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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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dem Bild?»
    «Es war ein Mädchen. Wer sie ist, wissen wir noch nicht. Je­denfalls trug sie das gleiche T-Shirt mit dem Smiley.»
    «Ist es Elaine Emerson?»
    «Nein.»
    «Sah sie aus wie auf dem Bild? Ich meine ... wie ist sie ge­storben?»
    «Die Ermittlungen laufen. Sagen wir, es war schlimm. So schlimm, dass ich jetzt mit einem miesen Reporter in einer Knei­pe sitze, dem ich neulich noch die Kehle umdrehen wollte, und ihn um Hilfe bitte.»
    Mark starrte ihn an. «Sie meinen mich?»
    «Sehen Sie hier sonst noch miese Reporter?»
    «Hören Sie», sagte Mark und nickte langsam. «Es war falsch, dass ich Ihre Tochter ins Spiel gebracht habe. Hätte ich lassen sol­len. Aber ich kapiere immer noch nicht, warum manche Kinder Schlagzeilen kriegen und andere nicht mal ein Wimpernzucken. Ich habe nur nach einer Erklärung gesucht.»
    «Sieht aus, als hätten Sie jetzt Ihre Schlagzeile.»
    «Es tut mir leid. Nochmal. Wegen Ihrer Tochter. Ich hoffe, wir können ... Freunde sein.»
    Bobby trank einen Schluck Bier. «Sie haben keine Ahnung, wie es sich anfühlt, ihren Namen zu hören.»
    «Gibt es was Neues? Ich habe darüber berichtet, als sie ...» Mark unterbrach sich. «Als es passiert ist. Wir - alle - wir haben alle gehofft, dass es nur ein Teenagerstreich war, Sie wissen schon, ein paar Tage, und dann kriegt sie Heimweh.»
    Bobby schüttelte den Kopf. «Damit fangen wir heute nicht an. Ausgeschlossen.»
    Mark griff nach der nächsten Marlboro. Bobby schob ihm die Streichholzschachtel hin. Darauf war ein altes Haus abgebildet mit dem Slogan: «Sich wie zu Hause fühlen ... und essen wie bei Großmutter!» Auf der Rückseite stand: THE HOME SWEET HOME INN. Bobby musste an die kleine Pension in Vermont denken, in der er und LuAnn die Flitterwochen verbracht hatten. Es hatte so stark geschneit, dass sie zwei Tage lang im Bett ge­blieben waren, weil man einfach nicht vor die Tür konnte.
    «Kinder sind nicht einfach. Keine Frage. Sie brechen einem das Herz», sagte Mark nachdenklich.
    «Haben Sie welche?»
    «Ein Mädchen. Sie ist acht. Lebt bei ihrer Mutter in L. A. Aber wie Sie sagten - fangen wir heute Nacht nicht damit an.»
    Bobby tippte auf die Streichholzschachtel, mit der Mark wie­der zu spielen angefangen hatte. «Aus irgendeinem Grund hat der Kerl das Bild zu Ihnen geschickt, Mr. Feiding. Ich weiß nicht, warum. Und er hat meinen Namen genannt. Die einzige Ver­bindung, die auf der Hand liegt, ist die Geschichte, die Sie neulich abends gebracht haben.»
    «Bitte, nennen Sie mich Mark. Hören Sie, Agent Dees, ich habe keine Lust, in diese Sache verstrickt zu sein. Ich dachte immer, genau das wollte ich, mittendrin sein in einer Riesengeschichte, aber so will ich nicht Karriere machen. Es fühlt sich falsch an. Unmoralisch.»
    Bobby schwieg eine ganze Weile. «Ich weiß das zu schätzen. Wirklich. Aber jetzt ist es zu spät. Und ... ich glaube, es steckt noch mehr dahinter. Ich glaube, es gibt mehr als nur das eine Mädchen.»
    Mark stürzte den Rest seines Whiskeys herunter, als der Bar­keeper die letzte Runde ankündigte.
    «Ich brauche Ihre Hilfe, Mark», sagte Bobby leise. «Ich brau­che Ihre Liste.»

 

33
     
    Der erste Schritt bei der Ermittlung in einem Mordfall war die Identifizierung der Leiche. Sobald die Identität des Opfers fest­stand, ging man von dort aus rückwärts vor, recherchierte, mit wem es zuletzt gesprochen hatte, wo es zuletzt gewesen war, wo es wohnte, mit wem es zusammen war, wo es arbeitete, wer sei­ne Freunde und wer seine Feinde waren und so weiter. In prak­tisch jedem Ermittlungsverfahren führte einen das Opfer früher oder später zu einem Verdächtigen. Wenn es sich um eine nicht identifizierte Leiche handelte, nach der niemand aktiv wie jetzt Bobby suchte, bestand die normale Verfahrensweise darin, eine Liste vermisster Personen hinzuzuziehen und von da aus zu er­mitteln. Die Probleme fingen an, wenn a> die Person nie als ver­misst gemeldet worden war oder b> in einem anderen Zuständig­keitsbereich als vermisst gemeldet worden war. Es war ein großes Land mit vielen, vielen vermissten Personen. Allein in den drei Countys von Südflorida gab es mehr als zwanzig verschiedene Polizeidezernate.
    Das Missing Endangered Persons Information Clearinghouse des FDLE sollte als zentraler Informationspool aller in Florida vermissten Kinder und Jugendlichen dienen. Auf der MEPIC-Website, die sowohl den Behörden als auch der Öffent­lichkeit zugänglich war, wurden

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