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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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noch ein Op­fer des Wahnsinnigen war, das um Hilfe schrie, ohne gehört zu werden, und er konnte nichts tun, um zu helfen. Endlich wusste Bobby, wie sich die Eltern der Opfer seiner Fälle all die Jahre gefühlt hatten - ohnmächtig.
    Fünf höllische Tage später, ausgerechnet am Vorabend von Thanksgiving, kam der Anruf, auf den er so lange gewartet hat­te.
    «Wir haben eine DNA-Übereinstimmung zu unserem ge­grillten Perversen.» Es war Zo, der vom Handy aus anrief.
    Bobby ging ins Wohnzimmer, außer Hörweite von LuAnn, die gerade nach Hause gekommen war. Sie hatte für den Feiertag einen Truthahn aus dem Supermarkt gekauft, doch in den letz­ten zehn Minuten hatte sie ihn nur mit leerem Blick angestarrt. «Was? Wann?», fragte er.
    «Ganz ruhig, Bobby. Ciro, Larry und Veso sind schon bei ihm zu Hause. Stephanie Gravano hat uns die Gerichtsbeschlüsse be­sorgt. Kelly, McCrindle, Carrera und Castronovo nehmen Nach­barn und Arbeitgeber auseinander. Alle sind an der Sache dran. Du nicht, Bobby. Ich rufe dich als Freund an, weil ich nicht will, dass du rumsitzt und denkst, es gibt nichts Neues. Dass wir nichts tun. Dass du den Sekundenzeiger an der Küchenuhr beobachtest wie eine Zeitbombe. Also halte ich dich auf dem Laufenden, weil wir Freunde sind. Und umgekehrt würde ich's auch wissen wol­len ... ich würde von dir erwarten, dass du's mir erzählst.»
    «Wer ist er?», fragte Bobby.
    Zo seufzte. «Er heißt James Roller, weiß, achtundzwanzig, aus Royal Palm Beach. Zwei Vorstrafen: 1999 wegen Einbruchs und 2002 wegen Vergewaltigung, für die er achtzehn Monate abge­sessen hat. Das Opfer war fünfzehn. Er hat behauptet, sie wäre einverstanden gewesen, das Opfer war anderer Meinung, und der Postbote, der ihn in der einsamen Gasse von ihr runtergezogen hat, kam anscheinend gerade noch rechtzeitig. 2004 wurde er vor­zeitig aus Raiford entlassen. In beiden Fällen musste er Speichel­proben abgeben, sodass er in der Datenbank sofort aufgetaucht ist.»
    «Ich will ...»
    «Ich weiß, was du willst», unterbrach ihn Zo. «Aber du bist nicht im Dienst, deshalb machst du erst mal gar nichts. Alle sind dran. Alle. Wir finden sie, wenn wir können. Im Moment zer­pflücken die Jungs sein Apartment und interviewen seine liebe Mutter. Um fünf wissen wir alles, was es je über diesen Kerl zu wissen gab.»
    «Wie sieht er aus?»
    «Genau wie ihn die Undercover-Agentin beschrieben hat: braune Haare, braune Augen, ein Meter achtundsiebzig, fünf­undachtzig Kilo.»
    «Was haben sie bei ihm gefunden? Irgendwas?»
    «Er hat alleine gelebt. Bis jetzt gibt es nur Bier und ein Glas Mayo im Kühlschrank. Kein Computer, weder bei sich noch bei der Freundin, aber er könnte in der örtlichen Bücherei gesurft haben - die direkt um die Ecke ist. Oder, was noch wahrschein­licher ist, er hatte einen Laptop, und der Laptop war bei ihm im Wagen und ist restlos mit dem Asphalt verschmolzen.»
    «Farben? Bilder? Hat er Kunst studiert? Wer zum Teufel ist das Schwein? Da muss doch mehr sein, Zo.»
    «Wir haben uns seinen Lebenslauf angesehen. In den spä­ten Neunzigern hat er bei Pearl Paint in Fort Lauderdale ge­arbeitet. Aber lass mir bis fünf Uhr Zeit für weitere Angaben. Bis jetzt gibt es nichts, das eindeutig auf Picasso zeigt, aber es spricht auch nichts dagegen. Wir gehen Schritt für Schritt vor. Kann gut sein, dass er irgendwo ein geheimes Atelier hatte. Und wenn, dann finden wir es, Bobby. Wenn es irgendwas da draußen gibt, finden wir es. Und falls er Katy hat, finden wir sie auch.»
    Bobby legte auf und boxte mit der Faust gegen die Wand. Doch leider half der Schmerz in der Hand nicht, den Schmerz in seiner Brust zu lindern. Stattdessen hatte er ein Loch im Putz in der Wohnzimmerwand. LuAnn stand in der Küchentür und starrte ihn an.
    «Sie haben einen Namen», sagte Bobby leise, denn er sah an ihrem Blick, dass sie alles gehört hatte. «Er kommt aus Royal Palm Beach, oben in Palm Beach County. James Roller. Achtund­zwanzig. Vorbestrafter Sexualtäter.»
    LuAnn schnappte nach Luft und begann zu zittern. Aus dem Kaffeebecher in ihrer Hand verschüttete sie die Hälfte aufs Par­kett. «Fährst du rein?», flüsterte sie. «Ich bin freigestellt. Ich darf nicht.»
    «Aber du lässt dich nicht aufhalten, oder? Du beendest die Sache?»
    «Ja. Ja, das tue ich.»
    Er kam durchs Wohnzimmer zu ihr und umarmte sie. Sie drückte das Gesicht an seine Brust und begann zu weinen, etwas, das sie in der vergangenen Woche sehr

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