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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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die Mutter identifizieren kann. Und suchen wir ein jüngeres Foto von ihr heraus.» Unter START ließ er den Dateien-Finder die Festplatte nach JPGs - elektronischen Fotos - durchsuchen.
    «Oho», murmelte Zo, als Dutzende winziger Fotos über den Bildschirm huschten.
    «Genau, oho», bemerkte Bobby und klickte eins davon an. Es erschien das Foto einer jungen Frau in engen Jeans und ei­nem bauchfreien, leicht durchsichtigen T-Shirt, ein sexy Lächeln auf den rot geschminkten Lippen. Das lange braune Haar, kaf­feebraun, war geföhnt und geglättet. Ihre großen braunen geschminkten Augen flirteten kokett mit der Kamera. Lange rote Fingernägel winkten Bobby und Zo näher heran.
    «Da sieht sie jedenfalls nicht wie dreizehn aus», sagte Zo und pfiff durch die Zähne.
    «Das scheint die Absicht zu sein», antwortete Bobby. «Von der Sorte gibt's hier noch mindestens dreißig.»
    «Ein Fotoshooting?»
    «Genau.»
    «Für wen?»
    «Das ist die Frage, auf die wir eine Antwort suchen.»
    «Der Freund, von dem ihre Mom behauptet, er existiert nicht?», fragte Zo. «Bingo.»
    «Toll.» Zo lachte in sich hinein. «Ich überlasse es dir, ihr zu eröffnen, dass sie keine Ahnung von ihrer Tochter hat. Dich kann sie jetzt schon nicht leiden.»
    «Damit ist sie nicht allein. Lass mich nochmal die MySpace-Freunde ansehen.» Bobby ging zurück zur ersten Seite von Elaines Profil. Die meisten der Namen unter den Top sechs wa­ren als ihre Freundinnen aus der alten Schule wiederzuerkennen, die ihre Mutter genannt hatte: Molly B., Melly, eRica, Teri, Manda-Panda. Neben jeder war das Foto eines jungen Mädchens zu sehen. Nur bei einem der Top sechs fehlte das Foto. Nur ein Name fiel heraus.
    «Ich glaube, wir haben unseren Freund gefunden, Zo», sagte Bobby zögernd. «Sieht aus, als hätte die kleine Lainey mit dem Captain angebandelt.»

 

15
     
    Laineys Kopf tat schrecklich weh. Als säße ein Zwerg in ihrem Schädel und hämmerte von innen gegen den Knochen, weil er rauswollte. Je stärker ihr der Schmerz bewusst wurde, desto schlimmer wurde er.
    Tock, tock, tock.
    Immer lauter.
    Bumm, bumm, bumm.
    Irgendwo, nicht weit entfernt, hörte sie, wie jemand vor sich hin summte. Ein vergnügtes Summen, wie beim Spülen. Und sie hörte einen Fernseher. Fernsehgeschnatter. Die Geräusche wur­den immer lauter, als würde jemand ganz langsam die Lautstärke aufdrehen.
    Die Israeliten haben die Frauen gerettet! Und Moses - nun, er sagt: «Ihr habt die Frauen verschont? Warum ? Warum, wenn sie es doch waren, die die Plage über das Volk Gottes gebracht haben!» Warum haben die Israeliten sie verschont?
    Dann das Schlurfen schwerer Schritte im Raum. Knarrende Holzdielen. Die Schritte kamen näher. Sie kamen auf sie zu.
    Lainey lag ganz still da. Konnte er sie sehen? Wo war sie? Sie versuchte die Augen zu öffnen. Sie waren so schwer.
    ... Sie riecht gut. Sie sieht gut aus. Es ist ihr nichts Böses anzumerken. Welcher Mann geriete da nicht in Versuchung? So wie die meisten von uns es jeden Tag tun müssen, muss Moses eine schwere Entscheidung treffen. Eine schreckliche Entscheidung ...
    Sie versuchte es wieder. Irgendwas stimmte nicht. Stimmte ganz und gar nicht.
    Sie konnte die Augen nicht öffnen.
    Träumte sie? War sie blind? Sie wollte ihre Augen berüh­ren, aber sie konnte nicht. Sie konnte ihre Arme nicht bewe­gen. Egal wie sie sich anstrengte, die Arme zuckten nur. Dann spürte sie das Brennen an den Handgelenken und bemerkte die Seile.
    Sie war gefesselt.
    ... Er sagt zu ihnen: «Nun tötet alle Knaben und ebenso alle Frauen, die bereits mit einem Mann verkehrt haben. Alle Mädchen aber und die Frauen, die noch nicht mit einem Mann verkehrt haben, lasset leben für euch selbst...»
    Sie spürte das Aufblitzen eines grellen Lichts und hörte das vertraute Klicken eines Fotoapparats. Wieder und wieder und wieder. Jemand machte Fotos von ihr.
    «Hilfe», versuchte sie es, doch es kam nur ein heiseres Flüstern heraus, die Worte waren so schwer wie ihre Lider, und ihre Kehle brannte. Die Schritte wurden langsamer, umkreisten sie. Kamen immer näher. Wie eine Katze, die sich an einen verletzten Vogel heranschlich, ihn beobachtete, ihn studierte.
    Mit ihm spielte.
    Das Zittern begann in ihren Knien, dann erfasste die Angst wie ein Stromstoß ihre Wirbelsäule, die Arme, den Nacken, den Kopf, die Zähne, bis ihr ganzer Körper unkontrollierbar bebte. Sie dachte daran, wie sie einmal in der fünften Klasse die Grippe hatte und selbst unter

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