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Maenner und Frauen wollen immer nur das Eine - aber nie das Gleiche

Maenner und Frauen wollen immer nur das Eine - aber nie das Gleiche

Titel: Maenner und Frauen wollen immer nur das Eine - aber nie das Gleiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Jens und Michel Clasen
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Infarkt beim Sex.
    Die Couch, der Rotwein, der gemeinsame Abend vor dem Fernseher. Wie üblich halte ich Mona, und sie hält die Fernbedienung. Das heißt, eigentlich halte ich sie nicht, sie legt eher ihren Oberkörper oder wahlweise ihre Beine auf mir ab. Dabei schaltet sie zwischen einem Hochzeitsquiz, einer Sie-kriegt-ihn-sie-kriegt-ihn-nicht-Telenovela und einer Gesundheitssendung hin und her. Während einer kurzen Zapping-Pause sagt der Moderator des Gesundheitsmagazins: „Studien zeigen immer wieder, dass Männer in festen Partnerschaften gesünder leben als Singles.“ Meine Liebste bäumt sich auf, ja, sie türmt sich geradezu vor mir in die Höhe und sagt: „Siehst du, sage ich ja immer! Aber du? Bist immer nur am Rummaulen, was dir nicht passt.“
    Ich kann mich nicht erinnern, dem jemals heftig widersprochen zu haben. Woran ich mich allerdings erinnern kann, sind Situationen wie die folgenden.
Der letzte Sommer roch nach gegrilltem Fleisch, und nicht alles davon war Hühnchen. Während Mona in der Küche die Gockelbrüste marinierte, rief sie: „Wirfst du den Grill an?! Grillen ist schließlich Männersache.“ Was soll ich sagen, ich bin nicht besonders gut im Umgang mit offenem Feuer. Das Ganze endete mit Verbrennungen zweiten Grades an meinem rechten Arm. Und Mona bestand darauf, statt der Brandsalbe („Das ist doch alles Chemie!“) ein altes Hausmittel ihrer Großtante anzuwenden. Also kippte sie einen Becher Joghurt (1,5 % Fett i. Tr.) über die verbrannte Haut. Das kühlte erst sehr schön, entzündete sich später noch schöner. Mein Arzt schüttelte den Kopf und sagte: „Joghurt auf eine Brandwunde! Wissen Sie eigentlich, wie viele Keime sich da bilden?“ Ich wusste es nicht, ahnte es aber.
Im Herbst bringt Mona immer gerne etwas von der Arbeit mit nach Hause. Vor allem Erkältungen. Wenn ich erkältet bin, versuche ich immer, mich von ihr fernzuhalten, um sie nicht anzustecken. Um nicht dieses leidige Schnupfen-Ping-Pong anzuzetteln, was so manche Beziehung für Wochen in ein Virenbad taucht. Mona macht sich entweder darüber lustig oder sie ärgert sich, das sei „unromantisch“. Ich solle mich nicht so anstellen und sie endlich küssen. Nein, nicht so. Richtig. Rückschlüsse können Trugschlüsse sein, aber ich bin etwa dreimal so oft krank wie Mona. Und immerhin doppelt so oft wie damals, als ich noch Single war.
Nur eine Stunde, bevor wir auf dieser Couch gelandet sind, stand ich an meinem Schrank und packte meine Sportsachen. „Willst du etwa heute noch zum Training?“, fragte mich Mona mit einer Stimme, als plante ich eine Polar-Expedition in Hausschuhen. „Ja“, sagte ich. „Ich war schließlich letzte Woche nicht, weil wir im Kino waren. Und davor die Woche war ich zu spät, weil wir noch zu Ikea mussten.“ Mona schmollte. Sie griff mir an meine Hüften und sagte: „Da ist doch gar nichts, alles total straff. Ich finde, du übertreibst es mit dem Sport.“ – „Das finde ich nicht, im Übrigen macht es mir auch Spaß.“ Mona schmollte noch mehr und packte schließlich das Hammerargument aus, das jede Diskussion dieser Art unmöglich macht: „Wir verbringen kaum noch Zeit miteinander.“ Ich warf noch einen prüfenden Blick in den Spiegel, dann die Sporttasche in die Ecke.

    Jetzt liegen wir hier also auf der Couch, und ich denke kurz: „Das soll gesund sein? Das alles?“ Aber dann schaue ich Mona an. Sehe, wie sie daliegt, die wohlige Wärme ihrer heimatlichen Höhle genießend. Ich spüre, wie ich es genieße, mit meinem untrainierten Körper hier zu liegen. Und mit einem Mal weiß ich wieder ganz genau, warum ich hier bin und wie gesund das für mich ist. Wie gut es mir tut. Ich gebe ihr einen langen, sanften Kuss und reibe meine Nase an ihrer, die ein wenig gerötet ist und glänzt, weil sie sich gerade in ein Taschentuch geschnäuzt hat. Später, im Bad, muss ich niesen. Ich fühle, wie sich dieses charakteristische Kribbeln in meiner Nase ausbreitet. Zwei Tage später bin ich krank. Erkältet.

These: Männer kommen vom Mars, Frauen von der Venus
Das dritte Geschlecht
    Alle reden ständig von Männern und Frauen und was die alles machen. Irgendwann ist das mal genug – oder eben nicht mehr genug.
    Neulich war ich ein paar Minuten lang neidisch auf Schimmelpilze. Eigentlich, das mal lieber vorweg, bin ich eher selten eifersüchtig auf niedere Daseinsformen: Sollen Regenwürmer ruhig schlanker sein als ich. Meinetwegen dürfen auch Moskitos in der Luft juchzend

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