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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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sandiger, kieselsäurehaltiger, hyperthermer Bleichgley.»
    «Ich kann Ihnen nicht folgen.»
    «Mit hohem Phosphor- und Stickstoffgehalt.»
    «Ich kann Ihnen immer noch nicht folgen.»
    «Phosphor wird als Dünger eingesetzt, typischerweise im Zu­ckerrohranbau. Wie Sie wissen, ist Zuckerrohr hier in Südflorida ein großes Geschäft. Allein die U.S. Sugar Inc. baut in den Bezir­ken Palm Beach, Hendry und Glades etwa sechzigtausend Hektar Zuckerrohr an. Solche Größenordnungen helfen Ihnen natürlich nicht viel weiter. Also habe ich beschlossen, nach Pestiziden zu suchen. Oder besser gesagt, ich habe Dr. Annabelle Woods, die Leiterin unserer Toxikologie, nach Pestiziden suchen lassen, die für den Zuckerrohranbau typisch sind. Dr. Woods musste zwar ein paar Nächte lang ihr Kissen mit ins Labor nehmen, doch Zu­ckerrohr ist ziemlich widerstandsfähig, und es gibt nicht allzu viele Pestizide, die verbreitet sind. Am Ende hat sie gefunden, was ich gesucht habe. Carbofuran und Cyfluthrin - zwei Che­mikalien, die nach der Anwendung eine erhebliche Zeitspanne im Boden verbleiben.»
    «"Wie lange?»
    LuAnn kam mit einem Eisbeutel und einem Handtuch zurück und versorgte vorsichtig seine Hand, die anzuschwellen begann.
    «Studien zeigen, dass es bei beiden Stoffen bis zu fünf Jahre dauern kann, bis sie zersetzt werden. Die starke Mumifizierung schließt die chemischen Verbindungen ein und verhindert das Auswaschen.»
    «Sie benutzen schon wieder diese abgehobenen Bezeichnun­gen.»
    «Die gute Nachricht ist, die Verwendung beider Pestizide muss bei der Umweltschutzorganisation EPA gemeldet werden. Ich habe für Sie nachgesehen. Carbofuran gegen den Drahtwurmbe­fall wurde letztes Jahr auf etwa dreihundert Hektar Zuckerrohr in Südflorida eingesetzt.»
    Dr. Lynch stieg gerade in die Oberliga der beliebten Gerichts­mediziner auf. «Unsere Unbekannte wurde also auf einer Zu­ckerrohrfarm festgehalten?»
    «Oder im Abschwemmungsgebiet eines Zuckerrohrfelds. Herauszufinden, welche dreihundert Hektar behandelt wurden, scheint für unseren Mann bei der EPA sehr viel schwieriger zu sein, dafür müssen Sie ihn schon selbst anrufen. Aber dreihundert Hektar sind viel besser als sechzigtausend, finde ich.»
    «Absolut. Sie sind ein toller Ermittler, Dr. Lynch.»
    «Ich me, was ich kann. "Wie läuft es bei Ihnen?»
    Offensichtlich hatte der Gerichtsmediziner entweder die Zeitung nicht gelesen, oder er war zu höflich, um zu fragen, ob die Schlagzeilen, die das FDLE und seine Ermittlungen im Fall Picasso anschwärzten, zutrafen. «Wir haben einen Verdächtigen in Royal Palm Beach im Visier», antwortete Bobby.
    LuAnn verschwand lautlos nach oben.
    «Da sind Sie schon mal in der richtigen Gegend, denke ich. Die Zentrale von U.S. Sugar sitzt in Clewiston, gleich westlich von Royal Palm an der Grenze zwischen Palm Beach und Hen­dry County. Ich glaube, es gibt einige Zuckerfarmen da draußen. Wohin soll ich Ihnen den Bericht faxen?»
    Bobby gab ihm seine private Faxnummer und legte auf. Dann rief er Lynchs Kontakt bei der EPA an, um herauszufinden, ob sich die Farmen, die in den letzten fünf Jahren Carbofuran und Cyfluthrin eingesetzt hatten, ermitteln ließen. Der Gerichts­mediziner hatte recht. Genaue Informationen waren allerdings nur durch die mühselige Suche in bestimmten Archiven auf­zutreiben, von denen sich manche im Keller befanden, alles per Hand. Selbst bei erhöhter Dringlichkeit konnte es Tage dauern, bis die Informationen ans Licht kamen.
    Durchs Fenster sah er den Streifenwagen des Broward She­riff's Office, der auffällig vor dem Haus stand.
    Ich ertrage das Mitleid in den Gesichtern nicht mehr - bei der Arbeit, beim Joggen, im Supermarkt. Ich ertrage den Anblick ihres Zimmers nicht mehr. Ich sehe überall Gespenster, Bobby.
    Belle Glade. Zuckerrohr. U.S. Sugar. Royal Palm Beach, wo der Verdächtige James Roller gemeldet war, wie er von Zo wuss­te, lag nur eine halbe Stunde östlich von Belle Glade. Ganz lang­sam ergab alles zusammen ein Bild. Ein hässliches, grauenhaftes Bild.
    Bobby nahm die Autoschlüssel vom Couchtisch und ging zur Tür.
    Er würde die Sache zu Ende bringen, wie er LuAnn ver­sprochen hatte. Er würde sein kleines Mädchen nach Hause holen.
    Und das konnte er nicht tun, indem er auf der Couch saß.

 

82
     
    Wenn die Leute «Palm Beach» hörten, dachten sie an opulente Villen am Meer, wie Lago Mar oder das Anwesen der Kenne­dys. An Maybachs, Bentleys und 30-Meter-Yachten. An

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