Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Maenner und Frauen wollen immer nur das Eine - aber nie das Gleiche

Maenner und Frauen wollen immer nur das Eine - aber nie das Gleiche

Titel: Maenner und Frauen wollen immer nur das Eine - aber nie das Gleiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Jens und Michel Clasen
Vom Netzwerk:
pünktlich, was?“ Sie fuhr herum und empörte sich: „Wie hast du mich gerade genannt? Spinnst du? Ich bin doch kein Mädchen!“ Na also, dachte ich, als böse Frau ist sie mir doch wesentlich lieber.

These: Frauen meinen ja, wenn sie nein sagen
Du willst doch mit mir gehen, oder?
    Wenn Männer bis über beide Ohren verliebt sind, hören sie schlechter. Da kann man schon mal ja und nein verwechseln.
    Soll ich Ihnen heute mal ein Märchen erzählen? Ja? Also: Vor langer Zeit begab es sich, dass eine Prinzessin spazieren ging und dabei eine goldene Kugel in die Luft warf. Aus welchem Grund sie das tat, darüber können wir nur spekulieren. Vielleicht hatte sie gerade Krach mit ihrem Vater und wollte ihm auf standesgemäße Art die Scheiben einwerfen. Jedenfalls plumpste das Ding zufällig in einen tiefen Brunnen. Daraufhin heulte die Prinzessin los, denn sie war sehr sensibel.
    In dem Brunnen schwamm ein Frosch: grün, glibberig und großkotzig. „Krasse Anmache“, dachte er. „Erst wirft sie ihren Ball in meine Richtung, dann spielt sie die Verzweifelte. Die ist total scharf auf mich, die Alte!“ Und er quakte: „Ich werde deine Kugel holen. Dann will ich von deinem Tellerlein essen und in deinem Bettlein schlafen! Baby, ich liebe dich auch!“
    Die Prinzessin fand ihn etwa so erotisch wie Kermit in Strapsen. Da sie selbst aber nur das Seepferdchen absolviert hatte und daher maximal in schultertiefem Wasser tauchen konnte, willigte sie ein. „Boah, die ist hin und weg von mir“, quakte der schlüpfrige Hüpfer, apportierte die Kugel und versuchte, die Prinzessin zu küssen. „Lass mich!“, keifte sie da und rannte mit ihrer Kugel davon.
    „Die ist aber schüchtern! Total süß! Und wahrscheinlich ist sie auch noch Jungfrau“, dachte der Frosch und klopfte an das schwere Palasttor: „Königstochter, ich will von deinem Tellerlein essen!“ – „Du siehst aus, wie Danny DeVito in Grün. Mach ’n Absprung!“, brüllte die Prinzessin. Doch ihr Vater war ein alter Prinzipienreiter und verlangte, sie solle sich für die Taucherei bei dem Frosch revanchieren. Schließlich gab die Ärmste nach und ließ das Scheusal von ihrem Tellerlein essen.
    „Na, wer sagt’s denn, die zickt doch nur“, drehte sich der Frosch die Sache zurecht – obwohl er die Diskussion zwischen Vater und Tochter mitbekommen hatte. „Nun will ich in deinem Bettlein schlafen“, sprach er dann. Die Prinzessin setzte an zu einem Monolog, in dem der Begriff „grüner Breitmaul-Schleimscheißer“ eine nicht unwesentliche Rolle spielte. Doch wieder schaltete sich ihr Vater ein – und mit spitzen Fingern trug sie den Frosch in ihr Zimmer und setzte ihn in die hinterste Ecke des Raumes. „Na also! Sie meint ja, obwohl sie nein sagt“, frohlockte der Frosch, „sonst hätte sie mich wohl kaum mit in ihr Schlafzimmer genommen!“ Mit einem erotischen Hüftschwung hüpfte er in ihr gemachtes Bett. Da wurde die Prinzessin bitterböse und warf den Frosch gegen die Wand.
    Leider wurde der Tathergang nur von den Gebrüdern Grimm beobachtet – von Männern also. Dass Frösche und Männer stets in den gleichen Bahnen denken, wage ich so hier nicht zu behaupten. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass beide Spezies die Marotte haben, ein weibliches Nein mit aller Gewalt in ein Ja umzumünzen. Als die Grimm-Brüder die Story aufschrieben, behaupteten sie darum, die Prinzessin habe dem Frosch schließlich doch noch ihr Jawort gegeben – weil er nach dem Aufprall ausgesehen habe wie ein Prinz.
    Also, bitte. Das haben sich die Herren ja wohl zusammengelogen. Eine solche Kollision ist schließlich keine Schönheitsoperation! Die Wahrheit sah vermutlich anders aus: Durch den Aufprall war der Frosch so platt, als habe er eine Straße ohne Krötenzaun überquert. Eilig organisierte der König eine Rettungskutsche, ließ ihn ins Krankenhaus fahren.
    Auf dem Weg dorthin ertönte plötzlich ein lautes Krachen. „Heinrich“, rief der Frosch dem Sanitäter zu, „ich glaube, die Wagenachse bricht!“ – „Nein“, sagte der, „das ist die Tochter des Königs, die ballert mit einer Kanone hinter uns her.“ – „Sofort umdrehen!“, befahl der Frosch. „Ich wusste es. So viel Aufwand, wie die betreibt: Die ist total scharf auf mich!“

These: Männer in Beziehungen leben länger
Kann denn Liebe gesünder sein?
    Stärkt Kuscheln die Immunabwehr? Ist die Ehe ein Allheilmittel? Nix da! In der Zweisamkeit lauern viele Gefahren – und nicht nur der

Weitere Kostenlose Bücher