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Maenner in Freilandhaltung

Maenner in Freilandhaltung

Titel: Maenner in Freilandhaltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Thewes
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aufgeflogen war, aber Daniel konnte entweder exzellent pokern, oder er war tatsächlich komplett ahnungslos. Um keine schlafenden Hunde zu wecken, beschloss ich, nicht näher auf dieses Thema einzugehen. Dank Jettes Angebot, mir von nun an regelmäßig Kochunterricht zu geben, würde ich Hannah mitsamt ihren Suppen, Eintöpfen und Aufläufen schon bald zum Teufel schicken können. Wo sie meiner Meinung nach auch hingehörte.
    »Kein Problem. Ich kümmere mich darum, dass Hannah ihren Topf zurückbekommt«, versprach ich.
    Allerdings war fraglich, ob Daniel meine Antwort überhaupt mitbekam, denn Christopher, Lukas und Finn, die oben in ihren Zimmern das Klappern der Haustür gehört haben mussten, kamen in diesem Moment die Treppe heruntergeschossen und begrüßten ihren Vater stürmisch.
    »Jungs, ich habe euch eine Überraschung mitgebracht.« Daniel machte ein geheimnisvolles Gesicht und senkte die Stimme zu einem Flüstern. »Wollt ihr mal raten?«
    »Eine Carrera-Bahn«, schrie Christopher und hüpfte dabei wie ein Flummi auf und ab.
    »Eine Lego-Ritterburg«, versuchte Finn ihn zu übertrumpfen, was ihm zumindest lautstärkenmäßig auch ganz gut gelang.
    »Ein Klettergerüst, oder nein: eine Schaukel.«
    Während Christopher und Finn weiter rieten, was ihnen ihr Vater mitgebracht haben könnte, wurde Lukas auf einmal ganz still. Er schob seine kleine Hand in Daniels große, sah ihn hoffnungsvoll an und wisperte: »Ist Nina wieder da?«
    Ich spürte, wie meine Augen feucht wurden. Auch Daniel rang sichtlich nach Fassung. Er streichelte seinem Sohn zärtlich über den Kopf, dann ging er, um mit Lukas auf einer Augenhöhe zu sein, vor ihm in die Hocke. »Nein, mein Süßer, leider nicht. Ich weiß ja, wie sehr du sie vermisst. Und glaub mir bitte, mir geht es ganz genauso.«
    Bildete ich mir das nur ein, oder waren Daniels letzte Worte nicht nur an Lukas gerichtet gewesen? Viel zu gerne hätte ich Daniel abgekauft, dass er sich vor Sehnsucht nach seiner Frau verzehrte, doch nach dem, was Nina mir am Telefon erzählt hatte, blieb ich misstrauisch. Außerdem hatte ich in der Tasche von Daniels schmutziger Jeans beim Wäschesortieren zufällig eine Quittung über fünfundzwanzig Euro gefunden. Für Blumen. Blumen, die er ganz sicher nicht seiner Frau geschenkt hatte, denn an dem Tag, an dem Daniel die Blumen gekauft hatte, war Nina bereits weg gewesen! Blieb die Frage offen, wen er stattdessen mit dem Grünzeug beglückt hatte.
    »Auch wenn Nina uns allen ganz schrecklich fehlt, werden wir wohl trotzdem eine Weile allein klarkommen müssen.« Aufmunternd lächelte Daniel Lukas an. »Ich bin mir allerdings sicher, dass dich meine Überraschung zumindest ein bisschen aufmuntern wird.«
    Nun war ich aber langsam auch gespannt.
    Daniel wies uns an zu warten, während er zum Auto ging. Kurze Zeit später war im Flur hektisches Trappeln zu hören, gefolgt von einem hellen, kurzen »Wuff«. Ich hoffte inständig, dass Daniels Überraschung nicht das war, wonach es sich anhörte.
    »Ein Hund! Ein echter Hund!«, machte Lukas, der von seiner Position aus als Erster einen Blick auf die Überraschung erhaschen konnte, all meine Hoffnungen zunichte. Auch seine Geschwister flippten vor Freude fast aus. Lachende Kinderaugen, strahlende Gesichter – Daniel hatte bei seinen Sprösslingen einen Volltreffer gelandet. Ich hingegen konnte die Begeisterung nicht einmal ansatzweise teilen. Mit weichen Knien und aus sicherer Entfernung nahm ich den Überraschungsgast genauer in Augenschein. Der kleine Welpe, der Lukas und Finn knapp bis zu den Knien reichte, sah nicht gerade nach einer Kampfmaschine aus, dafür wirkte er viel zu tollpatschig und drollig. Hätte es sich um ein Stofftier gehandelt, wäre ich bestimmt ganz hin und weg gewesen, aber dieser Hund, der nur aus Kopf und Pfoten zu bestehen schien, war im wahrsten Sinne des Wortes ziemlich lebendig. Wie eine Flipperkugel schoss er mit wedelndem Schwanz und wehenden Ohren von rechts nach links, von Lukas zu Finn, von der Küche ins Wohnzimmer, von Christopher zu Daniel. Unglaublich, irgendwie gelang es dem Burschen, überall gleichzeitig zu sein.
    Keine Ahnung, welche Rassen bei dem flauschigen schwarz-weißen Fellknäuel mitgemischt hatten, auf jeden Fall war der Kleine eine echte Rampensau! Obwohl er sich in einer ungewohnten Umgebung befand und sich alle Kinder gleichzeitig auf ihn stürzten, schien er es zu genießen, im Mittelpunkt zu stehen.
    »Tolle Idee«, gab ich Daniel

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