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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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häufig getan hatte.
    «Ich muss es wissen», flüsterte sie. «Vermutungen reichen mir nicht. Ich brauche Gewissheit...»
    «Schsch», tröstete er sie und strich über ihr Haar. «Ich finde es heraus, Lu. Bald haben wir Gewissheit. So oder so.»
    «Ich kann nicht mehr ... Ich muss hier raus, Bobby.»
    «Wenn er es ist, schicken wir die Jungs vor der Tür weg, und du kannst dich wieder frei bewegen.» Seit die Blumen geliefert worden waren, stand rund um die Uhr ein Beamter des Broward Sheriff's Office vor dem Haus, um LuAnn zu bewachen. Nicht einmal Foxx hatte gewagt, ihn abzuziehen. «Dann kannst du wie­der arbeiten, zurück ins normale Leben.» Der Ausdruck klang komisch. Nichts in ihrem Leben würde je wieder normal sein.
    «Wenn sie sie finden ... wenn sie ... tot ist ...», sagte LuAnn und schluckte. «Ich will wegziehen. Ich will nicht mehr hier sein. Hier. All das.»
    Bobby war sich nicht sicher, was LuAnn meinte. Noch vor sechs Wochen hätte er gedacht, dass «all das» auch ihn selbst einschloss. Und auch wenn sich ihre Beziehung seit der Gehirn­erschütterung verbessert hatte, war er sich jetzt, als er sie so hörte, nicht mehr sicher, ob sie es auch so empfand wie er. Er sah sie an. «Bitte denk nicht daran.»
    «Ich muss. Ich ... sie ist jetzt ein Jahr fort. Ein ganzes Jahr. Die­ser Mädchenfänger hat vier Mädchen ermordet. Ich muss vor­bereitet sein. Und selbst wenn ihr ihre Leiche nicht findet, kann ich nicht mehr hoffen. Ich kann einfach nicht mehr. Es zerreißt mich. Und ich kann das alles -» sie hielt inne und ließ den Blick durchs Wohnzimmer schweifen - «nicht mehr um mich haben.»
    Er nickte langsam. «Meinst du damit auch mich?»
    Sanft schüttelte sie den Kopf, und er hielt die Luft an. Alles um ihn hemm fiel zusammen. Sein Leben ging den Bach runter, und es gab nichts, was er dagegen tun konnte. Sein Job, seine Karriere, seine Tochter ... Es würde nur passen, wenn auch seine Ehe jetzt und hier aufhörte.
    «Nur du und ich», flüsterte sie. «Ich will, dass wir wieder wir sind. Ich will, dass es wieder so ist wie früher, bevor alles schief­gegangen ist. Ich will einen neuen Anfang. Ich ertrage das Mitleid in den Gesichtern nicht mehr - bei der Arbeit, beim Joggen, im Supermarkt. Ich ertrage den Anblick ihres Zimmers nicht mehr. Ich sehe überall Gespenster, Bobby.»
    Er drückte sie an sich, spürte ihren warmen Atem an seinem Hals. Dann küsste er ihren Scheitel. Auch ihn hielt hier nichts mehr. «Wir bringen alles wieder in Ordnung, LuAnn. Ich bringe es in Ordnung.»
    Sein Handy klingelte. Er erkannte die Nummer nicht, doch er nahm trotzdem ab. «Dees.» LuAnn wischte sich die Tränen ab und ging zurück in die Küche.
    «Agent Dees, hier spricht Dr. Terrence Lynch von der Ge­richtsmedizin in Broward. Wie geht es Ihnen heute?»
    Gefährliche Frage, also ignorierte er sie einfach. «Hallo, Dr. Lynch. Was ist los?»
    «Ich wollte mit ihnen darüber sprechen, was wir unter den Fingernägeln der Toten gefunden haben. Die Ergebnisse sind eben zurückgekommen. Außer dem, was unter den Nägeln war, haben wir auch eine relativ große Menge Erde unter der Haut ihrer Fingerspitzen gefunden. Ich habe darüber nachgedacht, was Sie gesagt haben, dass sie sich die Wunden möglicherweise selbst zugefügt hat - vielleicht hat sie versucht, sich irgendwo auszugra­ben. Sie haben erwähnt, dass wir unter Zeitdruck stehen - dass Ihr Picasso vielleicht weitere Opfer gefangen hält und die Hinweise, die uns die Tote geben kann, möglicherweise aufschlussreich für deren Auffindung sein könnten - also habe ich die Tests selbst durchgeführt. Wie Sie wissen, können Labor- und Toxikologie­ergebnisse manchmal Monate dauern.»
    «Das weiß ich zu schätzen», sagte Bobby.
    «Sie hatten recht, Agent Dees. Es handelt sich um Erde. Aber das ist keine präzise Definition. Erde hat viele Charakteristika, wie Sie sich vorstellen können, je nachdem, woher sie stammt. Mit der Untersuchung dieser Charakteristika, darunter Textur, Struktur, Farbe et cetera, lässt sich Erde klassifizieren. Ich weiß, das alles ist ein wenig kompliziert - Bodenkunde ist eine Wis­senschaft für sich. Es soll reichen, wenn ich Ihnen sage, dass wir eine eilige Probe an das Institut für Boden- und Wasserkunde der University of Florida weitergegeben haben, wo man die Probe als Histosol klassifiziert hat - eine Erde, die hauptsächlich aus organischem Material besteht. Um genau zu sein, handelt es sich um Wabasso-Feinsand. Ein

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