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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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von Hand- und Fußschellen. Sieht aus, als wären Wonderwomans Armreife zu eng gewesen, aber so, wie sie gefunden wurde, würde ich eher darauf tippen, dass sie längere Zeit angekettet war. Wenn Sie die Handschellen finden, kann ich sie wahrscheinlich abgleichen. Außerdem hat sie an beiden Handgelenken Seilabschürfungen.
    Auch hier kann ich einen Abgleich machen, wenn Sie mir etwas geben.»
    «Sie wurde also eine Weile gefangen gehalten?»
    «Sieht so aus. Wann ist sie verschwunden?»
    «Am zwölften Juni.»
    «Das sind fast fünf Monate. Lange Zeit, wenn man von einem Irren gefangen gehalten wird. Armes Kind», sagte Gunther. Ir­gendwo im Hintergrund war eine elektrische Säge zu hören.
    «Könnten Sie nicht einen Moment aus dem Labor kommen, Gunther?»
    «Das war ich nicht. Das war Motte.»
    «Egal», gab Bobby zurück, als das Geräusch aufhörte. «Wie alt sind die blauen Flecken?»
    «Kann ich Ihnen nicht genau sagen, aber in jedem Fall eine ganze Zeit. Mindestens ein oder zwei Wochen. Die Abschürfun­gen brauchen länger, um zu verheilen. Kann sein, dass die viel älter sind.»
    «Mist.»
    «Und es gibt noch mehr.»
    «Erzählen Sie.»
    «Die Augen wurden, wie ich getippt habe, post mortem ent­fernt. Aber sie hatte Klebeband an den Schläfen, und auf einem Stück des linken Augenlids, das übrig war, habe ich Cyanoacrylat gefunden.»
    «Wie bitte? Was ist das?»
    «Ein Acrylharz, besser bekannt als Sekundenkleber.»
    Sofort musste Bobby an den berüchtigten Serienmörder Cupido denken, der vor ein paar Jahren in Miami sein Unwesen getrieben hatte. Er hatte seinen Opfern die Augen aufgerissen und festgeklebt, bevor er ihnen bei lebendigem Leib das Herz herausschnitt, sodass sie ihrem eigenen Tod zusehen mussten. «Was zum Teufel? Warum würde er ihnen mit Sekundenkleber die Lider festkleben? Will er Cupido kopieren? Ein Trittbrett­fahrer?»
    «Naja, ihr Herz hatte sie noch, auch wenn ein tiefes Loch drin war. Ich habe keine Ahnung, was er mit dem Sekundenkleber wollte, und ich kann Ihnen auch nicht sagen, ob er ihr das Zeug in die Augen geschmiert hat, weil er die behalten hat. Ich wollte Sie nur informieren. Wie gesagt, ich gehe davon aus, dass wir es mit einem richtig bösen Buben zu tun haben. Nach zwanzig Jahren Leichenfleddern kriegt man ein Gefühl dafür, mit wem man es zu tun hat.»
    «Wurde sie vergewaltigt?»
    «Was habe ich am Mittwoch gesagt? Ich wiederhole, man kriegt ein Gefühl dafür, mit wem man es zu tun hat...»
    «Verdammt...»
    «Die gute Nachricht ist, sieht so aus, als hätte er auch das getan, nachdem sie tot war. Aber wenn er sie eine Weile festgehalten hat - es lässt sich nicht feststellen, ob er die ganze Zeit, als sie in Ketten lag, auch so anständig war.»
    «Verdammt... irgendwelche Spuren?»
    «Nein. Der Kerl ist zu gut, um seine Schwimmer zurück­zulassen. Ach, ein Letztes noch. Im Magen der Toten haben wir etwas gefunden, das wie Hundefutter aussieht. Trockenfutter. Ich rufe Sie an, wenn die restlichen Ergebnisse aus der Toxikologie zurückkommen. Ich lasse auch das Hundefutter untersuchen. Vielleicht ist es eine seltene Marke. Wer weiß?»
    Bobby legte auf, blieb im Wagen sitzen und starrte auf das dreistöckige Gebäude vor ihm. LuAnn nannte es sein zweites Zu­hause. Es gab eine Menge Gründe, warum er jetzt nicht dorthin wollte. Zunächst war da sein Gefühl, dass Gunthers Weckruf heute Morgen der Anfang eines Tages voller schlechter Nach­richten und übler Überraschungen war. Und dann war da noch Trenton Foxx. Der Regional Director wurde heute von einem einwöchigen Ausflug nach Tallahassee zurückerwartet, wo er sich mit seinem Lieblingsfreund, dem FDLE Commissioner, ver­brüdert hatte. Bobby hatte ihn nicht mehr gesehen, seit er ihm letzten Dienstag gesagt hatte, er solle ihn am Arsch lecken.
    Plötzlich klopfte es laut an sein Fenster. Es war Zo, todschick in Anzug und Krawatte. Entweder musste er vor Gericht oder zu einer Konferenz. Anscheinend hatte der Zirkus begonnen.
    «Bleibst du hier sitzen, oder gehst du was arbeiten?», rief Zo durch die Scheibe.
    Bobby ließ das Fenster herunter. «Habe ich meinen Job noch?»
    «Keine Ahnung. Aber wenigstens haben sie deine Nummer noch nicht im Funk durchgegeben. Das ist gut. Normalerweise wissen die Damen aus der Zentrale, dass du deine Marke los bist, bevor du es selbst erfährst.»
    Bobby griff nach seinem Laptop und stieg aus. «Ich habe mit Gunther gesprochen.»
    «Ich habe mit Lou Albott vom Labor in Orlando

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