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Maedchengrab

Maedchengrab

Titel: Maedchengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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keinerlei Einfluss auf meine Arbeit haben werden.«
    »Gut. Und wie kommen Sie mit Ihrer Arbeit voran?«
    »Langsamer, als mir lieb ist.«
    »Ihnen ist klar, dass Annette McKie oberste Priorität für uns hat?«
    »Selbstverständlich.«
    »Und wir dürfen uns nicht von historischen Fällen ablenken lassen.«
    »Nina Hazlitt lässt sich von mir nichts sagen. Sie hat Jahre auf diese Gelegenheit gewartet.«
    »Ist sie noch in Edinburgh?«
    »Soweit ich weiß, ist sie gestern Abend nach London zurückgefahren.«
    »Na ja, das ist doch schon mal was.« Er legte die Handflächen aneinander, als wolle er beten, ließ den Mund auf den Fingerspitzen ruhen.
    »Sie haben nicht zufällig Siobhan Clarke heute Morgen gesehen?«, fragte Rebus und versuchte so gelassen wie möglich zu klingen.
    Page schüttelte den Kopf und sah auf die Uhr. »Ist nicht ihre Art, sich zu verspäten.«
    »Es sei denn, sie ist spät ins Bett gekommen.«
    Page starrte ihn an. »Ich habe sie um Viertel nach neun zu Hause abgesetzt, falls Sie darauf anspielen.«
    Rebus heuchelte Erstaunen. »Nein, so war das nicht gemeint. Ich dachte nur …« Sein Handy unterbrach ihn. Siobhan Clarkes Name erschien auf dem Display.
    » Wenn man vom Teufel spricht«, sagte er und hielt sich das Telefon ans Ohr.
    » Wo bist du?«, fragte Clarke.
    »Im Büro. Warum?«
    »Ich parke draußen. Komm lieber runter.«
    » Was ist passiert?«
    »Robertsons Pritsche ist unberührt geblieben. Er ist ges tern Nacht nicht zurückgekommen …«

24
    Wieder auf der M90, nachdem sie endlich den zähen Vormittagsverkehr in Edinburgh hinter sich gelassen hatten. Unterwegs Richtung Perth und A9. Kurzer Boxenstopp, Tee und trockene Croissants. Kate Bush sang immer noch von Schneemännern. Als sie die Forth Road Bridge überquerten, fragte Rebus Clarke, ob ihr etwas auffallen würde. Sie musterte ihn und schüttelte den Kopf.
    »Kein Gerüst mehr auf der Eisenbahnbrücke.«
    Sie blickte nach rechts und sah, dass er recht hatte.
    »Kann mich nicht erinnern, wann ich sie das letzte Mal ohne gesehen habe«, setzte er hinzu.
    »Stimmt«, pflichtete sie ihm bei. Dann: »Hör mal, tut mir leid wegen gestern Abend.«
    »Mir auch. Hoffentlich hast du dich hinterher nicht noch mit James gestritten.«
    Sie schaute ihn an. » Wie kommst du denn da drauf?«
    »Nur so.« Er machte eine wirkungsvolle Pause. »Ich war bei ihm in seiner Schuhschachtel, als du angerufen hast …«
    »Und?«
    »Er hat mir wegen der Inneren auf die Finger geklopft.«
    »Und?«, wiederholte sie zunehmend gereizt.
    »Und gar nichts«, betonte Rebus. »Ich hatte nur das Gefühl, dass ihr beiden vielleicht … Du weißt schon … Vielleicht eine Meinungsverschiedenheit hattet … Bevor er dich bei dir abgesetzt hat. Und falls ich den Anlass dafür geliefert haben sollte, tut es mir leid.«
    »Manchmal kannst du ein richtiges Arschloch sein, John.« Sie schüttelte den Kopf.
    »Das hab ich schon öfter gehört«, räumte er ein. »Und glaub mir, ich bin nicht stolz drauf.«
    »Doch, du bist stolz drauf.« Sie sah ihn wieder an. »Das bist du wirklich.«
    Sie fuhren schweigend weiter, Rebus starrte in die Landschaft – die ausgedehnten Hügel unweit von Kinross; ganz kurz konnte man einen Blick auf Loch Leven werfen; die Aussicht öffnete sich, als die Straße eine Kurve machte und sie Perthshire erreichten. Auf den Gipfeln der fernen Ochils lag Schnee (jedenfalls glaubte er, dass es die Ochils waren; er hatte keine Lust, Clarke zu fragen). Als ihr Handy klingelte, drückte sie einen Knopf am Lenkrad und meldete sich mit lauter, den Motorenlärm übertönender Stimme.
    » DI Clarke.«
    »Hier Lightheart.« Der dumpfe Bass des Inspectors schien zusammen mit Kate Bush aus den Lautsprechern zu dringen. Clarke drückte eine weitere Taste, um die CD auf stumm zu stellen.
    » Wie ist der aktuelle Stand?«, fragte sie.
    »Anscheinend hat er tatsächlich den Bus zurück genommen. Der Fahrer hat ihn in der Nähe der Baustelle abgesetzt. Dann haben die Männer kurzen Prozess mit ihm gemacht – denen hat nicht gefallen, dass ihre Wohncontainer durchsucht worden sind. Also ist er nicht geblieben, hat gesagt, er würde nach Pitlochry laufen. Und das war das Letzte, was sie von ihm gesehen haben.«
    »Also ist er abgehauen«, fasste Clarke zusammen.
    »Sieht ganz danach aus.«
    »Hat schon jemand mit seiner Freundin gesprochen?«
    »Sie meinen das Barmädchen? Bis jetzt nicht.«
    »Könnte er bei ihr untergekrochen sein?«
    »Das wäre die

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