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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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der besuchten Seiten an. www.myspace.com tauchte als Erstes auf. Was bedeutete, diese Seite hatte sie zuletzt besucht. Was bedeutete, sie hatte einen Account dort. Auf der MySpace-Homepage spielte er im Such­feld mit Namenskombinationen. Darin war er ziemlich gut; schon nach wenigen Versuchen fand er, was wie ihr Spitzname aussah.
     
    ♦ LAINEY*
    Motto: VAMPIRE UND FRETTCHEN AN DIE MACHT!!!!
    Status: Single
    Orientierung: hetero
    Hier wegen: Freunde
    Geschlecht: weiblich
    Alter: 16
    Ort: Coral Springs, Florida Letztes Update: 22. Oktober 2009
     
    Bobby ließ sich von der falschen Altersangabe nicht täuschen. Um MySpace zu nutzen, musste man versprechen, dass man mindes­tens vierzehn war, und einen dementsprechenden Geburtstag an­geben. Es gab keine Statistiken, aber seiner Einschätzung nach war ein Großteil der «Teenager» auf MySpace in Wirklichkeit näher an elf oder zwölf. Er hatte schon Acht- und Neunjährige verhört, die MySpace-Seiten hatten, auf denen sie ihr Alter mit fünfunddreißig angaben. Er klickte Laineys Profil an. Die Privat­sphäre war nicht eingeschränkt, was bedeutete, dass jeder, der in MySpace surfte, ob Mitglied oder nicht, alles sehen konnte, was sie postete. Bunte Schmetterlinge bildeten den Hintergrund. Aus dem Lautsprecher kam Gwen Stefanis The Sweet Escape. Fotos von jungen Mädchen bebilderten die Seite, wahrscheinlich ihre Freundinnen von der Ramblewood - sie lachten, machten Kuss­münder, zogen alberne Grimassen, zeigten den Mittelfinger und versuchten, viel zu sexy zu sein für ihre dreizehn Jahre. Einige hatten Zigaretten zwischen den kleinen Fingern; andere prosteten mit seltsamen Drinks in die Kamera. Auf ein paar Gruppenfotos war ein Mädchen mit langem, kaffeebraunem Haar zu sehen. Ein Mädchen, das sehr viel reifer wirkte als die magere, ungelenke Fünftklässlerin, deren Foto Bobby in der Hand hielt. Unter je­dem Foto war ein Insider-Kommentar:
     
    Molly B. & die Frettchen Niemand da ... LAINBRAIN Beiß mich, bitte!!! Aufwärmen fürs Jelly-Jollys-Konzert mit E&M War ich grade auf dem Klo und dann auf der Treppe?
     
    Er sah in sein Notizbuch: Molly Brosnan, Erica und Melissa Weber, Theresa - Nachname unbekannt. Sein Blick schweifte durch das Zimmer. Vampirposter an den Wänden. Zeichnungen von Frett­chen auf der Schreibtischunterlage. Er hatte eindeutig das richtige Profil gefunden.
    Kleine Foto-Icons von Laineys Lieblingsfilmen, Bands und Büchern füllten die Hälfte der ersten Seite aus. Blogs, Teenager-Sorgen und Tratsch die nächsten beiden. Wie so viele MySpace-Seiten las sich ihre wie ein Tagebuch, ergänzt von Nachrichten und Kommentaren ihrer MySpace-Freunde.
    Diese drei Seiten sagten Bobby mehr über Elaine Emerson, als ihre Mutter der Polizei in den letzten acht Stunden hatte sagen können.
    «Was hast du gefunden?», fragte Zo, der ihm über die Schulter sah.
    «Sie hat ein MySpace-Profil. Zuletzt hat sie sich am Donnerstag eingeloggt, am Tag, bevor sie mit der unbekannten Freundin ins Kino wollte. Hasst die Schule. Kann Brüderchen nicht ausstehen, Stiefvater ist ein Arschloch, Mom eine blöde Ziege, Schwester ziemlich cool. Steht auf Tiere und ihre allerbesten Freundinnen.
    Alles typisch. Wünscht, sie könnte, Zitat: Zitatende.»
    «Klingt, als hätte sie ihren Wunsch in die Tat umgesetzt», mur­melte Zo. «So viel zu: Ver­dammt, du bist schnell. Dann können wir hier abhauen, oder?»
    «Noch nicht. Sie hat eine Liste von vierundzwanzig Freunden, aber nur sechs davon gehören zur Top-Liste.» Bobby klickte auf Drucken.
    MySpace war ein soziales Netzwerk nur für Mitglieder, was bedeutete, um mit jemandem in MySpace Kontakt aufzunehmen, musste man selbst ein Profil haben. Es war wie bei einer Zeit­schrift - je mehr Abonnenten MySpace vorweisen konnte, desto höhere Preise konnte es für Werbung verlangen. Daher wurden die Mitglieder unentwegt angehalten, die Zahl der «Freunde» in ihren «persönlichen Netzwerken» zu steigern. Die Freunde wurden automatisch im «Friend Space» des eigenen Profils auf­gelistet - wie eine pubertäre Angeberliste sexueller Eroberungen. Manche Mitglieder hatten Hunderte, sogar Tausende von «Freun­den» - auch wenn sie mit den meisten davon noch nie ein Wort gewechselt hatten, nicht mal im Chat. Falls Laineys Netzwerk viele Freunde aufwies, konnte das eine Menge Lauferei bedeuten, wenn sie nicht wieder auftauchte. «Sehen wir mal, wen davon

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