Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mädchenhass und Jungenliebe (Junge Liebe )

Mädchenhass und Jungenliebe (Junge Liebe )

Titel: Mädchenhass und Jungenliebe (Junge Liebe ) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Benjamin Wagner
Vom Netzwerk:
ausgesucht hatten.
    Oder könnte es auch sein, dass sie überhaupt keine Mail liest, sondern im Eifer ihrer schriftstellerischen Fähigkeiten nicht nur die Antworten selber schreibt? Vielleicht wird es eines Tages jemand rausfinden.
    Meine Antwort hatte jedenfalls eine Maschine verfasst.
    In dem Moment, in dem ich anfangen wollte, ein bisschen neue Musik runterzuladen, klingelte es an der Tür.
    Ich ging die Treppe runter und hielt vor der Tür inne. Das war einer dieser Momente, in denen ich meine Mutter dafür hasste, dass sie keinen Spion in unsere Tür hat einbauen lassen.
    Ich entschied mich, knallhart zu sein und wenn das wirklich Lara sein sollte, ihr die Tür vor der Nase zuzuschlagen.
    Ich öffnete die Tür mit der Bereitschaft, sie sofort wieder zu schließen.
    Fast hätte ich schon angesetzt, sie zuzuknallen, da hielt ich inne. Ich traute meinen Augen nicht, als ich sah, wer da vor der Tür stand.
    „Henning!“
    Ich durfte meine Begeisterung nicht zu offen kundtun.
    „Was machst du denn hier?“
    Noch weniger traute ich meinen Augen, als er einen Schritt auf mich zu ging und mich umarmte. Es war eine übliche freundschaftliche Umarmung - kein Zweifel - aber dennoch gab sie mir ein unbeschreibliches, nie da gewesenes Gefühl. Was für ein Gefühl das war, konnte ich in diesem Augenblick überhaupt nicht sagen. Es war, wie ein Cocktail von allen erdenklichen positiven Gefühlen.
    „Danke, David.“
    Ich dachte einen Moment lang, ich wäre im Traum, aber das schloss ich gleich wieder aus. Ich glaube kaum, dass man im Traum Lust auf ein Glas Wodka bekommt - selbst ich nicht.
    „Wofür denn? Ach, komm erst mal rein.“
    „Du hast mich und Sarah zusammen gebracht. Ohne dich hätten wir das nie geschafft.“
    In diesem Moment hätte ich sterben können, es wäre mir egal gewesen.
    Es war alles so gekommen, wie ich es befürchtet hatte.
    Henning und Sarah waren ein Paar - ganz offiziell.
    „Schön. Ich freu mich für euch.“
    Wir waren zusammen in Zimmer gegangen und hatten uns aufs Sofa gesetzt.
    Ich versuchte die Enttäuschung, die Wut und die Trauer in meiner Stimme zu unterdrücken, aber es fiel mir sichtlich schwer.
    „Bist du nur deswegen gekommen, um mir das zu sagen?“ 
    „Na ja, ich hab dich in der Schule seit Freitag nicht mehr gesehen und ich wollte mal gucken, wie's dir so geht.“
    „Ach so.“
    Er schien gemerkt zu haben, dass mit mir was nicht stimmte.
    „Ist alles o.k. mit dir?“
    „Klar.“
    „Wirkt aber irgendwie anders.“
    Mensch, der hatte ein gutes Feeling für Emotionen.
    „Ja, wirkt vielleicht so. Ich war ein bisschen erkältet, aber ich komm ab morgen wieder in die Schule.“
    Henning nickte und ich dachte, ich hätte ihn überzeugt.
    Ich saß da wie gelähmt und sah ihm in die Augen.
    Jede Sekunde wurde der Wunsch größer, ihn in den Arm nehmen zu können, ihn zu küssen und für immer mit ihm zusammen zu bleiben. Er war einfach nur der schönste und süßeste Junge der Welt und ich liebte ihn, wie ich noch nie jemanden geliebt hatte.
    Henning, ich liebe dich. Ich hatte diese Worte auf der Zunge, aber ich traute mich nicht, sie auszusprechen.
    „David, ich wollte dich noch mal was fragen.“
    Ich nickte nur, denn ich war mit nicht sicher, ob meine Zunge in der Lage war, zu sprechen.
    „Du meintest doch neulich, dass du auch in jemanden verliebt bist. Jetzt, wo wir doch einigermaßen befreundet sind, könntest du mir das doch verraten, also ob ich sie kenne, wie sie heißt und so weiter.“
    Jetzt war ich am Ende.
    „Nein, ich sag dir das nicht. Und ich will auch nicht mit dir darüber sprechen.“
    Er wirkte irritiert - mit recht. Vielleicht war ich zu unfreundlich oder abweisend. Ich bekam offensichtlich überhaupt nichts mit. Ich glaube, so geschockt war ich noch nie zuvor in meinem Leben.
    Vor zwei Wochen hätte ich noch den Kopf geschüttelt, wenn mir jemand gesagt hätte, dass die Liebe mich in die Verzweifelung treiben würde. Jetzt war ich an diesem Punkt angelangt.
    „Wieso? Wir können doch ruhig drüber reden.“
    Ich konnte mich nicht mehr beherrschen.
    „Mit dir red ich garantiert nicht darüber. Und jetzt verschwinde. Du hättest überhaupt nicht zu kommen brauchen. Glaubst du, ich will wissen, wie es mit dir und deiner neuen Freundin läuft?“
    „Ich dachte nur ... Ich dachte, wir wären Freunde.“
    “Wir, Freunde? Ich hab keine Freunde und ich will auch gar keine. Und jetzt verpiss dich.“
       
     
    Warum hatte ich das nur getan? Warum war

Weitere Kostenlose Bücher