicht ist es das Beste, den Fall dem FBI zu überlassen. Wenn er in dessen Zuständigkeit fällt, wandern sie länger in den Knast.»
    In einem schwach erleuchteten Zimmer saßen drei Mädchen auf einer

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