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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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hat? Du hast mir noch nicht erzählt, wie die Hütte, vor der du stehst, auch nur entfernt mit dem Fall zusammenhängen soll, an dem du ohnehin nicht mehr arbeitest.»
    «Lass ihn abholen», wiederholte Bobby. «Sag ihm, ihr wollt mit ihm reden. Sag ihm, ihr hättet bei Roller was gefunden, über das ihr mit ihm reden wollt. Da kann seine Reportereitelkeit nicht widerstehen. Egal wie, aber schnappt ihn euch, bevor er abhauen kann. Ich bin mir sicher, du kriegst alle Verbindungen, die du brauchst, wenn wir erst in dieses Haus reinkommen.»
    «Schon gut. Ich bin unterwegs. Ich sage Stephanie, sie soll die Gerichtsbeschlüsse besorgen. Aber du musst ihr erklären, woher du das alles weißt, damit sie überhaupt einen bekommt.»
    «Scheiß auf den Beschluss. Wenn er die vermissten Mädchen hier drin hat, brauchen wir keinen Gerichtsbeschluss. Ich stehe doch nicht sechs Stunden hier vor der Tür und warte.»
    «Rühr dich bloß nicht vom Fleck, Shep. Warte auf uns. Wir sind unterwegs. Und solange du keinen begründeten Verdacht hast, dass da jemand im Haus ist und dass dieser Jemand in akuter Gefahr ist, brauchen wir einen Durchsuchungsbefehl.»
    Bobby legte auf, stellte den Motor ab und starrte wieder hin­auf zu dem Haus. Ungeduldig trommelte er auf das Lenkrad ein. Seine Gedanken rasten. Alles passte zusammen. Feiding schickte sich die Porträts selbst - und jede Spur von ihm, die an den Sen­dungen gefunden würde, wäre unverdächtig, da er sie ohnehin in der Hand gehabt hatte. Feiding war der erste Reporter vor Ort, als die Boganes-Schwestern in Fort Lauderdale gefunden wurden, und er war entweder gleichzeitig oder kurz nach den Cops angekommen. Und Feiding hatte vor dem McDonald's auf Janizz gewartet, weil er das Rendezvous selbst eingefädelt hatte. Er war der Captain. Er war Picasso. Er war der Mädchenfänger. Es war Feiding, der in der Presse genauso viel Aufmerksamkeit be­kommen hatte wie der Mörder selbst und der in den Kabelnach­richten als der entsetzte Bote eines Wahnsinnigen auftrat. Zieh dich warm an, du Larry King. Die Gesichter der Vermissten vom Schwarzen Brett im FDLE wirbelten durch Bobbys Kopf wie ein Zettelkatalog bei Windstärke zehn. Allegra Villenueva. Nikole Krupa. Adrianna Sweet. Eva Wackett. Lainey Emerson. So viele vermisste Mädchen. Zu viele wurden nicht einmal vermisst. War Katy dadrin?
    Zo und die Jungs würden in zwanzig Minuten da sein. Er musste nur zwanzig Minuten warten. Am liebsten wäre er gleich durch die Tür gestürmt, aber er wusste, es wäre dumm, allein reinzugehen. Falls die Mädchen dort drin waren, hatte Feiding vielleicht Fallen aufgestellt, um die Mädchen an der Flucht und Fremde am Eindringen zu hindern. Außerdem bestand immer noch die Möglichkeit, dass Feiding einen Partner oder mehrere hatte, und während Feiding im Fernsehstudio war, um seine fünf­zehn Minuten Ruhm auszukosten, wartete sein Kumpel vielleicht hier in dem dunklen Haus, um ungeladene Gäste mit einem Ha­ckebeil zu empfangen. Zwar arbeiteten Serienmörder selten in Teams, doch es kam vor. Die Hillside Stranglers. Die Chicago Rippers. Henry Lee Lucas und Ottis Toole.
    Bobby sah zu, wie das Schild im auffrischenden Wind hin und her schaukelte. Über den endlosen Zuckerrohrfeldern ballten sich dunkle Wolken zusammen. Ein Sturm zog auf. Wenn er schon nicht ins Haus hinein konnte, würde er sich wenigstens draußen umsehen. Zwanzig Minuten waren eine Ewigkeit. Er hatte zwar keine Lust, auf den Durchsuchungsbefehl zu warten, doch er wusste, dass Zo einen Grund brauchte, wenn sie die Tür ein­schlugen. Wenigstens für den Bericht, den er zu schreiben hatte. Vielleicht konnte Bobby durchs Fenster oder an der Hinterseite des Gebäudes etwas sehen.
    Er stieg aus und ging zu Fuß die ungepflasterte Auffahrt hin­auf, wobei er das Dickicht und Unkraut beiseiteschieben musste, das teilweise bis zu einem Meter hoch wuchs. Im räudigen Wuchs waren Reifenspuren, die neben dem Gebäude endeten. Noch vor kurzem war jemand hier gewesen. Dann sah er im Augenwinkel etwas in einem der oberen Fenster. Ein orangefarbenes Flackern.
    Das Warten war vorbei. So schnell er konnte, rannte Bobby zur Haustür.

 

84
     
    Als er den Notruf angerufen und die Tür eingetreten hatte, hatten die Flammen bereits die Treppe im oberen Stock erreicht. Rauch begann sich in dem alten Haus auszubreiten.
    Bobby zog die Waffe, als er vorsichtig in die Eingangshalle trat. Der Schmerz in der rechten Hand ließ ihn zusammenzucken. Ein

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