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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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endlich zum Punkt kommt.» Er stellte das Telefon auf Lautsprecher. «Zo ist hier. Du bist auf Sendung.»
    «Hey», antwortete Larry. «Also, ich war selber seit Jahren nicht mehr da - auf der Müllkippe —, aber jetzt denke ich drüber nach, Bobby. Den Stoff entsorgen heißt natürlich, ihn zu zerstören, also, ihn verbrennen.» Bobby erstarrte.
    «Und der Verbrennungsofen, der steht draußen. Du kannst im strahlenden Sonnenschein stehen, während irgend so ein Stadt­beamter von deinem überschüssigen Schnee high wird. Ich war seit Jahren nicht da, also rufe ich an, um zu fragen, wann die Ver­brennungszeiten sind, weil, früher ging es nur mit Termin und auch nicht an jedem Tag der Woche. Aber sie haben den Laden dichtgemacht! Ich meine, ganz dicht. Inzwischen wird der Stoff bei den Schienenschleifern an der 441 und der Interstate 595 ver­brannt. Die Verwaltung sitzt noch draußen in den verdammten Everglades, aber die Müllkippe haben sie vor ein paar Jahren dichtgemacht und die Deponie aufgefüllt. Und dann kam mir der Gedanke - Mensch! Das ist es vielleicht! Der Verbrennungs­ofen auf der Müllkippe.»
    Er fordert dich persönlich heraus, Bobby, und er schickt euch selbst­gemachte Spuren. Es ist ein Art sportlicher Wettkampf für ihn.
    Es passte zusammen. Wo die Polizei Beweismittel entsorgte und verbrennen ließ, würde Picasso seine abladen. Was sehr sym­bolisch wäre, wie Roland Kelly gemeint hatte. Bobby sah Zo an. «Larry, sind die Entsorgungsstellen alle wie die in Broward? Ich meine, auch die von Miami und Palm Beach?», fragte er.
    «Ich weiß es nicht. Ich musste mein Zeug immer nur in Broward abgeben. Wahrscheinlich gibt es in jeder County eine eigene Prozedur, schließlich braucht man eine gerichtliche An­ordnung. Gegenseitige Überwachung, du weißt schon. Damit wir Cops das Zeug nicht mit nach Hause nehmen und selber rauchen.» Er lachte. «Oder es verkaufen. Das nennt man Kapi­talismus.»
    Zur Symbolik würde passen, das Beweisgut in der County los­zuwerden, wo es beschlagnahmt worden war. Bobby wohnte in Broward.
    Bobby hielt bereits das Funkgerät in der Hand. Innerhalb von Minuten hatte er Beamte von einem halben Dutzend Abteilun­gen mobilisiert, die sowohl die aktuellen als auch die ehemaligen Entsorgungsstellen der Drogendezernate in den Countys Miami, Palm Beach, Monroe und Broward sicherten.
    «Du bleibst hier», sagte Zo leise, als Bobby nach seinem Sakko griff.
    «Einen Teufel me ich.»
    «Du hast letzte Nacht nicht geschlafen.»
    «Du auch nicht.»
    «Vielleicht. Aber das geht zu weit.» Zo stockte, als hätte er beinahe etwas Falsches gesagt, dann schloss er mit dem Fuß die Tür. «Hör zu, ich würde dir gern sagen, dass ich nicht glaube, dass sie es ist, aber das kann ich nicht. Genauso wenig wie du. Heute vor einem Jahr ist dein Kind verschwunden. Dieser Psychopath widmet dir seine Gemälde, und die Kleider auf dem Bild passen haargenau auf Katys Beschreibung. Wenn Larry recht hat und er sein Opfer auf der Müllkippe entsorgt ...» Seine Stimme verlor sich. Dann sprach er leise weiter. «Es sieht nicht gut aus, Mann. Und ich finde nicht, dass du dahin solltest, um dir das anzuse­hen.»
    «Ebendeshalb muss ich dahin, Zo. Es sieht nicht gut aus. Ich weiß genau, wie es aussieht. Es sieht so aus, dass meine Tochter da draußen liegt. Und wenn es so ist, dann werde ich derjenige sein, der sie findet, und ich werde sie nach Hause bringen.» Er schluckte die Tränen und die Angst herunter, als er die Tür aufriss und in den Arbeitsraum der Sonderkommission trat. «Und dann finde ich das kranke Schwein, das ihr das angetan hat, und wenn ich fertig mit ihm bin, wird er auf Knien um den Gnadenstoß betteln.»

 

69
     
    LuAnn wusste, dass etwas passiert war. Sie spürte es mit jeder Fa­ser ihres Körpers. Sie spürte es im Bauch, sie spürte es im Herzen. Es war etwas passiert. Etwas sehr, sehr Schlimmes. Bobby verheimlichte ihr etwas.
    Zuerst dachte sie, es wäre eine andere Frau. Und sie konnte ihn sogar verstehen. Sie hatte sich so lange immer weiter von ihm entfernt - emotional, körperlich -, dass sie oft dachte, er würde irgendwann genug von ihr haben und eine andere finden. Oder eine andere würde ihn finden. Manchmal im vergangenen Jahr hatte sie sogar gewünscht, dass es so wäre - damit sie es hinter sich hätte, damit sie endlich ganz allein auf der Welt sein konnte, damit nichts und niemand mehr eine Rolle spielte. Dann würde sie aufhören können, ihm schweigend

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